Die enttäuschendsten Beziehungen 2015/16
Alex & Piper (Orange Is the New Black, Staffel 3 & Staffel 4)

Foto:

Piper und Alex sind DAS Paar von "Orange Is the New Black". Ohne die stürmische Liebesbeziehung der beiden, in deren Folge Piper für das Drogenkartell von Alex' Boss einen Geldkoffer schmuggelte, gäbe es keine Ausgangslage für die Serie und somit auch kein "Orange Is the New Black". Somit ist diese Beziehung essentiell für die Serie und wird immer wieder aufs Neue thematisiert. Doch schon zu Beginn der Serie fiel mir auf, wie schrecklich die beiden Frauen doch zueinander waren. So sorgte Alex für Pipers Verhaftung und war auch dafür verantwortlich, dass Pipers Haftstrafe verlängert wurde, während sie selbst entlassen wurde. Piper ließ Alex dann bei ihrem Bewährungshelfer anschwärzen, um damit für ihre nächste Verhaftung zu sorgen.

Foto: Taylor Schilling & Laura Prepon, Orange Is the New Black - Copyright: JoJo Whilden/Netflix
Taylor Schilling & Laura Prepon, Orange Is the New Black
© JoJo Whilden/Netflix

Zusätzlich zu diesem Hin und Her, sorgte auch der Beziehungsstatus der beiden von vorn herein für Kopfschmerzen: Mal zickten sich die beiden an, mal fielen sie wie wild übereinander her. Auch das Liebesdreieck mit Larry, Pipers Ex-Verlobtem, war kaum überzeugend, da dieser von Beginn an der Leidtragende war. Nie annähernd erreichten Piper und Larry die Chemie, die sich wie natürlich zwischen Piper und Alex befand. Doch mit der dritten Staffel sollte sich alles ändern und ich war mir ziemlich sicher, dass das Hin und Her ein Ende finden würde: Alex würde wieder eine Insassin werden und Piper hätte sie damit wieder bei sich, genau das, was sie wollte.

Zu Beginn der dritten Staffel sah es auch eigentlich so aus, als würden endlich glücklichere Zeiten für die beiden beginnen. Nachdem Piper Alex ihr Einwirken bei ihrer Verhaftung beichtete, gab es natürlich einen (obligatorischen) Streit, doch nach und nach kamen sich die beiden wieder näher und versöhnten sich. Für einige, nur wenige Folgen schien es tatsächlich, als hätte sich eine Leichtigkeit zwischen den beiden eingeschlichen. Doch leider stellte sich rasch heraus, dass beide nur mit ihren eigenen Problemen und Interessen beschäftigt waren und sich immer weniger gegenseitig beistanden.

Insbesondere Piper, die sich noch in der zweiten Staffel nach Alex verzehrt hatte, kümmerte sich kaum mehr um ihre traumatisierte und paranoide Freundin, die Angst vor den Auftragskillern ihres Ex-Bosses hatte. Hatte sie noch anfangs Verständnis und versuchte ihr zu helfen, winkte sie später Alex' Ängste ab und konzentrierte sich nur noch auf ihr Höschen-Geschäft, wodurch Alex immer isolierter wurde und mit ihren Ängsten alleine hadern musste. Der Cliffhanger der dritten Staffel, Alex alleine mit einem Auftragskiller, hätte durchaus verhindert werden können, wenn Piper nicht so egoistisch sondern für Alex da gewesen wäre.

Mir persönlich gefiel aber Pipers Entwicklung zur kriminellen Geschäftsfrau sehr: So gewann die oft sehr nervige und anstrengende Piper einige dunklere und abgebrühte Züge. Die bereits narzisstische und arrogante Figur überzeugte damit durchweg und ich halte diesen Handlungsstrang für einen der gelungensten der dritten Staffel. Nur leider ging diese Entwicklung völlig auf Kosten der Beziehung zu Alex. Spätestens, als sie Alex mit der Insassin Stella betrog, zeigte sich, wie wenig Alex ihr noch zu bedeuten scheint oder besser gesagt, wie wichtiger ihr eigenes Glück ihr war als Alex' Wohlergehen. Dass diese, alleine mit ihren Problemen und Sorgen und angewidert von Pipers Entwicklung, mit ihr Schluss machte, war damit absolut verständlich.

Dennoch war ich enttäuscht, dass all diese Hoffnungen, die ich mir zu Beginn der dritten Staffel noch machen durfte, am Ende komplett verpufften. In der aktuellen vierten Staffel gab es, wie ich zugeben muss, auch einige berührende Szenen zwischen den beiden und mit jeder Folge rückte die Versöhnung der beiden näher, die in einer Wiedervereinigung der beiden kulminierte. Insbesondere von Seiten Pipers konnte man auch wieder sehen, dass sie sich um Alex sorgt und für sie da sein möchte. Mich ließen diese Szenen jedoch leider größtenteils genervt zurück, hatte man bei mir einfach den Bogen mit den beiden in Staffel 3 komplett überspannt. Ob mich dieses Paar jemals wieder so wie früher begeistern kann, ist fraglich.

Laura Prepon sagte übrigens vor kurzem in einem Interview aus, dass dieses Hin und Her zwischen Piper und Alex wohl so lange bestehen wird, wie es "Orange Is the New Black" gibt. Als ich das hörte, konnte ich nur die Augen verdrehen. Doch vielleicht irre ich mich ja und die beiden Frauen können mich mit ihrer Liebesgeschichte überzeugen? Ein wenig Leichtigkeit und ein wenig Ruhe in ihrer Beziehung würden ihnen sicherlich nicht schaden und genau das wünsche ich mir für die nächsten Staffeln.

Lux H. - myFanbase

Zurück zur Übersicht der enttäuschendsten Beziehungen 2015/2016

Kommentare