Die verstörendsten Momente 2015/2016
Orange Is the New Black, #4.12 Monster

Die vierte Staffel von "Orange Is the New Black" wartet in der vorletzten Episode mit einer wahrhaft verstörenden Szene auf, in der man sich von einer der Insassinnen verabschieden muss. Der Verlust kommt derart überraschend, dass man am Ende der Episode vollkommen sprachlos zurückbleibt, weil man mit so etwas garantiert nicht gerechnet hätte.
"Because we are a woman's camp, responsibility is often underestimated; the assumption being that minimum security women do not pose a physical threat ... the officer responsible, he was set up to fail."

© JoJo Whilden/Netflix
Die neue Situation mit den zahlreichen Neuankömmlingen in Litchfield ändert die Dynamik des Frauengefängnisses erheblich. Es bilden sich stärker denn je kleine Gruppen, die gegeneinander intrigieren und Piper Chapmans Versuch, sich als Kingpin des Knastes zu inszenieren, treibt ungeahnte Blüten. Am Ende der Staffel gibt es plötzlich eine White-Supremacy-Bewegung und die Latinas unter Führung von Maria etablieren einen Schmugglerring, der so manche Inhaftierte das Genick brechen könnte. Doch auch wenn es innerhalb der kleinen "Gemeinde" brodelt, so gibt es doch einen gemeinsamen Feind – die Wärter unter Captain Piscatella. Die Männer und Frauen, die zur Unterstützung von Caputo angefordert worden sind, entpuppen sich als sadistische Monster, die sich einen Spaß daraus machen, die Frauen zu demütigen und zu drangsalieren. So zwingt einer von ihnen beispielsweise Maritza eine Babymaus zu schlucken, ein anderer zwingt Blanka dazu, sich auf einen Tisch in der Cafeteria zu stellen und dort auszuharren, bis sie zusammenbricht. Piscatella selbst beschließt Red zu brechen, indem er sie wach hält. Wiederum ein anderer Wärter zwingt die Insassinnen dazu, Kämpfe gegeneinander auszufechten und hetzt dabei Crazy Eyes auf Maureen Kukudio, was bei Crazy Eyes zu einem emotionalen Zusammenbruch führt.
Es dauert lange, aber irgendwann haben die Frauen es satt, sich von den Wärtern drangsalieren zu lassen und beschließen einen stillen Protest. Man stellt sich ganz nach Blankas Vorbild auf einen Tisch und will dort ausharren, bis Piscatella seine Kündigung einreicht. Piscatella will sich solch ein Verhalten nicht bieten lassen und ruft seine Kollegen herbei, um den Protest beizulegen. Dabei trifft Crazy Eyes auf den Wärter, der sie in den Kampf gegen Kukudio gehetzt hat und dreht durch. Sie beginnt in Panik zu schreien und wird unruhig, was wiederum die Wärter total überfordert. Es entsteht ein Tumult, in dem Poussey von einem der Wärter zu Boden gedrückt wird, dem dabei allerdings entgeht, dass er sie so stark mit seinem Bein am Boden fixiert, dass sie keine Luft mehr bekommt. Und während um sie herum die Wachen verzweifelt versuchen Herr der Lage zu werden, stirbt Poussey einen leisen Tod.
Der Moment, in dem Taystee realisiert, dass P sich nicht mehr bewegt und auch Wärter Bayley erkennt, dass etwas Fürchterliches passiert ist, treibt einem einen Schauer über den Rücken. Es erwischt hier mit Poussey aus heiterem Himmel einen Charakter, der sich in der vierten Staffel zu einer lebenslustigen jungen Frau entwickelt hatte, die sich über die Zukunft und ihr Leben nach Litchfield Gedanken machte. Und die Umstände, die zu ihrem Tod führen, schockieren, weil sie aus heiterem Himmel kommen und doch irgendwie absehbar waren. Gerade war man noch begeistert, dass alle Insassen aller Rassen sich zusammen taten, um gegen die Situation der Wärter zu demonstrieren, nur um Momente später zu erkennen, dass Poussey tot ist.
Es ist am Ende kein heimtückischer Mord, dem Poussey zum Opfer fällt. Es ist ein Unfall, den Wärter Bayley garantiert nicht mit Absicht herbeigeführt hat, sondern weil er, wie viele seiner Kollegen, heillos überfordert mit der Situation in der Cafeteria war. Die gesamte Szene ist von allen Beteiligten derart intensiv gespielt, dass man fassungslos mitansehen muss, wie Poussey in dem Durcheinander ihr Leben verliert, ohne dass es jemand zu merken scheint. Und als sie leblos am Boden liegt, da ist das einer der verstörendsten Momente der vierten Staffel und der vergangenen TV-Season.
Melanie Wolff - myFanbase
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