Die besten Charaktere 2015/2016
Meredith Grey (Grey's Anatomy, Staffel 12)
In dieser Season ging "Grey's Anatomy" in seine 12. Runde und zählt damit durchaus zu den Urgesteinen. Von einer so langlebigen Serie erwartet man daher keine großen Sprünge, doch überraschender Weise kann "Grey's Anatomy" in diesem Jahr positiv überraschen. Zuletzt verabschiedete sich die Serie von Schauspieler Patrick Dempsey, der den männlichen Hauptcharakter Dr. Derek Shepherd darstellte. Dies versprach von vorn herein viel Drama für McDreamys Frau Meredith Grey, die zentrale Figur der Serie, da die Liebesgeschichte schlechthin nun Vergangenheit war.
© 2010 ABC Studios
Den neuen Entwicklungen und der Ausgangslage ohne Derek blickte man daher mit gemischten Gefühlen entgegen, da die ohnehin nicht sonderlich fröhliche Meredith es sicher schwer haben würde, sich mit der neuen und düsteren Lebenslage anzufreunden. Schnell wurde jedoch klar, dass man einen ganz anderen Weg einschlägt und Meredith in einem neuen Kontext darstellen will. Man zeigte sie uns fast schon optimistisch und riss im Zusammenhang mit ihrer Schwägerin Amelia und ihrer Halbschwester Maggie sogar Witze darüber, dass Merediths Liebesleben eingeschlafen ist und sie nie mehr einen Mann an ihrer Seite haben wird. Mit den beiden Schwestern an ihrer Seite konnte Meredith wieder aufblühen und der Liebesgeschichte mit Derek, auf die sich die Serie nun seit so vielen Staffeln verließ und in der es irgendwann nicht mehr viel zu erzählen gab, entkommen.
Für Meredith war es eine wahre Erleichterung, nicht mehr mit Derek um die Sympathien der Fans kämpfen zu müssen, gleichzeitig würdigt man aber auch das Ableben der geliebten Figur und schlug sanft und dennoch bestimmt einen neuen Weg für Meredith ein. Es ist verwunderlich, dass man sich so leicht darauf einlassen kann, dass Meredith trotz des Verlustes ihrer großen Liebe glücklich werden kann, doch man hat es in dieser Staffel geschafft, uns diese Geschichte glaubwürdig zu verkaufen. Indem man auf Frauenpower setzt und uns Meredith nach dem Weggang von Cristina Yang in Staffel 10 mit den neuen Unterstützerinnen Maggie und Amelia an ihrer Seite zeigt, wird Meredith endlich einmal wieder gefördert. Sie kämpft um ihr Ansehen, stellt ihr Können zur Schau, kann mit ihrer kleinen und zerrütteten aber dennoch glücklichen Familien angeben und hat für ihre Schwestern in vielen Lebenslagen Tipps zur Hand. Sogar das Auftauchen von Staatsfeind Nummer 1 Dr. Penny Blake konnte Meredith voran bringen und führte dazu, dass Meredith den Tod von Derek noch einmal verarbeiten musste und gleichzeitig zu verdauen begann. Man lies in dieser Staffel keine Möglichkeit ungenutzt, Meredith neue Ziele aufzuzeigen und zu versuchen, ihr irgend möglich trotz des Verlustes ihres Seelenverwandten eine rosige Zukunft in Aussicht zu stellen.
Zu den Höhepunkten von Meredith Grey in dieser Staffel zählen für mich die auf sie zentrierte Episode, bei der Denzel Washington als Regisseur fungierte. In dieser Folge bot man nicht nur Ellen Pompeo zum ersten Mal seit langer Zeit die Möglichkeit, ihre schauspielerischen Fähigkeiten frei zu entfalten, man zeigte auch, dass Meredith entwicklungsfähig aber gleichzeitig verwurzelt, liebevoll sowie verletzlich, stark und dennoch einfühlsam ist. Gleichzeitig freundete sich Meredith im Verlauf der Staffel mit Amelia und Maggie an, die ganz anders sind als unsere geliebte Hauptfigur, die immer das Schlimmste im Leben erwartet, was sich irgendwann auch einstellt. Mit diesen Herausforderungen konnte Meredith wahrhaft wachsen und beweist nach über einer Jahrzehnt Laufzeit, dass auch langlebige Serien nicht mit der Charakterarbeit aufhören.
Außerdem zeigte man im Zusammenhang mit Amelia, dass Meredith nun langsam über den Verlust von Cristina hinweg gekommen ist und eine neue Person an ihrer Seite akzeptieren könnte. Meredith springt bei Amelias Hochzeit mit Owen nicht nur über ihren eigenen Schatten und lässt die Zweifel daran, dass Amelia tatsächlich in ihre Familie passt, hinter sich, sie schiebt auch Cristinas und Owens Vergangenheit bei Seite, um Amelia eine glückliche Zukunft zu verschaffen. Klar, sie wäre nicht Meredith, wenn sie zuvor nicht für Wirbel sorgen würde und es fasst schafft, dass die Hochzeit abgesagt wird, doch schlussendlich kann sich Meredith auf ihre neuen Lebensumstände, ihre neue Familie und ihre neuen Personen einlassen.
Marie Florschütz - myFanbase
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