Die besten Beziehungen 2014/2015
Das Team (Brooklyn Nine-Nine, Staffel 2)
"Brooklyn Nine-Nine" ist zweifellos eine der witzigsten US-Comedies, die aktuell im Fernsehen laufen. Sieht man sich die Namen hinter den Kulissen an, wird einem auch sofort klar, warum: Als Autoren sind mit Michael Schur und Dan Goor zwei erfahrene Comedyschreiber am Werk, die mit ihrer Arbeit bei Formaten wie "Parks and Recreation", "The Office" und jahrelanger Mitwirkung bei "The Daily Show" bzw. "Satuday Night Live" ihr Handwerk perfektionieren konnten. Vor der Kamera hat man mit Stars wie Andy Samberg und Andre Braugher zwei hochkarätige Mimen am Start, deren Schauspielkollegen ebenfalls allesamt zu überzeugen wissen. Doch was die Serie am Ende so besonders macht, ist die großartige Dynamik zwischen all den kuriosen wie liebenswürdigen Hauptcharakteren, die das eingeschweißte Polizeiteam des Brooklyn Nine-Nine bilden – ein perfektes Beispiel dafür, wie eine Ensemblecomedy zu funktionieren hat.
"I have to ask, do you think "awesome" begins with an "o"?"
Die grandiose erste Staffel, überraschender- aber hochverdienterweise mit zwei Golden Globes ausgezeichnet, bot uns gleich von Anfang an eine Mischung aus enorm abgedrehten, aber dafür umso sympathischeren Protagonisten. Da haben wir Jake Peralta (Samberg), den überambitionierten Kindskopf, der sich gern inszeniert und jede Gelegenheit für Schabernack nutzt; den ernsten wie kompetenten Captain Holt (Braugher), der nie eine Gefühlsregung zeigt, in Wirklichkeit sein Team aber sehr ins Herz geschlossen hat; seine rechte Hand Sgt. Terry Jeffords (Terry Crews), den Muskelprotz mit weichem Kern; die strebsame und stets den Regeln folgende Amy Santiago (Melissa Fumero), die versucht, lockerer zu sein; die resolute und knallharte Rosa Diaz (Stephanie Beatriz); den tollpatschigen wie gutherzigen Charles Boyle (Joe Lo Truglio); und die mit ihrem Handy quasi verheiratete Gina Linetti (Chelsea Peretti), die immer für guten Gossip zu haben ist. All diese unterschiedlichen Charaktere aufeinanderprallen zu lassen, funktioniert bei "Brooklyn Nine-Nine" absolut hervorragend und auch in Staffel 2 ist es ein Comedygenuss, diese Protagonisten in den verschiedenen Konstellationen miterleben zu dürfen.
Denn Goor und Schur schaffen es mühelos, zwischen den Charakteren ganz individuelle Beziehungen zu stricken, die sich je nachdem, welche Persönlichkeiten da aufeinandertreffen, voneinander unterscheiden – und sie holen aus jeder Konfrontation das Maximum an Witz heraus. Jake und Charles bilden zusammen das kindische Copduo, wohingegen Jake mit Captain Holt eine wunderbar aufrichtige Mentor-Lehrling-Beziehung verbindet, geprägt von gegenseitigem Respekt und den immer wieder lustigen, da scheiternden Versuchen Jakes, Holt zu einer Gefühlsregung zu bringen. Santiago wiederum erstarrt fast jedes Mal in Ehrfurcht vor ihrem Idol Holt, lernt in Staffel 2 aber, selbstbewusster zu werden und sich ihm nicht mehr ganz so unterwürfig gegenüber zu verhalten. Sie entwickelt zudem eine ganz herrliche Hass-Freundschaft zu Gina, die wiederum zu Boyle eine schräge und sehr ambivalente Beziehung aufbaut, als die zwei plötzlich im Bett landen (und dann auch noch ihre Eltern heiraten!). Derweil schafft Boyle es, die Schwärmerei für Diaz, die ihn noch über weite Teile von Staffel 1 in Beschlag nahm, hinter sich zu lassen und ihr stattdessen ein guter Freund zu sein. Diaz wiederum begegnet Holt auch in ihrem Privatleben, als sie beginnt, sich mit seinem Neffen Marcus zu treffen – und Diaz hasst ja bekanntermaßen alles, was irgendwie mit Etikette zu tun hat. Und dann haben wir natürlich noch die latente und bald immer offensichtlicher werdende Flirterei zwischen Jake und Amy, die so erfrischend unaufgeregt ist, dass man sich am Ende umso mehr wünscht, dass die beiden zusammenfinden.
Es ist auch in Staffel 2 in jeder Folge großartig zu sehen, wie toll einerseits die einzelnen Mitglieder der New Yorker Polizeistation individuell miteinander agieren und andererseits stets auch als Team insgesamt funktionieren. "Brooklyn Nine-Nine" präsentiert dem Zuschauer hier eine wunderbare Truppe, die beispielhaft dafür ist, wie zunächst mal Comedyfiguren einzeln konzipiert werden müssen und dann vor allem, wie man sie in bestimmten Konstellationen in bestimmte Situationen bringen kann, um möglichst viele Lacher zu erzeugen. Dan Goor und Michael Schur verdienen einen Applaus für ihre feinfühlige Charakterzeichnung und ihr Händchen für gute Comedy – und man darf sich nur unbändig auf eine dritte Staffel mit neuen Abenteuern der Brooklyn-Nine-Nine-Crew freuen.
Maria Gruber - myFanbase
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