Die enttäuschendsten Storylines 2014/15
Lexi (Falling Skies, Staffel 4)
"Falling Skies" hat sich längst überlebt. War die Serie zu Beginn noch ein interessanter Mix aus "The Walking Dead" und "Independance Day", so ist vier Jahre nach der durchaus passablen Pilotepisode längst die Luft raus. Die erzählten Geschichten sind nur noch leidlich spannend und uninteressant, ja manchmal sogar zum Haareraufen unsinnig und viele der einst durchaus liebenswerten Charaktere sind durch wahnwitzige Storyelemente nur noch lachhaft. Dazu kommt, dass man den Serienmachern anmerkt, dass durch die lange Laufzeit der Serie die Kosten so dramatisch gestiegen sind, dass man mittlerweile an gewissen Stellen zum Sparen gezwungen wird, wie beispielsweise an den Spezialeffekten, die so rar gesät sind, dass man sich manchmal ernsthaft fragt, was genau "Falling Skies" mittlerweile eigentlich sein soll... Alien-Invasions-Drama oder einfach nur eine richtig schlechte Charakterstudie über einen Typen, der ein paar andere Typen so lange abgedroschene Durchhalteparolen um die Ohren schlägt, bis sie sich selbst massakrieren oder eben von irgendwelchen Monstern gefressen werden.
"Thank you for showing me how to be a human being. For showing me how to love."
© TBS/Ken Woroner
Mit der Einführung von Lexi, einem Mensch-Espheni-Hybriden schien man ein wenig Schwung in die angestaubte Geschichte um Tom Mason und seine Second Mass bringen zu wollen, doch so recht wollte dies nicht gelingen. Äußerlich rein menschlicher Gestalt, aber ausgestattet mit übermenschlichen Kräften, sollte sie nicht nur eine Verbindung zwischen Mensch und Alien werden, sondern zu einem Wendepunkt in der Geschichte führen, was jedoch gnadenlos in die Hose ging.
Das größte Problem an der Geschichte rund um Lexi ist, dass nie ganz klar wird, ob sie einfach nur herrlich naiv ist zu glauben, dass ihr Alien-Vater tatsächlich nur gekommen ist, um die Menschheit zu retten (und dabei erst mal 99% des Planeten ausradiert hat) oder ob sie einfach nur hinterhältig und biestig ist und so den letzten Widerstand der Menschheit zu brechen versucht. Leider ist der Charakter Lexi nur selten wirklich ambivalent angelegt. Selbst wenn man ihr zugute halten möchte, dass sie ein künstliches Wesen ist, das noch vollkommen unbeschrieben in diese trostlose Welt gekommen ist, so versteht man doch nicht, warum sie nicht beginnt, die Taten ihrer Eltern zu hinterfragen – sowohl ihrer menschlichen, wie auch ihrer Espheni-Eltern.
Und so kommt es irgendwann wie es kommen muss: Sie verrät die Menschen, nur um am Ende reumütig zu ihrem 'Vater' Tom Mason zurückzukehren, nachdem sie entdeckt hat, dass die Espheni vorhaben, die Menschen zu mutieren und sie als ihre Fußsoldaten im Krieg gegen eine andere Rasse einzusetzen. Überschwänglich bedankt sie sich danach bei ihrem Vater oder was immer Tom eigentlich für sie ist und stirbt eines heldenhaften Todes für eine Rasse, die sie nie auch nur ansatzweise verstanden hat.
Auch die Interaktion der anderen Charaktere ist selten nachvollziehbar, wenn es um Lexi geht. Gut, es gibt die Mutter, die ihr Kind um alles in der Welt beschützen will, egal wie viele Leute es zwischenzeitlich kaltblütig ermordet hat. Und es gibt auch den hin- und hergerissenen Ziehvater, der am Ende das Gute in ihr erkennt und ihr die Chance gibt, sich zu rehabilitieren. Dazwischen gibt es den den wütenden Lynchmob und die taffen (Halb-)Brüder, die sich hinter oder manchmal auch vor ihre übermächtige Schwester stellen, nur um ihr am Ende Beifall zu klatschen, dass sie mutig genug ist, sich selbst zu opfern, um ihrer eigene (andere) Rasse, die Espheni, eine herbe Niederlage beizufügen.
Nein, die Geschichte um Lexi, das Mädchen das auf die Welt kam, um nichts zu verändern und an ihr zu verzweifeln, ist alles andere als spannend. Sie ist langatmig, vorhersehbar, abgedroschen und zum Kopfschütteln irrelevant. Sie reiht sich dabei jedoch in die schlechten kreativen Ideen der Autoren für die vierte Staffel von "Falling Skies" ein, die stellenweise vergessen lassen, weswegen man zu Beginn sich überhaupt einmal für die Science-Fiction-Serie interessiert hat. Dass es eine letzte Staffel geben soll, ist ein Lichtblick, denn danach wird die Serie definitiv zu Grabe getragen. Lexi wurde es in dieser Staffel bereits und das ist auch gut so, denn ihre Geschichte brachte dem Zuschauer vor dem Fernseher nichts als Ärger.
Melanie Wolff - myFanbase
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