Die enttäuschendsten Beziehungen 2012/13
Damon, Elena & Stefan (Vampire Diaries)
Schon seit der ersten Staffel von "Vampire Diaries" begleitet uns das Liebesdreieck zwischen Stefan, Elena und Damon. Und die Leidenschaft, mit der die Stelena- bzw. Delena-Fans ihr jeweiliges Lieblingspaar zelebrieren und bis aufs Blut verteidigen, sucht in der Shipper-Szene der momentanen Serienlandschaft seinesgleichen. Doch in der vierten Staffel wurden die Nerven beider Fangruppen bis aufs Äußerste strapaziert, weil die Autoren allem Anschein nach zwischendurch selbst nicht mehr wussten, auf welche Paarung es denn nun letztlich hinaus laufen soll.
The Depression-Triangle
Dabei sah zu Beginn der Staffel eigentlich alles ganz eindeutig aus: Elena musste sich im Finale der dritten Staffel zwischen den Brüdern entscheiden, nachdem aufgrund des vermeintlichen Todes von Klaus auch seine komplette Vampir-Linie inklusive der Salvatore-Brüder dem Tode geweiht war. Da sie davon ausgehen musste, dass beide Brüder bald sterben, musste Elena eine Wahl treffen, welchen der beiden sie ein letztes Mal sehen will, um sich von ihm zu verabschieden – und entschied sich für Stefan. Eine durchaus unerwartete Wendung, nachdem sich Elena und Damon in der dritten Staffel immer näher kamen und Stefans geänderte Persönlichkeit durch seinen Blutrausch und das Abschalten seiner Emotionen einen Keil zwischen ihn und Elena getrieben hatte.
Es schien, als hätten die Autoren eine plausible Möglichkeit gefunden, die Solidität der epischen Liebesgeschichte von Stefan und Elena, die sie über zwei Staffeln konsequent aufgebaut hatten und alle Probleme überstehen ließen, bröckeln zu lassen und den Weg zu bereiten, damit die Funken zwischen Elena und Damon endlich zünden konnten. Doch obwohl Elena sich eingesteht, dass sie Gefühle für Damon hat, gewinnt die Liebe zu Stefan die Oberhand – und genau das sagt sie ihm im Auftakt der vierten Staffel, als sie aufgrund ihrer Weigerung, Blut zu trinken und sich in einen Vampir zu verwandeln, kurz vor dem Tod steht. Sie sagt ihm, dass sie sich für ihn entschieden hat, weil sie ihn liebt und dass dies die beste Entscheidung ist, die sie je getroffen hat.
Und nun ein kurzer Zeitsprung vom Auftakt der vierten Staffel zum Finale derselben, in dem Elena, deren beste Entscheidung ihres Lebens es war, Stefan zu wählen, sich nun für Damon entscheidet, weil sie ihn liebt. Aha. In Anbetracht dieser überwältigenden Konsequenz in Sachen Storyentwicklung darf ein skeptischer Gesichtsausdruck mit genervtem Augenrollen durchaus erlaubt sein, oder nicht? Natürlich ist in den dazwischen liegenden 21 Folgen einiges passiert und natürlich gehört es zur Entwicklung eines Charakters, dass Entscheidungen getroffen bzw. revidiert werden. Aber rückblickend betrachtet scheint die gesamte vierte Staffel nur ein Hinauszögern dessen gewesen zu sein, was am Ende der dritten Staffel nachvollziehbar und sinnvoll gewesen wäre: dass Damon und Elena zusammen kommen.
Das Hin und Her in diesem Liebesdreieck manifestiert sich nicht nur in diesen zwei Rahmenszenen der vierten Staffel, sondern wird zum Leidwesen des Triangel-malträtierten Zuschauers auch munter in den Folgen dazwischen fortgesetzt. Erst werden Elenas Gefühle für Damon durch ihr Vampirdasein verstärkt, dann scheint sie nur wegen der Verbindung zu Damon in ihn verliebt zu sein, dann sind ihre Gefühle doch echt, dann schaltet sie ihre Menschlichkeit ab und fühlt gar nichts mehr – dass in diesem Emotions-Tohuwabohu nicht nur Elena, sondern auch die Autoren den Überblick verlieren, ist nicht überraschend, aber für den Zuschauer trotzdem ärgerlich.
Vor allem, weil es ab und zu auch wirklich gute Szenen in dem gesamten Kontext gibt, wie zum Beispiel die Unterhaltung zwischen Stefan und Elena, als sie ihre Beziehung beenden oder zwischen Damon und Elena, nachdem beide von der Vampirbindung wissen, aber trotzdem an ihrer Beziehung festhalten. Doch diese Szenen verlieren durch die Inkonsequenz in den folgenden Episoden an Relevanz und Glaubwürdigkeit und es ist wirklich schade, dass die Autoren ihre gesamte Storyentwicklung in Bezug auf diese beiden Beziehungen dem ewigen Hin und Her unterordnen. Denn so wird sicher keine der Shipper-Gruppierungen zufrieden gestellt und als neutraler Zuschauer wünscht man sich irgendwann nur noch, dass Elena im Finale der dritten Staffel gestorben wäre, damit dieses unsägliche Liebesdreieck ein für alle Mal beendet ist.
Lena Stadelmann - myFanbase
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