Die enttäuschendsten Charaktere 2013/2014
Winston Bishop (New Girl)

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Die dritte Staffel "New Girl" glänzte vor allem in der zweiten Hälfte nicht gerade durch Qualität und avanciert von einer großartigen Comedy mit liebenswerten Charakteren zu einem uninspirierten Mix aus Drama und Slapstick mit vollkommen überforderten Schauspielern, die mit den dargebotenen Drehbüchern absolut nichts anzufangen wussten.

Vor allem Winston Bishop erwies sich dabei als absolut austauschbarer, nichts sagender Charakter, der genauso gut aus der Serie hätte geschrieben werden können, ohne dass es jemanden wirklich aufgefallen wäre. Bereits in den ersten beiden Staffeln war er neben Jess, Nick und Schmidt lediglich eine Randfigur, die spätestens mit dem Wiedererscheinen von Coach noch weiter ins Aus gedrängt wird.

Foto: Lamorne Morris, New Girl - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Alexei Hay/FOX
Lamorne Morris, New Girl
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Alexei Hay/FOX

Die Beziehung zwischen Winston und Daisy wird in nur einer Episode abgehandelt. Die Geschichte mit der Katze Ferguson danach sorgt zwar für den ein oder anderen witzigen Moment, aber verläuft irgendwann genauso im Sande wie die durchaus interessante Affäre zwischen ihm und der (katzen)verrückten Bertie. Dabei hatte gerade letztere Storyline durchaus Potential, weil Bertie und Winston auf ganz verrückte Weise eine großartige Chemie miteinander hatten.

Im Laufe der Staffel lässt man Winston dann mal wieder eine Lebenskrise durchleben und seinen Job kündigen. So etwas gab es schon einmal und auch daraus wurde nicht sonderlich viel gemacht. Natürlich führte man diesen Ansatz fort, indem man Winston erkennen ließ, dass er Polizist werden sollte und ihm am Ende sogar einmal eine kleinen Erfolg gönnte. Das Problem ist jedoch, dass die ganze Polizeisache nebenbei abgehandelt wurde, während andere Charaktere sich weiter in den Vordergrund spielten. Und so kümmert es am Ende auch niemanden so wirklich, dass er seinen Test erst nicht besteht und dann doch irgendwie zur Polizeiakademie zugelassen wird.

Es ist durchaus nicht verkehrt, einen Charakter mal hinten an zu stellen, solange er in einer Comedy wenigstens hin und wieder mit richtig platzierten One-Linern punkten kann oder in Interaktion mit den Protagonisten überzeugen kann. Winston jedoch ist weder witzig, noch für den Fortlauf der Hauptgeschichten irgendwie von Belang. Woran das liegt? Nun, man muss wohl sagen, dass Damon Wayans Jr. Lamorne Morris einfach den Rang abgelaufen ist. Er brachte bei seiner Rückkehr in den Cast den Reiz des Neuen mit und erhielt von den Autoren nicht nur die besseren Geschichten, sondern auch die besseren Witze auf den Leib geschrieben. Damit degradierte man Winston zu einem nicht selten lächerlich wirkenden Überbleibsel, das nicht so recht zur Gruppe gehörte, egal wie sehr er sich auch anstrengte. Und je mehr er versucht hatte, dazu zu gehören, desto armseliger wirkte er. Man erinnere sich nur an Episoden wie #3.08 Schützt die Meere!, als Winston sich beim Versuch Sport zu machen verletzt und im Rollstuhl versucht, Nick auf den Strand zu folgen. Das ist nicht witzig, sondern fast schon lächerlich.

Ich sehe nicht viel Potential für Winston Bishop in der kommenden vierten Staffel, einfach weil er sich kaum weiter entwickelt hat und für die Geschichten der anderen Charaktere absolut nicht notwendig ist. Die Tatsache, dass Damon Wayans Jr. außerdem auch noch in den Hauptcast befördert wurde und anscheinend "New Girl" noch länger erhalten bleibt, verheißt nichts gutes für Winston, denn Coach und er besetzen eigentlich eine einzige Stelle im "New Girl"- Universum und die erste Runde in Staffel drei entschied Damon Wayans Jr. alias Coach eindeutig für sich.

Melanie Wolff - myFanbase

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