Die besten Storylines 2014/2015
Berlin (The Blacklist, Staffel 2)

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Ende der ersten Staffel wurde mit Berlin ein Charakter eingeführt, der in der Lage war Raymond Reddington ernsthaft gefährlich zu werden, weil er für ihn nicht greifbar war. Er wusste nicht, wer sich hinter dem mysteriösen Mann verbarg und in welchem Zusammenhang er mit Tom Keen stand. Umso interessanter war es dann zu erleben, wie in der ersten Hälfte der Staffel die beiden Männer zu einem Schlagabtausch zusammen kamen, aus dem am Ende nur einer lebend wieder heraus kommen konnte.

"Revenge isn't a passion, it's a disease."

Berlin bleibt nicht sehr lange ein unbeschriebenes Blatt und avanciert zu einem sehr brutalen, unberechenbaren Gegenspieler von Red, der über mindestens ebenso viele Ressourcen verfügt wie Reddington selbst und ihm so das ein oder andere Mal tatsächlich gefährlich werden kann. Dass Red ihn zunächst überhaupt nicht zuordnen kann und keine Ahnung hat, wer er ist und warum er ihm überhaupt nach dem Leben trachtet, macht Berlin für Red gerade am Anfang so gefährlich. Lange bleibt Berlin jedoch nicht im Hintergrund, sondern sucht offen die Konfrontation mit Red, als er seine Ex-Frau Naomi Hyland entführt und sie langsam zu töten droht, so wie er es einst angeblich mit Berlins Tochter getan hat.

Das Spielchen der beiden Männer ist sehr interessant konzipiert. Beide haben Erfahrung und Einfluss, haben überall Freunde oder wenigstens genug Geld, um sich eben solche kurzfristig beschaffen zu können. Sie stecken frühzeitig ihr Revier ab und gehen dann sogar auf eine offene Konfrontation, nachdem Red es geschafft hat, Berlins Konten einfrieren zu lassen. Das erste Treffen der beiden, bei dem dann endlich einmal klar wird, was genau Berlin Reddington überhaupt vorwirft, ist ein erster Höhepunkt in der zweiten Staffel, wird dann jedoch noch einmal getoppt, als Reddington es schafft, Berlins noch immer quicklebendige Tochter ausfindig zu machen und ihm aufzuzeigen, dass sein Rachefeldzug eigentlich ins Leere läuft, weil er den falschen trifft.

Es ist schon interessant mitanzusehen, wie weitsichtig Reddington oft agiert, wie schnell es ihm gelingt, an Informationen zu gelangen und auf welche Ressourcen er im Notfall zurückgreifen kann. Dabei geht er nie überstürzt vor, verliert nie den Überblick und lässt sich vor allem nicht zu unüberlegtem Handlungen hinreißen. Berlins Auftauchen führt dem Zuschauer so noch einmal vor Augen, welch eine Art von Mensch Reddington ist – er ist ein eiskalter Killer, wenn es sein muss, aber auch ein Mensch, der einen Code hat, nachdem er arbeitet. Er ist loyal und verlangt von Menschen um ihm herum ebendiese Loyalität. Und die Geschichte zeigt auch recht gut, was er mit Menschen tut, die diese Loyalität ausnutzen oder gar hintergehen.

Am Ende ist es jedoch nicht nur der Konflikt der beiden Männer, der das Auftauchen um Berlin zu einer tollen Storyline macht, sondern das, was sein Auftauchen anstößt. Berlin entpuppt sich nämlich als eine tragische Figur, die von einer Schattenorganisation unter dem Namen Kabal ausgenutzt wurde, um sich Reddington zu entledigen. Als Reddington und Berlin sich zusammen tun, entdecken sie eine riesige Verschwörung, die Ländergrenzen überschreitet und weit in die Regierungen hinein reicht, was Reddington aber längst gewusst hat.

Reddington erfährt durch Berlin jedoch, dass man ihm ernsthaft nach dem Leben trachtet, da der Kabal nicht länger glaubt, er besitze tatsächlich mit dem Fulcrum Informationen, die dem Kabal gefährlich werden könnte. Aus der undurchsichtigen Bedrohung für Red am Ende von Staffel zwei wird so binnen weniger Episoden ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel, in dem Red so einiges unternehmen muss, um am Ende nicht unter die Räder zu kommen. Als Berlin am Ende von Reddington erschossen wird, da ist das nicht das Ende einer spannenden Geschichte in "The Blacklist", sondern der Auftakt zu einer durchaus spannenden Situation, in der Reddington all seine Trümpfe ausspielen muss, um am Ende nicht sein Leben zu verlieren.

Melanie Wolff - myFanbase

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