Die besten Episoden 2013/2014
#5.14 Ozymandias (Breaking Bad)

In der Liste der besten Episoden der vergangenen TV-Season darf eine Folge natürlich nicht fehlen, denn die eine Folge der finalen Staffel von "Breaking Bad" hat schlicht alle anderen Einzelepisoden der gesamten TV-Landschaft hinter sich gelassen. Natürlich spreche ich von #5.14 Ozymandias, welches die Serie zum unausweichlichen, aber nichtsdestotrotz umso verheerenderen Kulminationspunkt führt. Der Werdegang von Walter White musste irgendwann an diesem Punkt ankommen, an dem seine kriminelle Vergangenheit mit seiner Familie kollidiert und auch das Ende von Hank war wohl unausweichlich.
"What the hell is wrong with you? We are a family."

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Was #5.14 Ozymandias zu einer derart beeindruckenden Stunde Fernsehunterhaltung macht, und ich benutze das Wort im gröbsten Sinne, denn schön ist es nicht, diese Episode anzusehen, ist die absolute Konsequenz, mit der die Handlung hier auf die Spitze getrieben wird. Umso mehr Zeit zum Ende der Serie vergeht, umso mehr wünsche ich mir, dass diese Episode den Schlusspunkt dargestellt hätte. Die Brutalität, mit der Walters Hybris hier vorgeführt wird, hätte der Serie in meinen Augen auf lange Sicht besser gestanden, als das im Vergleich dazu schon fast wie ein Happy End anmutende eigentliche Serienfinale.
In #5.14 Ozymandias gibt es kein Happy End, hier wird der Zuschauer durch eine nur selten dagewesene emotionale Achterbahnfahrt der absoluten Verzweiflung und Schonungslosigkeit getrieben. Beginnend mit dem Showdown in der Wüste, der nahtlos an die Vorgängerepisode anschließt und den Tod für Hank bedeutet, d dabei noch einmal zeigen kann, dass er im Gegensatz zu Walt einen heldenhaften Tod verdient ("You're the smartest guy I ever met... But you're too stupid to see... He made his mind up 10 minutes ago."), bis hin zur wohl aufreibendsten Szene der vergangenen Season, der Konfrontation zwischen Skyler und Walter im Hause White, die endlich auch Flynn die Augen über seinen Vater öffnet, dem Zuschauer aber jede Illusion über dessen innere Motive raubt. Der Anblick von Skyler, wie sie ihrem Mann nach schreit, der ihre kleine Tochter entführt wird mich ein Leben lang verfolgen und ist der emotional raueste Augenblick in einer Episode, die voller nackter Gefühle steckt. Dicht gefolgt von Walters Anruf, bei dem eine nicht auszumachende Grenze zwischen seinen wahren Gefühlen und den aufgesetzten, für die Ohren der mithörenden Polizisten die Spannung bestimmt ("I told you, Skyler. I warned you for a solid year. You cross me, there will be consequences. What part of that didn't you understand?")
Doch dies kratzt nur an der Oberfläche dieser Sternstunde der TV-Geschichte, die alles demonstriert, was "Breaking Bad" zu einer derart außergewöhnlichen Serie gemacht hat. Alle Charaktere sind vom Schicksal getroffen, oder sagen wir eher im Fegefeuer von Walters Handeln gefangen, ob es die Toten wie Hank und Gomez sind, oder die Überlebenden wie Marie und Jesse. (" I watched Jane die. I was there. I watched her overdose and choke to death. I could have saved her. But I didn't.") Keiner kann dem entkommen, was Walters Ausflug in die Welt der Drogenhändler und Mörder seinem Umfeld gebracht hat und in Anbetracht dieser Tatsache, die #5.14 Ozymandias so eindrucksvoll demonstriert, ist es fast schon zu versöhnlich, dass Walter in den letzten beiden Episoden der Sache nach dieser Folge noch einmal ein klein wenig rehabilitiert wird.
#5.14 Ozymandias ist aber egal wie es danach weiterging, ein Meisterwerk. Getragen vom grandiosen Drehbuch aus der Feder von Moira Walley-Beckett, der herausragenden Regiearbeit von Rian Johnson und natürlich den wie immer großartigen Darstellerleistungen der Protagonisten hat "Breaking Bad" sich mit dieser Episode noch mehr als mit dem eigentlichen Finale in die Geschichtsbücher der Fernsehunterhaltung geschrieben.
Cindy Scholz - myFanbase
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