Die enttäuschendsten Beziehungen 2015/16
Kim & Sean (Chicago PD, Staffel 3)
"Chicago P.D." hat in seiner ersten Staffel zwei Beziehungen ins Rollen gebracht, die seither mal mehr, mal weniger thematisiert wurden, aber an denen letztlich trotz aller Höhen und Tiefen nie wirklich ein Zweifel aufkam. Das sind zum einen Erin Lindsay und Jay Halstead, die nach langem Hin und Her am Ende der dritten Staffel scheinbar glücklich zusammen sind, und Kim Burgess und Adam Ruzek, deren eigentlich glückliche Beziehung in Staffel 3 eine steile Talfahrt nahm und in einer Trennung endete. Trotz der Tatsache, dass ich ein bekennender 'Burzek'-Fan bin, ist es jedoch nicht deren Beziehungsaus, was mich so extrem enttäuscht hat. Vielmehr ist es die anschließende Beziehung von Kim Burgess mit ihrem Partner Sean Roman, die für mich die größte Enttäuschung der vergangenen Staffel ist.
"Ruzek and Burgess...and Roman. That sounds like a horror movie right there."
Nachdem Kim Burgess zu Beginn der Staffel erfahren musste, dass ihr Verlobter Adam Ruzek nicht nur mit Wendy bereits verlobt gewesen ist, sondern auch davor schon einmal verlobt war, wirft sie diese Tatsache vollkommen aus der Bahn. Auch Adams Erklärungen stellen sie nicht zufrieden und letztlich ist es Sean Roman, der Kim den Floh ins Ohr setzt, dass Adam scheinbar ein Mann ist, der sich nicht fest binden will. Sean rät Kim deswegen dazu, Adam vorzuschlagen den Hochzeitstermin auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Sollte sich Adam darauf einlassen, wäre dies der Beweis dafür, dass er Kim überhaupt nicht heiraten will. In ihrer Unsicherheit über Adams wahre Gefühle, folgt Kim dem Rat und Adam ist tatsächlich bereit die Hochzeit zu verschieben, was Kim wiederum extrem enttäuscht. Einige Wochen später beendet Kim ihre Beziehung mit Adam in #3.12 Looking Out For Stateville. Verübeln konnte man ihr diesen Schritt keineswegs, da Adams Verhalten wirklich nicht dafür gesprochen hat, dass er sie unbedingt heiraten will. Aber auch Sean hat irgendwie seinen Teil zur Trennung beigetragen, denn er hat in all der Zeit nur schlecht von Adam gesprochen und so Kims Unsicherheit extrem gefördert.
Nach der Trennung von Adam war Kim zunächst so aufgewühlt, dass sie sich sogar versetzen lassen wollte und auch Adam ging es ähnlich schlecht. Dennoch kam es nie zu einer wirklichen Aussprache zwischen den beiden und das einst so beliebte Pärchen verpuffte einfach in den kommenden Episoden der Staffel. Gleichzeitig entwickelte sich die wirklich tolle Freundschaft von Kim und Sean in eine Richtung, die schnell vermuten ließ, dass die Autoren mehr aus den beiden machen wollten. Auch wenn diese Gefühle zunächst vor allem von Sean ausgingen, da man bei Kim immer noch das Gefühl hatte, dass sie noch lange nicht über Adam hinweg ist. Gleichzeitig diente die aufkeimende Liebschaft der beiden vor allem als Auslöser für diverse Eifersuchtsdramen von Adam, für den Sean immer mehr zum Grund für seine Trennung von Kim avancierte – womit er irgendwie gar nicht so falsch lag.
Dass auch Kim Gefühle für ihren Partner hegt, zeigte sich dann eigentlich erst in #3.19 If We Were Normal, als es nach einem Streit mit Adam zum ersten Kuss zwischen Kim und Sean kam. Schnell avancierte diese Romanze zu einer ernsthaften Beziehung, was man als Zuschauer nicht ganz nachvollziehen konnte, da dies alles in nur einer einzigen Episode und da nur marginal abgehandelt wurde. In Episode #3.21 Justice hatten wir es dann plötzlich mit einer ernsthaften Beziehung der beiden zu tun, von der auch alle anderen auf dem Revier (unfreiwillig) erfuhren. Kurioserweise hat man ab diesem Zeitpunkt jedoch gänzlich darauf verzichtet Adams Eifersucht noch einmal irgendwie zu thematisieren.
Über den extrem schnellen Aufbau dieser innigen Beziehung hätte man aber durchaus hinwegsehen können, sofern die ganze Beziehung am Ende auch eine Bedeutung in der Serie gehabt hätte. Doch genau dies war nicht der Fall, denn nur zwei Episoden später, im Staffelfinale #3.23 Start Digging, kündigt Sean Roman kurzerhand seinen Job und verlässt Chicago und somit auch Kim Burgess. Da bereits länger bekannt war, dass Brian Geragthy am Ende der dritten Staffel aus der Serie aussteigen will, muss man sich im Nachhinein fragen, was die Beziehung zwischen ihm und Kim Burgess eigentlich sollte. Man hätte es nämlich genauso gut bei der tiefen Freundschaft zwischen den beiden belassen und damit mal zeigen können, dass Partnerschaften bzw. Freundschaften zwischen Mann und Frau keineswegs immer in sexueller Anziehungskraft enden müssen.
Letztlich hat man dem Zuschauer hier vier Episoden lang eine Beziehung präsentiert, die keinerlei Auswirkungen auf die Handlung oder die Charaktere gehabt hat und somit am Ende völlig überflüssig erscheint. Man hätte es genauso gut bei der Freundschaft der beiden belassen können, anstatt hier eine Beziehung zu forcieren, die letztlich eh wieder im Sande verläuft ohne wirklich Spuren zu hinterlassen.
Annika Leichner - myFanbase
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