Die enttäuschendsten Staffeln 2015/2016
Legends of Tomorrow, Staffel 1
Mit den großangelegten Zusammenschlüssen von All-Star-Teams ist es oftmals so eine Sache, manchmal kommt dabei ein Dream Team wie die US-Basketballmannschaft der Herren bei Olympia 1992 in Barcelona heraus, manchmal ist es aber nur eine Anhäufung viel zu großer Egos und damit die große vorprogrammierte Enttäuschung. Der Zusammenschluss der "Legends of Tomorrow" des DC-TV-Universums, das aktuell einen Großteil des Programms beim US-TV-Sender The CW dominiert, gehörte für mich leider zu einer der größten Nullnummern der vergangenen TV-Season.
© Warner Bros. Entertainment Inc.
Das begann schon, bevor die Serie als solche überhaupt richtig los legte. Denn um die Prämisse und die Figuren von "Legends of Tomorrow" vorzubereiten und einzuführen, mussten sowohl "Arrow", als auch "The Flash" in ihren jeweiligen Staffeln einige holperhafte Crossover-Episoden an den Start bringen, so dass beide Serien (nicht nur aus diesem Grund, aber durchaus zu einem wichtigen Anteil) deutlich an Qualität einbüßten. Aber auch "Legends of Tomorrow" an sich, enttäuschte auf breiter Front. Man merkte der Serie einfach an, dass hier nicht eine gute Idee im Vordergrund stand, aus der man dann eine Show entwickelte, sondern dass man eben einigen beliebten Nebendarstellern und Figuren aus dem "Flash"/"Arrow"-Universum einen neuen Platz verschaffen wollte und dann eben mal so ein paar Konzepte in die Luft warf und hoffte, ein paar davon würden sich zu einem ordentlichen Grundgefüge zusammenfügen. Das hat es für mich leider nicht gemacht. Klar, Figuren die von guten und charismatischen Darstellen und Schauspielerinnen wie Victor Garber, Wentworth Miller, Caity Lotz und Brandon Routh verkörpert wurden, machten in einzelnen Augenblicken auch weiterhin Spaß. Der Rest des Castes blieb dagegen furchtbar blass und hölzern und am schlimmsten wiegt eigentlich, dass die Chemie des Teams nie so richtig übersprang. Da gab es vielleicht mal die ein oder andere Konstellation, die in ein paar einzelnen Folgen in den Mittelpunkt rückte, aber das wirkte auf mich leider alles furchtbar gezwungen und wenig überzeugend.
Die beiden größten Probleme, die diese erste Staffel der Legenden aufwies, waren aber besonders der wenig charismatische und vollkommen unüberzeugende Bösewicht Vandal Savage, sowie der leider ebenso wenig überzeugende Team-Anführer Rip Hunter. Letztere Erkenntnis schmerzt mich persönlich besonders, habe ich doch Arthur Darvill als Begleiter des Zeitreisenden "Doctor Who" kennen und lieben gelernt. Man muss hier aber klar erkennen, dass Darvill eben nicht das nötige Charisma für die Anführerrolle hat und er wohl doch lieber in den Schuhen eines Companions geblieben wäre. Dazu kommt, dass auch die Figurenzeichnung Rip Hunters wenig Kreativität aufwies, schließlich wurde sein Handeln von einem der ältesten Tricks aus der Hollywood-Mottenkiste angetrieben: Rache für seine getötete Familie.
Es war aber auch so gar nichts, was an den Legenden von Morgen besonders in den ersten Folgen der Serie richtig Spaß machte. Die Zeitreisen waren langweilig und boten keinerlei spezifische Einblicke in die Epochen, in denen sich unsere Helden aufhielten (ihr Trip ins Leipzig der 1970er, inmitten des Kalten Krieges, war derart unspezifisch und in allen Details falsch, dass ich darüber eigentlich nur noch lachen musste), es gab dabei kaum Figuren, mit denen man mitfieberte, die Teamdynamik wollte sich nicht einstellen und die große Mission blieb lange abstrakt und konnte keinerlei Momentum aufbauen, eben auch, weil Vandal Savages als Bösewicht nicht funktionierte.
Im letzten Drittel der Staffel wurde dann noch so Manches besser, auch weil sich die Ereignisse zuspitzten und das Team einige herbe Verluste einstecken musste, aber auch dann krankte die Serie weiterhin daran, dass die Regeln der Zeitreisenproblematik von Folge zu Folge wenig Kontinuität aufwiesen und entweder unnötig kompliziert waren, oder gar nicht erst wirklich definiert wurden. Am Ende dieser Staffel bleibt man mit einem arg faden Beigeschmack zurück, der sich bei mir persönlich auch leider auf die anderen beiden DC-The-CW-Serien ausgedehnt hat, weil man sich einfach des Eindrucks nicht erwehren kann, dass hier überall gehörig der Wurm drin ist.
Cindy Scholz - myFanbase
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