Die besten Staffeln 2013/2014
Mad Men, Staffel 7A

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Nach einigen Jahren kann es bei den wirklich guten Serien passieren, dass man sie irgendwie für selbstverständlich hält und die über eine lange Zeit gleichbleibend hohe Qualität als gegeben hinnimmt und nicht mehr registriert, welch eine Leistung diese überhaupt ist. Denn welche Serie kann schon von sich behaupten, nach über sieben Jahren immer noch konstant zum absolut Besten im TV zu gehören? Ich spreche hier natürlich von "Mad Men", das in der vergangenen Season den ersten Teil, bestehend aus sieben Folgen seiner finalen Staffel ablieferte und dabei immer noch an den eigenen wahnsinnig hoch angelegten Maßstäben gemessen wird, diese Hürde aber wieder einmal mühelos meisterte.

"Are you ready? Because I want you to pay attention. This is the beginning of something."

Foto: , Mad Men - Copyright: Frank Ockenfels III/AMC
, Mad Men
© Frank Ockenfels III/AMC

Dabei würde ich sogar soweit gehen, dass man es durch zahlreiche durchdachte Entscheidungen erreicht hat, der Serie ganz neues Momentum zu verleihen und eben auch im hohen Lebensalter noch einmal zu etwas neuem und unerwartetem zu machen. Dies liegt vor allem daran, dass Don Draper in dieser finalen Staffel nach seinem Rauswurf bei Sterling, Cooper & Partners zum ersten Mal im Verlaufe der Serie wirklich an sich arbeitet und zumindest in diesem Staffelteil Veränderungen an seinem Charakter anstrebt. Dabei glänzt er vor allem in seinen Beziehungen zu den Frauen, aber im Gegensatz zu den Vorgängerstaffeln stehen hier nicht seine Liebesbeziehungen, oder nennen wir sie lieber Affären im Vordergrund, sondern seine platonischen Verhältnisse zu wichtigen Bezugspersonen wie seine Tochter Sally und ganz besonders seine Beziehung zu Peggy Olson, die schon seit vielen Jahren eines der wichtigsten Standbeine der Serie sind.

Das Wechselspiel zwischen dem "alten" Don, der von seiner eigenen Arroganz bis hin zur Selbstzerstörung getrieben wird, am besten zu beobachten in seinem Zusammenbruch in #7.04 The Monolith und seinen ehrlichen Versuchen, sich selbst zu bessern und zu einem aufrichtigen Menschen zu machen, geben der Staffel eine ganz besondere Dynamik. Dabei ist es auch gelungen, den schwierigen Voraussetzungen, dieser halben Staffel, die ja nur aus sieben Episoden besteht eine eigene durchgängige Storyline zu verleihen und damit zu erreichen, dass diese Ausstrahlungseinheit auf eigenen Füßen steht und den Zuschauer mit einem zufriedenen Gefühl zurücklässt.

Neben den wie immer starken Inhalten konnte man sich bei "Mad Men" aber auch wieder auf die vielen Details verlassen, die diese Serie schon immer zu einem ganz besonderen Erlebnis machen. Da ist die wohl beste Ausstattung in Sachen Kostümen und Hintergrunddetails die die TV-Landschaft zu bieten hat und die wie immer eine ganz eigene Geschichte erzählt, die die inhaltliche Ebene derart bereichert, dass es Frevel wäre diese nicht in jeder Episode näher zu betrachten. Auch der Bezug zur Geschichte, besonders im Halbstaffelfinale, welches während der Mondlandung 1969 spielt, verknüpft wieder einmal die Realität mit der Fiktion. Und über die großartigen Schauspieler, die kinoreife Optik der Kameraarbeit muss man eigentlich nach dieser langen Zeit gar nicht mehr reden, womit man dieser die nötige Aufmerksamkeit aber vorenthalten würde. Allein die letzten beiden Episoden dieses Staffelteils bieten dem jahrelangen "Mad Men"-Zuschauer eine derartige Fülle von exzellenten Momenten wie Peggys und Dons Tanz in #7.06 The Strategy, die geniale Abschlusszene im Burger-Chef-Restaurant, Peggys Vortrag im entscheidenden Meeting in #7.07 Waterloo bis hin zum rührend sentimentalen, aber absolut einzigartigen finalen Augenblick rund um Bert Cooper. "The best things in life are free!" und "Mad Men" in seiner Blütezeit erleben zu dürfen, gehört zu best things definitiv dazu.

Cindy Scholz - myFanbase

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