Die besten Charaktere 2015/2016
Lucifer Morningstar (Lucifer, Staffel 1)

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"Lucifer" wäre eigentlich eine ganz normale Crimeserie in der ein Ermittlerpaar Mordfälle jeglicher Art löst, wäre da nicht der Hauptcharakter Lucifer Morningstar (Tom Ellis) selber, bei dem es sich um den Teufel handelt, der genug von der Hölle hat und sich ein paar Urlaubstage nimmt, um zu sehen wie es auf der Erde eigentlich so läuft. Und wohl auch zu seiner eigenen Überraschung gefällt es Lucifer auf der Erde so gut, dass er gar nicht mehr weg will. So eröffnet er den Nachtclub LUX, wird zu einer prominenten Persönlichkeit, die in Saus und Baus lebt, sich jede Nacht mit einer oder mehreren Frauen vergnügt und sich mit seinen Kräften, den Menschen, die geheimsten Wünsche zu entlocken, so manchen Vorteil verschafft oder sich damit Personen sucht, die nachher in seiner Schuld stehen. Sein ganzer Lebensstil ändert sich aber von dem Moment an, als er auf die Polizistin Chloe Decker (Lauren German) trifft, die gegen seine Kraft immun zu sein scheint und ihn im Laufe der Zeit körperlich sogar verletzlich werden lässt.

"Never been thrown out of anywhere before in my life. Well, except for Heaven, of course."

Foto: Tom Ellis, Lucifer - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Tom Ellis, Lucifer
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Doch was ist an Lucifer so besonders, dass er es auf die Liste der besten Charaktere dieser Season schafft? Abgesehen, dass er der Teufel ist, natürlich. Wie schon erwähnt wären die Mordfälle die Lucifer und seine "Partnerin" Chloe Decker gemeinsam lösen eigentlich völlig alltäglich und schon x-mal dagewesen. Doch Lucifers Reaktion bei den Mordfällen sowie seine Mithilfe bei den Befragungen sind einmalig und diese Charakterzüge, seine Art mit den Menschen umzugehen und sein Verhältnis zu Chloe Decker machen ihn für mich zu einem der interessantesten Charaktere diese Season.

So geht es Lucifer häufig in erster Linie gar nicht um die Aufklärung des Mordfalles, sondern eher darum, seine persönlichen Probleme oder Fragen über das Leben der Menschen aufzuklären. Deswegen ist er oft auch gar nicht von der Art des Mordes fasziniert, sondern von den Lebensumständen des Opfers und dessen Umfeld. Deshalb lösen natürlich seine unangebrachten Bemerkungen an den Tatorten und seine unangemessenen Fragen bei den Verhören der Verdächtigen oder den Angehörigen oft Unverständnis, Wut oder auch peinliche Momente aus. Für den Zuschauer sind es aber genau diese Bemerkungen und vor allem Lucifers Schlüsse die er aus den Antworten oder den Reaktionen der Menschen zieht, das erfrischende und spannende an der Serie. Natürlich werden die Mordfälle schlussendlich dann doch meistens gelöst und Lucifer ist daran oft nicht ganz unbeteiligt. Oft scheint ihn dann doch plötzlich der Ehrgeiz zu packen und er setzt seine Kräfte ein, um den Menschen ihre geheimsten Wünsche zu entlocken, so dass diese dann entscheidende Hinweise zum Motiv preisgeben und der Fall anschließend gelöst werden kann.

Auch Lucifers Entwicklung während den 13 Folgen der ersten Staffel kann überzeugen. So merkt er plötzlich, dass er seinen ausschweifenden Lebensstil gar nicht mehr braucht und fängt an Mitleid, sowie Sympathien zu entwickeln. Diese Hin- und Her zwischen der Menschlichkeit und dem Teufel wird gerade in den letzten Folgen vor dem Finale hervorragend dargestellt und äußert sich auch das ein oder andere Mal in einem Gespräch zu seinem Vater, Gott. Auch die Entdeckung, dass er sobald Chloe in der Nähe ist, körperlich verletzbar wird, verwirrt ihn, was Lucifers Charakter umso spannender macht und es bleibt zu hoffen, dass in der nächsten Staffel der Handlungsstrang um dieses Geheimnis weiterverfolgt wird.

Abschließend bleibt zu erwähnen, dass der geniale Charakter von Lucifer Morningstar natürlich vor allem von der genialen Darstellung von Tom Ellis lebt, der es schafft, die verschiedenen Facetten dieses komplexen Charakters hervorragend auf den Fernsehbildschirm zu übertragen und den Zuschauer von Folge zu Folge zu begeistern.

Maria Schoch - myFanbase

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