Die enttäuschendsten Storylines 2012/2013
Die Aliens (American Horror Story)
Dass "American Horror Story" eine Serie ist, bei der man in Sachen Logik und Realitätsnähe durchaus mal ein Auge zudrücken muss, ist klar. Immerhin befinden wir uns hier in einem Genre, das sich mit dem Übernatürlichen beschäftigt, mit dem nicht Erklärbaren und Mystischen. Im Rahmen einer Horrorgeschichte kann man Geister genauso gut akzeptieren wie Hellseher und Dämonen oder meinetwegen auch Männer in schwarzen Latexanzügen. In Staffel 2 strapazierten die Serienmacher die Toleranz des Publikums aber zu sehr, als sie plötzlich mit einem Storyelement ankamen, das einfach überhaupt gar nichts in diesem Genre zu suchen hat: Aliens.
"They're not like us. They are not cruel."
Es war einfach zu viel, was die Drehbuchautoren da in Staffel 2 unterbringen wollten: einen Serienkiller, einen Todesengel, kannibalistische Zombies, einen Nazi-Doktor, den Teufel höchstpersönlich und dann auch noch Aliens, und all diese Kreaturen in einem von sadistischen Nonnen geleiteten Irrenhaus voller geisteskranker Leute. Man wusste als Zuschauer überhaupt nicht mehr, was die ganze Geschichte nun eigentlich sein sollte. Horror? Fantasy? Science Fiction? Doch gerade das Sci-Fi-Element wirkte so fehl am Platz wie ein Wrestler in einer Ballettschule. Als man das Alien in #2.03 Der Sturm dann auch noch direkt in Form eines schleimigen, Spielbergschen Monsteraliens zu sehen bekam, nahm die Lächerlichkeit ihren Lauf.
Denn die Aliens statteten Briarcliff nicht einfach nur einen Besuch ab, um Schwester Jude ein bisschen zu erschrecken, nein. Erstmal entführen sie Alma, dann entführen sie Grace, beide übrigens geschwängert von Kit, dann beamen sie Grace wieder zurück nach Briarcliff, wo diese nach einer superschnellen Schwangerschaft ihr Kind zur Welt bringt, und dann beamen sie kurz darauf auch Alma zurück, die ebenfalls in Rekordzeit ein Kind gebärt. Kit hat nun zwei Kinder von zwei verschiedenen Frauen, beide entführt von Aliens, beide Kinder mit irgendwelchen besonderen Alien-Gaben. Und das Beste: Nie wird auch nur ansatzweise versucht zu erklären, warum die Außerirdischen überhaupt so an Kits Nachkommenschaft interessiert sind, was diese Kinder nun überhaupt machen, was an ihnen eigentlich besonders ist und was mit Grace und Alma während der Entführung genau passiert ist.
Wir haben es hier also mit einer Storyline zu tun, die in ihrer Deplatziertheit und Unausgegorenheit eigentlich kaum zu überbieten ist. Ein absoluter Totalausfall. "American Horror Story" hat sich in Season 2 in vielen Dingen verzettelt, doch an die Stupidität dieses Alien-Quatsches kommt eigentlich nichts heran. Was sich die Autoren dabei gedacht haben, plötzlich einen Ausflug ins Sci-Fi-Gefilde zu machen, werden wir wohl nie erfahren, doch klar ist: Mit dieser Idee hat sich die Serie keinen Gefallen getan. Selten war eine Storyline so dämlich und gleichzeitig unpassend wie diese und so verdient "American Horror Story" hier definitiv die Flop-Auszeichnung für eine der miesesten Storylines der Season 2012/2013.
Maria Gruber - myFanbase
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