Die enttäuschendsten Momente 2014/2015
The Walking Dead, #5.08 Coda

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In der Liste der unnötigsten Tode dieser Season darf einer definitiv nicht fehlen: der Abgang Beth Greenes aus "The Walking Dead". So solide und unterhaltsam die fünfte Staffel von "The Walking Dead" auch war, die Serie greift halt doch gerne mal auf altbekannte Mechanismen zurück und im Falle von Beth auf den beliebten Kniff des "Lasst uns die Zuschauer vor der Winterpause nochmal ordentlich schocken, auch wenn das bedeutet, dass wir einen der Protagonisten einen sinnlosen Tod sterben lassen". Am Ende der Episode #5.08 Coda steht letztlich nur eine alles überstrahlende Frage: Warum? Warum musste Beth Greene das Zeitliche segnen?

"I get it now."

Foto: Emily Kinney, The Walking Dead - Copyright: Frank Ockenfels/AMC
Emily Kinney, The Walking Dead
© Frank Ockenfels/AMC

Das Problem beginnt eigentlich schon mit der Prämisse der Storyline in Krankenhaus, in das Beth von Dawns Leuten verschleppt wird. Beth wird dort im Laufe ihrer Anwesenheit zu einer Art unfreiwilligem Mitglied in einem korrupten System, in dem die Menschen angesichts der Zombieapokalypse nur nach ihrem potentiellen Nutzen für das Gemeinwohl gewertet werden. Dawn, die Anführerin des Trupps, ist ein ziemlich verstörender Charakter ohne viel Substanz, die einzig durch ihre Vehemenz und ihre Führungsrolle definiert wird, mehr aber auch nicht. Obwohl zwischen Dawn und Beth von Anfang an eine Antipathie bestand und Beth bald allen Grund hat, sie zu hassen, so reichten die Szenen doch nicht aus, um zu erklären, wieso Beth beim tragischen Höhepunkt der Episode #5.08 überhaupt das tut, was sie tut – und damit ihr sinnloses Todesurteil unterschreibt.

Denn eigentlich steht die langersehnte Rettung kurz bevor: Die Gruppe hat Beth im Krankenhaus aufgespürt und will sie nun im Tausch gegen Noah zurückholen. Ein klassisches Austauschszenario – bis Beth sich urplötzlich dazu entscheidet, Rache an Dawn zu nehmen und ihr eine Schere in die Schulter zu rammen. Dawn bricht zusammen, quasi augenblicklich erfolgt ein Kopfschuss und Beth ist sofort tot. Warum Beth in diesem Moment solch eine abstruse Entscheidung trifft, ist unklar. Diese Entscheidung ergibt sich in keinster Weise organisch aus der Gesamtstory, sondern erscheint enorm willkürlich – ein Kniff eben, um das Publikum nochmal ordentlich zu schockieren, bevor es in die Sendepause geht.

Und das ist enorm schade, ja regelrecht frustrierend. "The Walking Dead" hat diese Tricks nicht nötig. Stattdessen hat es solche tollen Charaktere wie Beth nötig, die der Serie viel Leben eingehaucht hat und eine Bereicherung für das Ensemble war. So verliert Staffel 5 aus ganz unnötigen Gründen eine äußerst sympathische Figur und hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Sicherlich einer der enttäuschendsten Serienmomente der Season 2014/2015.

Maria Gruber - myFanbase

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