Die besten Beziehungen 2015/2016
Dev & Rachel (Master of None, Staffel 1)
Aziz Ansaris "Master of None" ist in vielen Belangen ziemlich genial. Selten war eine halbstündige Comedy, in der ein unbeholfener Durchschnittstyp sich durchs Leben schlängelt, so amüsant, so unterhaltsam und so brutal ehrlich wie bei Ansaris Protagonisten Dev. Für den Mittdreißiger ist natürlich gerade das Thema Beziehungen ein wichtiger Punkt, ihr Zustandekommen, ihre Entwicklung, ihre Haltbarkeit. In "Master of None" zeigt Ansari anhand des Paares Dev und Rachel, wie eine solche Beziehung heutzutage aussehen kann und das auf eine enorm mutige wie schonungslose Art und Weise.
"Once upon a time, there was a little boo named Dev, and he couldn't sleep, and he kept the lovely Princess Rachel awake, and she went crazy, and she beat his bumps."
© K.C. Bailey/Netflix
Devs und Rachels Aufeinandertreffen ist zunächst alles andere als romantisch: Die beiden begegnen sich auf einer Party, landen als One-Night-Stand im Bett und aus Angst, dass die Verhütung nicht geklappt hat, fahren sie gemeinsam im Uber zur nächsten Apotheke. Es reiht sich hierbei ein unbehaglicher und dann wieder zum Schreien komischer Moment an den anderen. Über Umwege haben die beiden dann schließlich doch ihr erstes offizielles Date, für das Dev unbedingt etwas Besonderes unternehmen will, sodass sie kurzerhand ein Wochenende in Nashville verbringen. Zwischen Honky Tonk und kalorienreichem Essen lernen sich Dev und Rachel in kürzester Zeit kennen, lieben, nerven – und erkennen: Sie passen gut zusammen, ziemlich gut sogar. Auch wenn sie nicht perfekt zusammen sind.
Genau diese Imperfektion ist es, die die Beziehung zwischen Dev und Rachel so wunderbar ehrlich und echt macht. Obwohl die beiden in vielen Belangen auf einer Wellenlänge sind – ihre Schlagabtausche und Kabbeleien sind stets grandios –, so wird bereits beim Spontantrip nach Nashville und später dann auch während ihrer immer ernster werdenden Beziehung klar, dass diese Beziehung auch viel Arbeit bedeutet. Dev nervt beispielsweise Rachels Unordentlichkeit, Rachel hingegen ist entsetzt, als sie erfährt, dass Dev seinen Eltern selbst nach knapp einem Jahr Beziehung noch nichts von ihr erzählt hat. Besonders herausragend ist da die fantastische Episode #1.09 Mornings, die es in nur einer halben Stunde schafft, die (De)Konstruktion einer modernen Beziehung zu zeigen, von der anfänglichen Wolke 7 über erste Ticks, die am anderen nerven, das schleichend langweiliger werdende Sexleben bis hin zur Wiederversöhnung und dem Versuch, es besser zu machen.
Dev und Rachel funktionieren als Paar letztlich gerade deshalb toll, weil sie auch alleine so sympathische, authentische Charaktere sind, mit Ecken und Kanten, mit positiven wie negativen Seiten. Doch zusammen sind sie unschlagbar und sorgten in der ersten Staffel von "Master of None" für zahlreiche witzige wie traurige Momente. Bleibt zu hoffen, dass die Trennung im Finale von Staffel 1 nur temporär ist, denn Dev und Rachel gehören definitiv zu den Highlights der Season 2015/2016.
Maria Gruber - myFanbase
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