Die enttäuschendsten Storylines 2015/2016
Gabbys Schwangerschaft (Chicago Fire, Staffel 4)

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Zweifellos gehört die Dramaserie "Chicago Fire" noch immer zu meinen Lieblingsserien der letzten Jahre. Ich mag die Dramatik, den familiären Zusammenhalt innerhalb der Wache und die Konstellation der Charaktere. Wie kommt es also, dass das Format in dieser Kategorie landet? Es ist die Storyline rund um die Schwangerschaft von Gabriela Dawson, die fast auf ganzer Linie enttäuscht hat, und die soviel Potenzial hatte, welches aber vollkommen verschenkt worden ist.

Die schwangere Feuerwehrfrau

Nachdem man es ziemlich schnell gelöst hatte, dass Dawson doch ihren Feuerwehrdienst auf Wache 51 tätigen konnte, ohne dass sie ihre Beziehung zu Matthew Casey aufgeben muss, war ich sehr begeistert davon, dass die Autoren sich dazu entschlossen hatten, Dawson eine Schwangerschaft zu schreiben. Ich freute mich sehr auf diese neue Entwicklung und war sehr gespannt darauf, wie sehr eine Schwangerschaft das Arbeiten auf einer Feuerwache beeinflussen wird. Leider, leider hatte ich wohl zu viele Erwartungen und Hoffnungen in das Ideenreichtum der Autoren gesetzt und wurde bitterlich enttäuscht – obwohl man sehr gute Ansätze hatte, die aber alle im Sande verlaufen sind und man sogar dadurch die beiden betreffenden Charaktere ein wenig kaputt geschrieben hat.

Als man im Finale von Staffel 3 erfahren hat, dass Dawson schwanger ist, konnte man sich als Zuschauer bereits denken, wie ungelegen dieser neue Umstand für die frische Feuerwehrfrau kommt. Erst musste sie sich durchsetzen, um überhaupt erst einmal als Feuerwehrfrau anerkannt zu werden, dann hat sie erfahren, dass sie eigentlich wegen ihrer Beziehung gar nicht auf Wache 51 arbeiten dürfte und diese zu diesem Zeitpunkt ohnehin keinen richtigen Bestand hatte. Dennoch war ich froh, als Dawson sich zum einen für das Kind entschieden hat und es zum anderen auch Casey gesagt hat, der sehr glücklich über die Schwangerschaft gewesen ist. Soviel zum Positiven dieser ganzen Storyline, die mich dann nur noch enttäuscht hat.

Selbstverständlich war nach der Bekanntmachung von Dawsons Schwangerschaft klar, dass es nicht allzu lange dauern wird, bis sie sich um eine Versetzung bemühen muss. Hier sind die Autoren im Eiltempo voran geschritten, denn es dauerte nicht einmal zwei Folgen, bis man Dawson bei der Brandermittlung eingesetzt hat. Wenn man bedenkt, wie lange sie dafür gekämpft hat, auf der Drehleiter und auf Wache 51 arbeiten zu können, ist es schon sehr enttäuschend, dass man ihre Versetzung mit nur einem einzigen Satz abgehandelt hat. Doch die große Enttäuschung folgte erst einige Folgen später.

Dass Dawson das Kind verlieren würde, war fast abzusehen, nachdem man so schnell für ihre Versetzung gesorgt hatte und sie dann auch noch Unstimmigkeiten bei der Bearbeitung unterschiedlicher Brandermittlungen aufgedeckt hatte. All dieser Stress und diese Aufregung sorgten dafür, dass es kein Wache-51-Baby gegeben hat. Doch wie schon gesagt, die große Enttäuschung kam erst einige Folgen später. Nachdem man nämlich in #4.04 Gewissheit eine sehr emotionale Folge gestaltet hat, die sich fast einzig und alleine auf den schrecklichen Verlust von Dawson und Casey konzentriert hat, war bereits in der nächsten Folge fast nichts mehr von der Trauer über die Fehlgeburt der beiden zu bemerken. Ich frage mich noch immer, warum die Autoren nicht mehr aus dieser emotionalen Storyline gemacht haben. Zumal ja auch Chief Boden daran beteiligt gewesen ist und es für mich den Anschein gemacht hat, als würde er sich die Schuld an Dawsons Fehlgeburt geben, weil er sie darum gebeten hat, ihm bei der Suche nach den Beweisen für die Brandstiftung in dem Wohnhaus behilflich zu sein, und er nun etwas gut machen möchte. Oder es wäre eine intensive Freundschaft zu Cindy Herrmann möglich gewesen, von der wir erfahren haben, dass sie selbst einmal eine Fehlgeburt gehabt hatte und für Dawson somit eine wichtige Vertrauensperson gewesen wäre. Für mich gehört Dawsons Schwangerschaft völlig zurecht hier rein, weil die Autoren es tatsächlich fertig gebracht haben, ein so emotionales Ereignis so schnell abzuhandeln.

Daniela S. - myFanbase

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