Die besten Momente 2015/2016
Empire, #2.02 Lyon Dynasty
"Empire" hat in der zweiten Staffel in Zement gegossen, was sich in der ersten bereits abzeichnete: Was haarsträubende Handlungstwists und schwindelerregende Allianzenwechsel angeht, kann sich die Hochglanz-Soap mit illustren Vorfahren wie "Dallas" und "Denver Clan" messen. Die Beziehungen innerhalb der Lyons-Familie vergiften und heilen so schnell, dass es gar nichts außergewöhnliches ist, sich mehrmals pro Folge zu fragen, ob man unterwegs eine bis drei Episoden ausgelassen hat. Das verringert den Sog, den die Serie ausübt, jedoch keineswegs. Lucious Lyon ist ein so unerbittlich unverschämter Charakter mit so viel Selbstbewusstsein, Charme und Charisma, dass es ungeheuer Spaß macht ihn zu hasslieben! Dazu Cookie, diese starke Frau voller Energie, Leidenschaft und Herz, an seiner Seite, kampflustig oder liebevoll, und das Feuerwerk ist jede Woche komplett.
© 2014 Fox Broadcasting Co.; Michael Lavine/FOX
Was alles andere angeht, hat mich die Begeisterung in Staffel 2 ein wenig verlassen, vor allem hinsichtlich der Musik. Mit "Boom Boom Boom Boom" hat man zwar einen Song mit Wiedererkennungswert, aber die Geschichte rundherum ist mir einfach zu abstrus. Rückblickend bleibt mir also vor allem der Song in Erinnerung, bei dessen Szene ich schon beim ersten Anschauen ein großes Yeah! verspürt habe: "Snitch Bitch", der Song, den Lucious mal eben im Gefängnis aufgenommen hat. Am Ende der ersten Staffel wandert Lucious für den Mord an Bunkie in den Knast und ich war enorm in Sorge, wie man die Dynamik der Serie aufrecht erhalten wollte, ohne Lucious in Interaktion mit Cookie und seinen Söhnen zu sehen. Seine Szenen im Knast zu Beginn der zweiten Staffel haben mich dann zunächst auch nicht so sehr gepackt, bis Lucious mal wieder zeigen konnte, wie unglaublich badass er ist. Den "quick and quiet"-Mordauftrag, der ihm selbst galt, beantwortete er mit einem "long and loud"-Gegenauftrag, und als er natürlich als Sieger aus der Sache hervorging, saß ich grinsend und kopfschüttelnd vor dem Bildschirm. Aber es sollte noch besser kommen. Lucious hält nicht nur innerhalb des Gefängnisses alle Fäden in der Hand, er sendet gleichzeitig seiner Familie, die außerhalb der Gefängnismauern dabei ist, ein Gegenimperium aufzubauen, einen denkwürdigen Gruß aus dem Knast.
Was als Szene so anfängt wie unzählige Gewaltszenen in Gefängnisdramen zuvor - Insasse wird in eine entlegene Abstellkammer geführt, wo riesige Kerle mit Stangen in den Händen warten -, entpuppt sich als Impromptu-Aufnahmesession. Mit den Stangen werden Metallfässern Sounds entlockt und Lucious rappt sich die Seele aus dem Leib über die Snitch Bitch, die Person, die ihm am nächsten steht und von der er sich verraten fühlt. Die Spanking-Tanzbewegung, die er während des Refrains macht, ist ein weiterer dieser Kopfschüttel-Grinsemomente. Über seinen ruchlosen Anwalt bringt er diesen Song auf den Markt und die Radios spielen ihn rauf und runter. Mehr Street Cred für Lucious Lyon? Ein gerne genommener Nebeneffekt. Aber Lucious sendet hier vor allem Cookie eine Warnung. Mit ihm ist immer und jederzeit zu rechnen! "You know it. I know it. And you know I know it." Und Cookies Reaktion, als sie den Song in Anwesenheit ihres jüngsten Sohnes Hakeem zum ersten Mal hört, ist die Krönung des Ganzen. Sie versteht die Botschaft und hat nur einen Gedanken: "Damn, that's hot!" Ein heißer Song, ein hitziger Konflikt, der Moment, der mir in "Empire" Staffel 2 am meisten Spaß gemacht hat!
Nicole Oebel - myFanbase
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