Die besten Staffeln 2012/2013
The New Normal, Staffel 1

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Noch bevor "The New Normal" überhaupt auf Sendung ging, schlug sie Serie hohe Wellen und wurde in einigen US-Staaten gar nicht erst ausgestrahlt. Inhaltlich ist die Geschichte schnell erzählt: Bryan Collins (Andrew Rannells) und David Sawyer (Justin Bartha) sind seit acht Jahren ein Paar und wünschen sich nun ein Baby. In der 24-jährigen Goldie (Georgia King) finden sie die perfekte Leihmutter. Goldie und ihr eigenes Kind Shania (Bebe Woods) sind gerade erst vor Goldies Großmutter Jane "Nana" (Ellen Barkin) nach Kalifornien geflohen, die ihnen auch dorthin folgt. Goldie und Shania werden von Bryan und David schnell als Teil der Familie angesehen und so begleiten die beiden Goldie auf ihrem neuen Lebensweg und müssen dabei selbst einige große und kleine Hürden auf dem Weg zur Vaterschaft nehmen.

"Family is who we choose. It's the relatives who are chosen for us."

Damit mich eine Comedy-Serie überzeugt, braucht es mehr als nur Witz und Charme. Ich brauche auch eine Geschichte, die trotz all der Witze irgendwo einen ernsten Kern hat. So wie mir Teds Suche nach der Mutter in "How I Met Your Mother" gefällt, obwohl die Geschichte wirklich ab und an sehr abgedreht ist, oder mir die Chemie der Charaktere in "The Big Bang Theory" zusagt, muss ich sagen, dass es bei "The New Normal" beides ist, was mich anspricht. Die Figuren wirken zwar auf den ersten Blick extrem einseitig, doch bis auf NeNe Leakes schaffen es alle Schauspieler ihrem Charakter im Verlauf der Serie mehr Tiefe zu verleihen.Vor allem bei Bryan aber ist diese Tiefe bereits in der ersten Episode vorhanden. Er wirkt zunächst wie der totale Klischee-Schwule, doch wie er David erklärt, warum er ein Kind will, und wie der Zuschauer in der Entwicklung sieht, dass viel mehr hinter Bryan steckt, als Stars und Kaffeeklatsch, macht die Figur unglaublich nahbar. Ryan Murphy schafft es eine perfekte Balance zwischen Comedy und Drama zu finden, sodass man als Zuschauer immer weiß, dass es ein Comedy-Format ist, da man ständig lacht und sich trotzdem darüber bewusst ist, dass es ein ernstes Thema ist, das Murphy und seine Co-Autorin Alison Adler hier auf die Bildschirme bringen. Die Themenbreite reicht von Verantwortung über Liebe, Zuneigung, Toleranz und Hass, sowie den Umgang mit Vorurteilen (auch sich selbst gegenüber) bis hin zum Tod. Man erkennt also, dass es wahrlich ein Kunststück ist, das Murphy und Adler hier vollziehen, um dem Format treu zu bleiben und dabei trotzdem einen gewissen Ernst an den Tag zu legen.

Schlussendlich ist es sehr schade, dass "The New Normal" bereits nach nur einer Staffel mit 22 Episoden abgesetzt wurde. Auf der anderen Seite ließ man Murphy und Adler die Chance die Geschichte zu Ende zu erzählen, was ein wirklicher Gewinn ist. Für mich persönlich hat sich "The New Normal" innerhalb eines einzigen Jahres zu einer Serie entwickelt, die ich nicht mehr missen möchte und die ein wirkliches Highlight der Season war. Zuletzt kann ich nur hoffen, dass ich Andrew Rannells noch einmal in einer so vielschichtigen Rolle sehen darf, denn er ist die perfekte Besetzung für Bryan gewesen.

Jamie Lisa Hebisch - myFanbase

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