Die enttäuschendsten Beziehungen 2008/2009
Platz 3: Brooke & Lucas (One Tree Hill)

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Brooke und Lucas verbindet natürlich in erster Linie ihre Zeit als Paar, aber nachdem Brooke verarbeitet hatte, dass ihre beste Freundin immer die Nummer eins für Lucas bleiben würde, entwickelte sich zwischen ihr und Lucas eine schöne Freundschaft, die besonders in der Endphase der fünften Staffel toll inszeniert wurde. Leider war damit zu Beginn der sechsten Staffel Schluss...

That's what friends are for?

Foto: Chad Michael Murray, One Tree Hill - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Chad Michael Murray, One Tree Hill
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Da hatte sich Mark Schwahn so bemüht, die Brucas-Fans nach der Leyton-Vereinigung in der vierten Staffel versöhnlich zu stimmen: ein schönes Gespräch nach dem Sexvideo-Skandal, die Erwähnung in Lucas' Buch und unglaublich viele, tolle Szenen in der fünften Staffel, die gezeigt haben, dass die Chemie zwischen ihnen auch in einer Freundschaft wirklich gut zur Geltung kommt. Kein Wunder, dass jeder nach dem Überfall auf Brooke in #6.01 Touch Me I'm Going To Scream auf eine Szene gewartet hat, in der sich Lucas um seine langjährige und ach so wichtige Freundin kümmert – doch auf die erste Szene zwischen den beiden durfte man noch geschlagene sieben Folgen warten!! Gut, in der zweiten Folge war Lucas noch mit Peyton in Las Vegas, doch selbst als sie zurück sind scheint es ihn nicht wirklich zu interessieren, dass Brooke überhaupt nicht auftaucht. Und eine Folge später steht plötzlich der falsche Scott-Bruder vor der Türe! Die Autoren haben zwar versucht, diese aus dem Nichts kommende Verbindung von Nathan und Brooke irgendwie plausibel zu machen, aber trotzdem bleibt die Schwachstelle: es hätte Lucas sein müssen, der versucht, Brooke aus ihrer Isolation zu holen und ihr zeigt, dass ihre Freunde für sie da sind, ganz besonders nach der "I love you"-Szene im Finale der fünften Staffel.

So unverständlich und ärgerlich Lucas' Verhalten, bzw. Nicht-Verhalten gegenüber Brooke war, man hätte es doch aufgrund der Umstände mit Quentins Tod und Lucas' wieder gefundenem Glück mit Peyton akzeptieren können, wenn danach zumindest ansatzweise wieder an die Nähe und Vertrautheit der beiden aus den letzten Folgen der fünften Staffel angeschlossen worden wäre. Aber wie gesagt: die erste Szene zwischen den beiden gab es tatsächlich erst nach einem Drittel der Staffel und alle, die danach kamen, kann man an einer Hand abzählen. Natürlich ist Quantität nicht gleich Qualität, fünf hervorragende Szenen hätten durchaus genügt, um diese Freundschaft nicht zur absoluten Farce verkommen zu lassen. Um es kurz zu machen: die Szenen waren zwar alle recht nett, aber auch (bis auf das Gespräch der beiden über Peyton und Julian bei der USO-Show) ziemlich belanglos und wirklich berührt hat keine davon.

Was an der ganzen Sache am meisten stört, ist die absolute Inkonsequenz der Autoren, die eine wirklich schön aufgebaute Freundschaftsbeziehung zuerst extrem forciert haben und dann plötzlich von einem Tag auf den anderen (denn mehr Zeit ist in der Serie zwischen dem Finale der fünften und dem Auftakt der sechsten Staffel nicht vergangen) in der Versenkung verschwinden ließen. Dadurch ist es offensichtlich, dass die komplette Annäherung zwischen Brooke und Lucas in der fünften Staffel einzig und allein deshalb gezeigt wurde, um den Cliffhanger spannend zu gestalten – es hätte ja nicht gereicht, wenn Lucas sich nur zwischen zwei Frauen entscheiden müsste, nein! Wo wäre denn da die Dramatik?? Die kaum gezeigte Freundschaft zwischen Brooke und Lucas in der sechsten Staffel wäre bei weitem nicht so sehr ins Auge gefallen, wenn es eben nicht zu dieser extremen Annäherung inklusive (wenn auch platonischem) Liebesgeständnis gekommen wäre, die nachträglich durch die Funkstille der sechsten Staffel einen mehr als üblen Beigeschmack bekommt.

Die Willkür, mit der die "One Tree Hill"-Autoren mit ihren Figuren und Beziehungen umspringen, hat mit der Nichtexistenz der Freundschaft zwischen Brooke und Lucas einen Höhepunkt erreicht, der extrem ärgerlich ist und dem zu Recht der dritte Platz auf dieser Liste gebührt.

Lena Stadelmann - myFanbase

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