Die besten Beziehungen 2013/2014
Carl & Michonne (The Walking Dead)

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"The Walking Dead" ist bekanntlich eine Serie, die viel Wert auf ihre Charaktere legt, wenn sie einmal die richtige Kurve mit ihnen bekommen hat. Ja, dann schreiben die Autoren ihnen wundervolle Szenen und Geschichten auf den Leib, die sie dem Zuschauer näher bringen und so die Gefühlswelt dieser Figuren übermitteln. Besonders schön ist das, wenn dann auch noch zwei liebevoll kreierte Charaktere eine Beziehung zueinander aufbauen und dabei etwas zustande kommt, was einzigartig für die Serie ist. Hiermit stelle ich ebendiese Beziehung von Michonne und Carl in der vierten Staffel vor.

"It's for you" – Rick

Foto: Chandler Riggs & Danai Gurira, The Walking Dead - Copyright: Gene Page/AMC
Chandler Riggs & Danai Gurira, The Walking Dead
© Gene Page/AMC

Ihre Beziehung beginnt bereits in Staffel drei, doch erst in der vierten finden die beiden Charaktere einen gemeinsamen Nenner, was dem Zuschauer mehr als nur positiv auffällt. Dieser gemeinsame Nenner ist es, der uns mehr über die schweigsame Michonne erzählt. Sie teilt ihre Erinnerungen mit Carl, der sich dadurch zwar nicht immer sehr wohl fühlt, da er nicht so recht weiß, wie er mit einer melancholischen Michonne umgehen soll, trotzdem findet er immer die richtigen Worte und weiß auch, wann es besser ist, ihre kleinen Lügen zu glauben, anstatt ihr auf den Zahn zu fühlen. Carl entwickelt, nachdem das Gefängnis zerstört wurde und er nur mit Michonne und seinem Vater unterwegs ist, schnell ein Gefühl dafür, wie er mit seiner Freundin umgehen muss.

Für Michonne stellt Carl Fluch und Segen zugleich dar. In dem Teenager erkennt sie ihren eigenen Sohn wieder, ist sich dabei aber vollkommen bewusst, dass er es nicht ist. Sie weiß, dass Carl ehrlich ist und ihr Emotionen entlockt, die sie gerne für sich behalten hätte. Trotzdem ist sie dankbar, dass er ihr zuhört und Fragen stellt. Sie sieht ihn damit sowohl als Jungen, der beschützt werden muss, aber gleichzeitig auch als Freund, der ihr hilft ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und mit Verlusten zurecht zu kommen. Dabei entwickelt sich zwischen den beiden ein sehr enges Band, dass auch Rick erkennt und fördern will und sich bei Michonne bedankt, dass sie seinen Sohn wieder zum Lachen bringt.

Sind diese Parameter einmal deutlich, wird auch klar, warum diese Beziehung so einzigartig ist. Ein Teenager, der zu einer erwachsenen Frau eine enge Beziehung aufbaut und umgekehrt, ist nichts alltägliches. Gerade Carl, der beginnt pubertäre Züge zu zeigen und sich von seinem Vater in rebellischem Verhalten zu lösen versucht, auch wenn er bemerkt, dass er das eigentlich nicht kann, findet in Michonne jemandem, der er sich gegenüber öffnen kann. Darum ist sie auch die einzige, die Carl auf sein Verhalten gegenüber Rick ansprechen kann und vielleicht auch etwas bewirkt. Alle anderen würde Carl in seiner Phase des Erwachsenwerdens als Autoritätsperson zwar wahrnehmen, aber nicht als Ratgeber und Freundin ansehen.

Carl selbst ist ein spezieller Junge, der in einer Welt aufwächst, in der es kaum Gleichaltrige gibt, und wenn, dann sind sie wie Patrick nicht so abgeklärt und erwachsen, wie er. Er ist froh in Michonne jemanden gefunden zu haben, der ihn versteht, dabei aber Rationalität ausstrahlt und ihn in eine sichere Richtung lenkt. Sie nimmt dabei in weiten Teilen natürlich die Rolle ein, die der Tod seiner Mutter Lori hinterlassen hat, jedoch sieht er sie nicht als Autoritätsperson, der er Folge zu leisten hat, sondern eben als Freundin auf gleicher Augenhöhe.

Für mich ist diese Freundschaft zwischen Michonne und Carl eine der besten Beziehungen, die bei "The Walking Dead" bisher geschrieben wurde, da sie voll auf Freundschaft abzielt und keine anderen Hintergedanken hat, wie das pure Überleben oder eine sexuelle Komponente. Es ist schön die beiden sonst sehr ernsthaften Charaktere in einer Beziehung zu sehen, die beide aufheitert und in der beide voneinander etwas mitnehmen.

Jamie Lisa Hebisch - myFanbase

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