Die herausragendsten Episoden 2014/2015
Orphan Black, #3.06 Certain Agony of the Battlefield
In den Tagen vor der Erstausstrahlung dieser Folge auf dem kanadischen Sender Space und dem amerikanischen Sender BBC America wurde sie von den Serienmachern, den Schauspielern und diversen Pressevertretern in den höchsten Tönen gelobt und als Highlight angepriesen, sogar als die beste Episode der bisherigen Serie. Dementsprechend waren die Erwartungen der Fans alles andere als gering. Am Ende steht die Erkenntnis, dass manche Vorschusslorbeeren tatsächlich zu Recht vergeben werden. #3.06 Certain Agony of the Battlefield ist eine herausragende Episode mit vielen außergewöhnlichen Momenten, die einen wahren Gefühlssturm entfachen: man lacht, man weint, man staunt, man ist geschockt, man kann nicht fassen, was diese Episode alles zu bieten hat.
Es werden einige bedeutende Fakten enthüllt, die selbstverständlich wieder neue Fragen aufwerfen, wichtige Momente aus den ersten beiden Staffeln werden auf sehr subtile Weise wieder aufgegriffen, was man teilweise erst im Nachhinein erkennt, und ein Hauptcharakter der ersten Stunde stirbt einen dramatischen Heldentod.
Klone als biologische Waffen
© polyband
Wir kommen dem Rätsel um die Existenz der Klone aus dem militärischen Projekt Castor näher. Aus den Puzzleteilen setzt sich ein beunruhigendes Bild zusammen, das von dem perfiden Ziel handelt, die Menschheit durch unfruchtbar machende Erreger ultimativ unter Kontrolle zu bringen. "Unbequeme" Volksgruppen könnten so zum Aussterben verdammt werden. In der geheimen Militärbasis, in der Sarah Manning, der rebellische Klon aus dem zivilen Projekt Leda, gefangen gehalten wird, kommt es zu einem Showdown, der eines Staffelfinales würdig gewesen wäre. Dabei opfert Paul, dessen Loyalität bisher immer ein großes Fragezeichen war, mit einem großen Knall sein Leben – nicht ohne Sarah vorher ein Liebesgeständnis gemacht zu haben, das perfekt zu "Orphan Black" passt.
Nicht nur Pauls finale Momente sind äußerst denkwürdig, auch Sarahs "Wiedersehen" mit Beth Childs ist außerordentlich bewegend und faszinierend. Im Fieberwahn als Folge der Experimente, die mit ihr gemacht werden, sieht Sarah die Polizistin Beth wieder, jenen Klon, der zu Anfang der Serie Selbstmord begangen und dessen Identität Sarah für eine Weile angenommen hat, wodurch sich ihr Leben für immer veränderte. Es handelt sich dabei um einen Traum, nicht um eine Seance mit Beth' Geist, entscheidend aber ist, dass eine Versöhnung stattfindet, ein kathartischer Moment, in welchem sich Sarah ihrer unterdrückten Schuldgefühle stellt. Wie wir es eigentlich schon gewohnt sind, zeigt Tatiana Maslany hier wieder eine grandiose Performance.
Während sich Sarah gegen Projekt Castor wehrt, suchen ihre Geschwister Cosima und Felix nach ihr und müssen sich dazu unliebsamen Begegnungen stellen. Cosima, die gerade frisch eine neue Romanze begonnen hat, erhält wenig erwünschte Unterstützung von ihrer Ex-Geliebten Delphine und Felix setzt sich mit Rachel auseinander, die ihm bei ihrer letzten Begegnung eine Spritze in den Hals gerammt hat. Inzwischen hat sich Rachels Lage völlig verändert. In der zweiten Staffel war sie Sarahs Nemesis, die böse Klon-Schwester, die über Macht verfügte und ohne Skrupel agierte. Seit der Verletzung, die ihr durch Sarah beigebracht wurde, ist Rachel jedoch zu einer hilflosen, einsamen Gefangenen der Einrichtung, die sie selbst geleitet hat, verkommen. Als Felix sie nach Sarahs Verbleib befragt, entwickelt sich ein für die Zuschauer schockierendes, mitreißendes Szenario. Vor lauter Sorge um Sarah agiert Felix äußerst hart und demütigt Rachel sehr, was uns Betrachter plötzlich in die vor einiger Zeit noch undenkbare Situation bringt, Mitleid mit Rachel zu haben. Gleichzeitig fällt es schwer, Felix für seine Handlungen zu verurteilen, handelt er doch aus Liebe zu seiner Schwester. Genau das ist letztlich das Oberthema der gesamten Folge: wir tun schreckliche Dinge für die Menschen, die wir lieben.
Aktuell nicht in die Storyline um Sarah und das Projekt Castor involviert ist Alison, die gemeinsam mit ihrem Mann Donnie gerade das Drogengeschäft für sich entdeckt hat. Die beiden feiern ihre ersten Erfolge mit einer urkomischen Tanzeinlage, die es so bei "Breaking Bad", der Mutter aller Dorgenkarrieren-Serien, sicherlich nie zu sehen gab.
Maret Hosemann - myFanbase
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