Die enttäuschendsten Staffeln 2015/2016
Nashville, Staffel 4

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"Nashville" ist für mich schon fast ein Phänomen in der Drama-Serienlandschaft, haben es die Autoren doch in der vierten Staffel definitiv geschafft alle drei "Haupt"-Beziehungen an die Wand zu fahren und zugleich noch die eine oder andere völlig bescheuerte Storyline aufzuziehen. Was sich alles eigentlich schon in der dritten Staffel angebahnt hat, erreicht in der vierten Staffel von "Nashville" den Höhepunkt und ist der Grund weswegen sich die Serie in dieser Season in die Liste der Flop-Staffel einreiht.

"This cycle just keeps repeating itself over and over again! Betrayal, destruction, abandonment, forgiveness."

Foto: Nashville - Copyright: 2015 Lions Gate Television All rights Reserved.
Nashville
© 2015 Lions Gate Television All rights Reserved.

Da es sich bei "Nasvhille" um eine Dramaserie handelt, muss man auch einiges aushalten, doch mit den diversen on/off-Beziehungen gleicht die Serie langsam immer mehr einer TV-Soap, in der sich die Geschichten zigmal wiederholen, sich die Paare trennen, sich mit jemand anderem zusammentun und sich dann wieder versöhnen. Dabei hat alles so schön begonnen und "Nasvhille" hatte gleich drei Paare, die der Zuschauer shippen konnte, die vor Chemie nur so strotzen und bei denen viel Storylinepotential vorhanden war. Dass nicht alle drei Paare "überleben" würden, war klar, dass nicht bei allen immer Sonnenschein herrscht, ist logisch, wäre die Serie sonst langweilig und es ist durchaus auch verständlich, dass es mal zu einer Trennung und wieder zu einer Versöhnung kommt. Dass man aber alle drei Paare so schlecht behandelt, dass dem Zuschauer am Schluss ziemlich egal ist, ob die jetzt noch zusammenkommen oder nicht, liegt schlicht und einfach an schlecht geschriebenen Handlungssträngen.

Gunnar Scott und Scarlett O'Connor sorgen, was das musikalische betrifft, seit der ersten Staffel von "Nashville" für Höhepunkte und auch im Privatleben habe ich so oft mit den beiden mitgefiebert. Doch irgendwann hat sich das ganze nur noch wiederholt, die beiden trennen sich und der eine merkt, dass er doch noch Gefühle für den anderen hat, was die Freundschaft und das Berufliche beeinflusst. Sich die Gefühle zu gestehen, geht aber momentan nicht, da der andere zur Zeit in einer Beziehung ist. Ist diese Beziehung beendet, hat der andere eine und die ganze Geschichte fängt von vorne an. Irgendwie erinnert dies doch an ein anderes Paar der Serie, nämlich Rayna Jaymes und Deacon Claybourne, auch wenn hier das Wiederholende etwas einseitig ist. Rayna weiß eigentlich das sie Deacon liebt, es geht also nicht ohne ihn, mit ihm aber auch nicht, also heiratet sie einfach jemand anderen, zuerst Teddy Conrad und dann fast Luke Wheeler.

Fairerweise muss man aber gestehen, dass die Autoren in Sache Deacon und Rayna in dieser Staffel tatsächlich die Kurve gekriegt haben, auch wenn es in meinen Augen schon fast zu spät war und ich mich nur noch bedingt auf die Hochzeit der beiden freuen konnte. Wenigstens fand diese dann aber auch statt, woran ich nämlich einige Zeit noch gezweifelt habe, hat man Deacon ja plötzlich das Image des gewaltbereiten Schlägers verpasst. Daraus und aus der komplett bescheuerten Maddie-Stroryline, auf die ich nicht weiter eingehen möchte, wurde darüber ja bereits bei den enttäuschendsten Charakteren ein Text verfasst, haben sich dann aber natürlich bereits die ersten Eheprobleme inklusive Eheberatung ergeben, anstatt das man Rayna und Deacon von Anfang an mal vereint gegen die Welt gezeigt hätte.

Zu guter Letzt bleiben noch Avery Barkley und Juliette Barnes, deren Storyline um die postnatale Depression von Juliette nicht mal so schlecht gewesen wäre, wäre es nicht auch hier eine Wiederholung, dass Juliette einfach immer wieder in ihr altes Verhaltensmuster fällt, Avery von sich wegstößt und dies dann zum Bruch führt. Wäre der Handlungsstrang ohne die vorgängigen Trennungen geschrieben und dann auch mal wieder beendet worden, dann würde das ganze hier anders aussehen, so wurde aber diese geniale Beziehung von Avery und Juliette arg auf die Probe gestellt und obwohl man diese wohl am meisten von allen strapaziert hat, habe ich mit den beiden doch immer noch am meisten mitgefiebert und hoffte doch immer noch auf ein Happy-End, etwas was gerade diesen beiden nicht gegönnt war. Denn gerade hier hat man einen fiesen Cliffhanger eingebaut, vor allem wenn man bedenkt, dass das Staffelfinale auch das Serienfinale hätte sein können.

Neben diesen Beziehungs-Storylines gab es leider in dieser Staffel auch nicht viel Positives zu berichten. Maddie Conrad nervte mit ihrer Handlung, wie erwähnt, gewaltig. Layla Grant wurde noch etwas mehr auf das Dummchen und das nervige Gör reduziert, obwohl sie sich durchaus nach der Storyline mit Will Lexington etwas gefangen hatte. Das Auftauchen von Deacons Betreuer Frankie Gray und seiner Tochter Cash war alles andere als eine Bereicherung für die Serie und die Ausschlachtung von Jeff Fordhams Tod durch Laylas Rachegelüste an Juliette meiner Ansicht nach schon fast lächerlich inszeniert. Positiv stehen am Schluss eigentlich nur Luke und Will da, die mit ihrer Handlung um Wills Outing einiges heraus geholt haben.

"Nashville" wurde zwar vom ausstrahlenden Sender ABC abgesetzt, hat aber für die nächste Season in CMT einen neuen Sender gefunden. Es besteht also eine Chance es in einer fünften Staffel besser zu machen und das soapige hinter sich zu lassen und dem Zuschauer wieder spannendes und emotionales Drama zu bieten, ohne sich andauernd zu wiederholen oder die bestehenden Charaktereigenschaften vollständig zu verdrehen.

Maria Schoch - myFanbase

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