Die besten Momente 2013/2014
#3.09 Episode Nine (Episodes)
Was haben Beverly (Tamsin Greig) und Sean Lincoln (Stephen Mangan) in den letzten drei Staffeln von "Episodes" nicht schon alles mitgemacht: Ihre einst so erfolgreiche Serie wurde bist aufs Merkwürdigste verunstaltet, sie betrogen sich quasi gegenseitig und mussten darüber hinaus auch noch mit den seltsamen Gepflogenheiten der Hollywood-High-Society fertig werden. Ihre Serie "Pucks" schlug sich alles andere als gut und wurde noch in ihrer ersten Staffel auf einen Sendeplatz am undankbaren Samstag verschoben, bis die Comedyserie – inoffiziell – eingestellt wurde.
Gehen oder bleiben?
Ihre Ehe hatte das Paar in Staffel drei wieder gekittet bekommen. Kurz darauf sollte diese aber noch einmal auf die Probe gestellt werden, als eine Networkagentin auf ein altes Skript von ihnen aufmerksam wird, das sie unbedingt der Chefin von FOX zum Lesen geben will. Die liebt die Idee hinter dieser Serie, natürlich, und will sie für die neue Season produzieren. Sean ist geschmeichelt, während Bev eigentlich nur noch nach London zurückkehren will. Wie es aber in "Episodes" immer so ist, kommt eines zum anderen und auch Carol will die Idee bei ihrem Sender unterbringen und am Ende mischt sogar noch CBS mit. Ein heilloses Durcheinander also wieder in dieser charmanten Comedyserie.
Ich war hier zunächst etwas zwiegespalten, denn einerseits war es schon unangenehm mit anzusehen, wie Sean sich hinter Beverlys Rücken Honig um den Mund schmieren lässt, auf der anderen Seite sind die Szenarien wieder höchst amüsant dargestellt und eigentlich hofft man ja doch, dass Bev sich am Ende bequatschen lässt und das Ehepaar doch noch ihren Erfolg in Übersee feiern kann. Trotz meiner gemischten Gefühle gehört für mich ein Schlüsselmoment im Finale der dritten Staffel zu den besten der ganzen Season.
Kurz bevor der Flug für das Paar zurück nach London gehen soll, rennen ihnen nicht nur Carol und ihre selbst ernannte Agentin Eileen die Tür ein, um das Skript bei einem Sender unter Vertrag zu bringen, sondern auch der Senderchef von CBS meldet sich bei ihnen – skurrilerweise auf einem Haustelefon, dass die Lincolns die ganze Zeit über nicht einmal verwendet haben. Diese wenigen Minuten stecken voll mit allem, was man an der Serie zu lieben gelernt hat. Beverly regt sich furchtbar über die Situation auf, allerdings ist ihr Ärger dennoch witzig, da der britische Akzent das ganze weniger ernst erscheinen lässt, als es für sie ist. Für einen Moment sieht es doch noch so aus, als würden sich die beiden unmöglich die Chance entgehen lassen, Susan Sarandon oder Goldie Hawn als Hauptdarsteller in ihrer Serie zu sehen, doch zum Glück bleibt Bev eisern. Schließlich entscheidet auch Sean, dass es für sie beide in Los Angeles nicht besser werden kann, als es in diesem Moment ist, in dem drei Sender um sie kämpfen und das ist einfach wunderbar passend für den bisherigen Handlungsverlauf. Ohne ein weiteres Wort an Carol oder Eileen zu verschwenden, macht sich das Paar also schließlich aus dem Staub.
Für mich ist das einer der besten Momente bisher, da beide endlich wieder nach Hause zurückkehren können – was sie sich insgeheim wahrscheinlich schon seit Drehbeginn von "Pucks" wünschten. Müsste die Serie irgendwo enden, würde ich sie genau hier enden lassen und den ganzen anderen Mist, der danach noch folgt, vergessen. Beide können endlich mit ihrem Los-Angeles-Intermezzo und allen Fehlern, die sie gemacht haben, Frieden schließen und entscheiden sich dazu, ihr Leben wieder in normalere Bahnen lenken. Dieser Moment zeigt, dass die Erfahrung sie trotz allem mehr zusammengeschweißt hat und beide sehr wohl wieder in ihr altes Leben zurückkehren können. Eigentlich.
Luisa Schmidt - myFanbase
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