Die enttäuschendsten Beziehungen 2014/15
Eleanor Henstridge & Jasper Frost (The Royals, Staffel 1)
"The Royals" von "One Tree Hill"-Erfinder Mark Schwahn ist derzeit definitiv mein Liebling unter den Guilty-Pleasure-Serien. Die erste Eigenproduktion von E! verfolgt das Leben einer fiktiven Königsfamilie in Großbritannien, zeigt uns dabei das schillernde Leben in der Öffentlichkeit sowie die skandalösen Probleme, die hinter verschlossenen Türen im Palast zu Tragen kommen. Überzeugen können dabei vor allem Elizabeth Hurley als intrigante Königin Helena, Jake Maskall als zwielichtiger Bruder des Königs und allen voran Alexandra Park als tragische Prinzessin Eleanor. Der Charakter Eleanor allein bewegt den Zuschauer Woche für Woche wieder einzuschalten, doch noch mehr Spaß macht sie in Verbindung mit ihrem Bodyguard Jasper Frost (Tom Austen), welche sich von ihrer ersten Begegnung an zum Lieblingspaar der Zuschauer entwickelt haben. Mit Spannung erwartete man im Verlauf der ersten Staffel Szenen zwischen den beiden, doch in der zweiten Staffelhälfte blieben diese leider immer wieder aus. Dieses verschenkte Potenzial ist letztlich auch der Grund, warum dieses faszinierende Pärchen unter den Enttäuschungen der letzten TV-Season gelandet ist, denn man hat es zum Ende hin nicht geschafft die Erwartungen der Zuschauer zu erfüllen.
"You have to trust somebody sometime."
Prinzessin Eleanor macht täglich durch Alkohol- und Drogenexzesse Schlagzeilen, hat ein loses Mundwerk und schert sich nicht darum, was die Öffentlichkeit oder ihre Mutter über sie denkt. Sie nimmt sich, was sie will, sie schläft mit wem sie will und denkt nie über die Konsequenzen nach. Dabei weiß der Zuschauer natürlich von Beginn an, dass dieses Verhalten nur aufgesetzt ist, denn eigentlich fühlt sich Eleanor einsam und missverstanden, weiß jedoch nicht, wie sie ihre Situation verändern kann, weshalb sie gleich resigniert und sich lieber dem Rausch hingibt, der sie alles vergessen lässt.
Das bekommt auch ihr neuer Bodyguard Jasper Frost schnell zu spüren, den Eleanor freudig rumkommandiert, bevor sie sich mal wieder mit einem Drogencocktail abschießt und am nächsten Morgen nackt neben ihm im Bett aufwacht. Eleanor macht Jasper umgehend deutlich, dass dies sein letzter Arbeitstag gewesen ist, doch nachdem sie dann erwähnt, dass sie keinerlei Erinnerungen an den vergangenen Abend hat, behauptet Jasper kurzerhand sie unter Drogen gesetzt und ein Video von ihren Sexeskapaden gemacht zu haben. Dieses angebliche Video nutzt er daraufhin, um sie immer wieder zum Sex zu 'zwingen'.
Mark Schwahn greift mit dieser ungewöhnlichen Liebesgeschichte zwischen Eleanor und Jasper definitiv den momentanen Hype um "Fifty Shades of Grey" auf und es gelingt ihm vor allem im ersten Drittel der Serie die umwerfende Chemie zwischen den beiden Darstellern zu nutzen und die Beziehung somit zum Highlight der Serie werden zu lassen. Aus diesem Grund ist es eigentlich für die Zuschauer auch von Beginn an klar, dass Jasper Eleanor nicht wirklich vergewaltigt hat, was zum Glück auch im Verlauf der Serie bestätigt wird, da Jasper schließlich gesteht, dass er sich die Sache mit dem Video nur ausgedacht hat und die vermeintliche Vergewaltigung niemals stattgefunden hat.
Dennoch bleibt natürlich immer noch im Raum stehen, dass Jasper Eleanor mit dem Video erpresst hat, um sexuelle Gefälligkeiten zu bekommen. Aber auch hier wurde schnell deutlich, dass Eleanor sich eigentlich freiwillig auf das ganze Spiel einlässt und es im Grunde auch genießt in Jasper ihren eigenen 'Christian Grey' gefunden zu haben, denn letztlich wäre das Sexvideo mit ihrem Bodyguard nur ein weiterer Skandal auf ihrer langen Liste, der sicherlich nach einigen Tagen wieder in Vergessenheit geraten würde.
Natürlich ist es dennoch fragwürdig, dass jungen Leute eine solche Geschichte überhaupt im Fernsehen präsentiert wird, aber zumindest bekommt Eleanor schließlich die Oberhand, dreht den ganzen Spieß um und Jasper gesteht schließlich auch, dass er sich das alles nur ausgedacht hat, um seinen Job nicht zu verlieren und er das ganze fortgeführt hat, da er Gefühle für Eleanor entwickelt hat.
Und genau diese Entwicklung - von der heißen Affäre zu den wahren Gefühlen - macht die Beziehung der beiden letztlich auch so interessant und lässt den Zuschauer mitfiebern. Jaspers Beschützerinstinkt gegenüber Eleanor wächst zunehmend, die beiden kommen sich näher und teilen innige Momente miteinander. Als Zuschauer freute man sich im Verlauf der Staffel immer wieder auf Szenen zwischen den beiden, hoffte auf weitere innige Momente und vor allem darauf, dass die beiden sich endlich eingestehen, dass sie wirklich etwas füreinander empfinden.
Leider reichte den Autoren das vorhandene Drama zwischen den beiden jedoch nicht aus. Somit ließ man Jasper um eine Versetzung bitten, wodurch er promt der Königin unterstellt wurde, die ihn zum Sex nötigte, um ihrer Tochter einmal mehr zu beweisen, dass diese ihr nie das Wasser reichen kann. Und damit bewegte sich die Beziehung zwischen Eleanor und Jasper zunächst in eine Abwärtsspirale, die erst in der letzten Episode der ersten Staffel wieder einigermaßen aufgefangen wurde. Dazwischen lagen kindische Eifersuchtsdramen, mehrere Verhaftungen von Jasper und auch einige Episoden, in denen die beiden gar keine Szene mehr miteinander hatten.
Man kann nur hoffen, dass die Annäherung in der finalen Episode, als Eleanor Jasper um Hilfe bittet, da sie von dem Mörder ihres Bruders kontaktiert wird, der ihr Informationen über eine Verschwörung geben will, in der zweiten Staffel mehr zum Tragen kommt. Denn alleine die Szenen in der finalen Episoden, die Zickereien zwischen den beiden, die innigen Blicke, die sie miteinander austauschen und die ehrliche Besorgnis um das Wohlergehen des jeweils anderen, sind die Besonderheiten der Beziehung, die man als Zuschauer einfach genießt.
Somit bleibt die Hoffnung, dass man für die zweite Staffel von "The Royals" erkannt hat, dass die Beziehung von Eleanor und Jasper eigentlich das Highlight der Serie ist. Entsprechend sollte es auch genügend Szenen zwischen den beiden geben und vor allem sollte man kein künstliches Drama schaffen, welches nur dafür sorgt die beiden auseinander zu reißen. Denn schließlich bietet die Beziehung der beiden an sich schon genügend Zündstoff, der hoffentlich auch in der kommenden Staffel zum Tragen kommt.
Die Serie "The Royals" ansehen:
Annika Leichner - myFanbase
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