Die enttäuschendsten Staffeln 2015/2016
Castle, Staffel 8

Bereits zu Ende der siebten Staffel hat man eigentlich damit gerechnet, dass die Serie "Castle" von dem zuständigen Sender ABC keine weitere Staffel erhalten würde. Überraschenderweise wurde die Serie dann doch um eine achte Staffel verlängert, was sich im Nachhinein als schlechte Entscheidung herausstellt. Denn auch wenn die siebte Staffel den Zuschauer bereits arg strapaziert hat, so wäre damals der einst so tollen Serie wenigstens noch ein akzeptables Ende beschert worden. Mit der unglaublich schlechten achten Staffel bleibt jedoch ein fahler Beigeschmack zurück, der wenig Lust macht, sich die Serie noch einmal zu Gemüte zu führen.
"I didn't do this to hurt you, I did it to protect you. - Then why am I so angry?"

© myFanbase/Nicole Oebel
Wenn mich jemand fragt, was ich an der achten Staffel von "Castle" denn so schlimm fand, antwortet ich meistens, dass es schneller geht, wenn ich aufzähle, was denn eigentlich gut daran war. Denn die Autoren haben es geschafft, mehr oder weniger alles falsch zu machen, was es falsch zu machen gibt. Der erste Teil des Staffelauftaktes zählt nicht dazu, der ist ziemlich geglückt und nach einer durchwachsenen siebten Staffel habe ich mir bereits Hoffnungen gemacht, dass es nun mit der Serie wieder bergauf geht. Diese Hoffnung wurde jedoch bereits mit Teilen und vor allem mit dem Schluss der zweiten Folge zerstört. Man hat nämlich die aufkommende neue episodenübergreifende Storyline wieder mit Senator Bracken in Verbindung gebracht, von dem man scheinbar nicht loszukommen scheint, und hat Beckett erneut auf Distanz zu Castle gehen lassen, wegen etwas das einem im Bezug darauf, was die beiden bereits miteinander durchgemacht haben, lächerlich erschien.
Eigentlich war das bereits der Anfang vom Ende, die Staffel wäre aber durchaus noch zu retten gewesen, schließlich hätte man ja noch mit den Charaktereigenschaften spielen können, der neue Charakter in Form von Hayley Shipton wäre eine Chance gewesen und zuletzt hätten die Autoren die Zuschauer mit spannenden, interessanten und witzigen Fällen bei Laune halten können. Doch leider wurden auch diese drei Dinge total an die Wand gefahren. Die Fälle blieben blass, normal und das was "Castle" über sieben Staffeln ausgemacht hatte, blieb aus. Die Charaktere, abgesehen von Castle und Beckett, wurden zu Statisten, Hayley wurde die halbe Staffel kaum integriert und die andere Hälfte der Staffel dann zu stark integriert, dass sie an der Seite von Castle schon fast als Beckett-Ersatz wirkte.
Auch das erneute thematisierten von Castles Gedächtnisverlust, den man in der siebten Staffel mit einer haarsträubenden, kaum verständlichen und völlig idiotischen Geschichte aufgelöst hatte, ging nach hinten los. Denn dadurch, dass die Autoren die Handlung noch retten wollten, wurde sie nur noch unverständlicher und unlogischer und am Schluss reduzierte sich auch hier alles auf LokSat, das große Böse, das scheinbar für all das Elend von Castle und Beckett während den acht Jahren der Serie verantwortlich war. Angeführt wurde dann LokSat, das in gewisser Weise auch für Brackens Machenschaften verantwortlich war, von einem Privatdetektiv und ehemaligen CIA-Mitarbeiter, den man so nebenbei in der achten Staffel kennen lernt. Hier hätte sich durchaus jemand angeboten, der bereits in früheren Staffeln mal thematisiert wurde, wenn in LokSat schon alle großen Storylines der Serie gewissermaßen vereint werden.
Bevor ich noch auf die kaputt geschriebene Beziehung von Beckett und Castle zu sprechen komme, möchte ich noch kurz den Handlungsstrang um Castles Privatdetektei sowie Becketts Captain-Rolle erwähnen, die beide auch völlig daneben gingen. War es doch eigentlich das Zentrale der Serie, dass Beckett und Castle zusammen Fälle lösen, so ging genau das in der achten Staffel durch ihre neuen "Jobs" verloren. Natürlich versuchten die Macher es doch immer wieder so hinzukriegen, dass das alte Feeling aufkommt, doch war das für mich immer zu sehr inszeniert, was schon fast lächerlich wirkte. So wurde Castles Detektei immer irgendwie in Becketts Fälle involviert, die als Captain dann natürlich auch immer am Tatort erschienen ist und die Ermittlungsarbeit auch gleich selber in die Hand nahm. Etwas was weder Victoria Gates noch Roy Montgomery vor ihr gemacht haben, da diese mit der Arbeit, die dem Captain zufiel, ja bereits genug zu tun hatten. Aber Beckett ist ja Superwomen und bringt alles locker unter einen Hut. Musste man gerüchteweise aufgrund von Problemen zwischen Stana Katic und Nathan Fillion die Screentime der beiden kürzen, hätte man doch besser auf die Zusammenarbeit der beiden verzichtet, Castle Javier Esposito und Kevin Ryan zur Seite gestellt und damit auch auf die sinnlose Rolle der Hayley verzichtet und für Beckett eine eigene Storyline, die ihre Captain-Rolle beinhaltet, geschrieben.
So hätte man dann vielleicht die wenige Zeit, in der Fillion und Katic zusammen drehen "wollten", für Szenen ihrer Beziehung verwenden können und so dort eine anständige Handlung auf die Beine stellen können. Denn so wurde diese Beziehung auf das Sexleben der beiden reduziert und darin war weder die grandiose Chemie, die die Serie ausgemacht hat, zu spüren, noch war die Handlung witzig oder spannend. Es fiel einem Caskett-Fan wirklich schwer, weiterhin mit diesem Paar, das über sieben Staffeln lang die Serie dominiert hat und von guter Chemie strotze, mitzufiebern. "Castle" reiht sich mit dieser achten Staffel in die Reihe der Serien mit miserablem Ende ein, was unglaublich schade ist, denn dieses Ende wird leider die ganze Serie prägen und das hat "Castle" definitiv nicht verdient.
Maria Schoch - myFanbase
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