Die verstörendsten Momente 2014/2015
The 100, #2.08 Spacewalker

"The 100" gehört zu den Serien, die ihre Zuschauer nicht schonen und immer wieder damit konfrontieren, zu was Menschen im Allgemeinen und unter gewissen Bedingungen fähig sind. Dazu gehört beispielsweise der Mord an Wells durch die junge Charlotte in #1.03 Wozu hat man Freunde. Auch in der zweiten Staffel gab mehr als einen verstörenden Moment, wie das Massaker in Tondc, doch besonders sticht jene Szene hervor, mit welcher sich die Serie in die Winterpause verabschiedete.
"I love you, too." - "I'm scared." - "You're gonna be ok. You're ok." - "Thanks, princess."

© Warner Bros. Entertainment Inc.
Finn konnte mich als Charakter nie wirklich begeistern, trotzdem war ich gespannt, wie die Storyline um ihn enden sollte. Es gab viele Möglichkeiten, welche teilweise während #2.08 Spacewalker auch angesprochen wurden, aber keine hätte wohl schlussendliche diese Wirkung erzielt. Während der Plan Finn zu verstecken von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, wollte Raven zunächst Murphy zum Sündenbock machen und war anschließend sogar bereit einen Kampf zu provozieren, indem sie Clarke vorschlug Lexa zu töten. Es blieb offen, ob Clarke wirklich über diese Optionen nachdachte, als sie sich ganz allein in das Lager der Erdbewohner begab. Dort bot Clarke zunächst Indra die Stirn und bat um Finns Leben, bot sogar ihr eigenes im Austausch an. Wirklich Zeit, um in Sorge zu geraten, blieb den Zuschauern jedoch nicht, zum einem wohl auch, weil Clarke der Mittelpunkt der Serie ist.
Die Auflösung, die dann folgte, hätte ich so nicht erwartet. Der Abschied von Finn, das Liebesgeständnis und seine Angst, ließen mich gespannt vor dem Bildschirm verharren. Genau wie Finns Danke, welches Clarke zumindest in seinen Augen von der Schuld freispricht, obwohl sie dadurch sicherlich nicht weniger wiegt, Clarkes blutige Hände, der leere Blick und Ravens Aufschrei. All dies macht die Szene zu einem besonders gut inszenierten und eindringlichen Moment, was auch der Darstellung von Eliza Taylor, Thomas McDonell und Lindsey Morgan zu verdanken ist. Sie bleibt sicherlich vielen im Gedächtnis zurück, denn sie fungiert nicht nur als Abschied von einem Hauptcharakter, sondern bestimmt den weiteren Werdegang von Clarke und kann durchaus kontrovers diskutiert werden.
Die Zuschauer wussten bereits, dass Clarke dazu fähig ist schwierige Entscheidungen zu treffen, wie beispielsweise damals mit Atom. Die Umstände zu diesem Zeitpunkt waren jedoch andere, und auch wenn anzunehmen ist, dass Atom und Clarke sich kannten, verband sie jedoch weder eine Freundschaft noch eine Liebesbeziehung. Gerade letzteres schien Clarke merklich zu beeinflussen, sie traf die Entscheidung ein Leben zu opfern, um die mögliche Allianz nicht zu gefährden. Dennoch brachte sie es nicht über sich Finn dem Schicksal zu überlassen, welches die Clans für ihn angedacht haben und ging mit ihrer Tat ebenfalls ein Risiko ein. Clarke entschloss sich in einer Situation, in der es wohl keine 'richtige' Wahl gibt, gleichzeitig ihrem Herz und ihrem Verstand zu folgen. Sie machte sich, nicht nur bildlich gesprochen, die Hände schmutzig mit der Tötung von Finn, um ihm schlimmere Qualen zu ersparen. Eine Entscheidung, die einmal mehr aufzeigt, wie vielschichtig die Charaktere der Serie sind und eine Kategorisierung in Gut und Böse unmöglich machen.
Charleen Winter - myFanbase
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