Die enttäuschendsten Staffel 2013/2014
Castle, Staffel 6

Foto:

Wenn sich in einer Crime-Serie wie "Castle", die so stark auf zwei Hauptcharaktere ausgerichtet ist, etwas in deren Partnerschaft bzw. Beziehung ändert, birgt dies auch immer das Risiko, dass sich die Chemie der beiden und somit ein Hauptbestandteil der Serie verändert. Wie schon bei "Bones" machte mir diese Veränderung in Becketts und Castles Beziehung etwas Angst, was jedoch völlig unbegründet war. Denn die grandiose fünfte Staffel der Serie hat mir mehrmals vor Augen geführt, dass die Autoren die richtige Entscheidung getroffen haben, als das umeinander "herumtänzeln" der beiden Hauptcharaktere beendet wurde und man sich für eine Liebesbeziehung der beiden entschieden hat. Auch der Heiratsantrag von Castle verbunden mit dem neuen Jobangebot von Beckett hat als Cliffhanger sehr gut funktioniert und hat in mir die Vorfreude auf eine weitere spannende und qualitativ hochstehende Staffel geweckt.

Auch hat mit Becketts Wechsel zum FBI, der räumlichen Trennung von Castle und ihren Schwierigkeiten im neuen Job alles hervorragend begonnen. Dass Beckett nicht lange beim FBI ausharren und schnell wieder zum NYPD zurückkehren würde, war klar, würde ja sonst der Grundgedanke der Serie zu Nichte gemacht. Somit war Beckett bereits in der vierten Folge wieder ein Teil des NYPD und der erneuten Partnerschaft mit Castle stand nichts mehr im Weg. Auch privat scheint sich nun alles zum Guten zu wenden, denn jetzt da beide wieder in derselben Stadt leben, können die Hochzeitsvorbereitungen beginnen. Zu meinem Leidwesen wurde bereits zu Anfang der Staffel, nämlich bei der Ausscheidung von Beckett aus dem FBI, großartiges Potential verschenkt. Denn es wurde kaum bis gar nicht thematisiert wie sich Beckett fühlt, nachdem ein Traum von ihr von einer Sekunde zur nächsten geplatzt ist. Sie hat lange auf so eine berufliche Chance gewartet, hat sie trotz ihrer gefunden Liebe mit Castle wahrgenommen und wird dann schon relativ bald wieder gefeuert. Und auch wenn Beckett klar geworden ist, dass sie mit den politischen Machenschaften, die das FBI mit sich bringt, nicht umgehen kann, so werden auch bei ihr Gedanken des Versagens aufgekommen sein. Doch statt diese zu thematisieren und auch Castle in diese Storyline seiner Verlobten einzubinden, hat man die Szenen zwischen Castle und Beckett, welche nicht die Fälle betrafen, fast nur noch auf die Hochzeitsvorbereitungen beschränkt. Am Anfang war es ja ziemlich witzig zu hören, was Castle für irre und unmögliche Vorstellungen von einer Hochzeit hat, doch irgendwann mal wurde es einfach langweilig und ich habe mich danach gesehnt, dass das Paar endlich einen anderen episodenübergreifenden Handlungsstrang bekommt.

Leider wurde mein Wunsch nicht erhört und ich wurde bis zum Schluss der Staffel immer und immer wieder mit Pleiten, Pech und Pannen der Hochzeit konfrontiert, die manchmal nicht mal mehr witzig waren. Da bis auf ein paar Ausnahmeepisoden wie beispielsweise #6.05 Besuch aus der Zukunft oder #6.09 Zwillinge auch die Fälle der Woche nicht unbedingt zu den besten der Serie zählten, kam es bei mir immer öfter vor, dass ich mich richtiggehend durch eine Episode gequält habe, etwas was ich von "Castle" bisher überhaupt nicht kannte und nach der wirklich grandiosen fünften Staffel in der Castle und Beckett zusammen so gut funktioniert haben, auch nicht erwartet hatte. Einzig der großartigen Chemie zwischen Stana Katic und Nathan Fillion ist es zu verdanken, dass mir als Zuschauer das Paar Beckett und Castle nicht ganz zunichte gemacht wurde und ich hoffe inständig, dass die Autoren den Cliffhanger der letzten Episode nutzen und die Serie somit in der siebten Staffel wieder zu ihrer alten Stärke zurückfindet. Außerdem bete ich inständig, dass wir jetzt, da die Hochzeit fürs erste ins Wasser gefallen ist, uns nicht wieder eine Staffel lang mit den Vorbereitung für den zweiten Anlauf quälen müssen.

Maria Schoch - myFanbase

Zur Übersicht | Zur nächsten Staffel

Kommentare