Die besten Staffeln 2009/2010
Vampire Diaries, Staffel 1

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Als "Vampire Diaries" angekündigt wurde, sind die Herzen der Teenie-Fans höher geschlagen, während Kritiker nur mit den Augen rollen konnten, da man befürchten musste, dass man es mit "Twilight" in Serienformat zu tun bekommen würde. Und im Grunde sollten sie Recht behalten, denn "Vampire Diaries" löste definitiv einen ähnlichen Hype aus und die drei Hauptdarsteller Ian Somerhalder, Nina Dobrev und Paul Wesley dürften sich vor Fans kaum noch retten können. Doch im Gegensatz zu "Twilight" steht kein glitzernder Vampir im Mittelpunkt, der sich unsterblich in einen Menschen verliebt und sein gesamtes Dasein in Frage stellt - wenn natürlich die Liebe zwischen Vampir und Mensch auch in "Vampire Diaries" zum Thema gemacht wird. Aber eins muss auch der größte Kritiker zugeben können: "Vampire Diaries" ist mehr als eine vorhersehbare Teenieserie, die auf den aktuellen Zug rund um den Vampirehype aufgesprungen ist.

"There must be a shred of humanity left inside my brother...somewhere. I keep hoping. But how do I make him see it?"

Foto: Paul Wesley, Nina Dobrev & Ian Somerhalder, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Paul Wesley, Nina Dobrev & Ian Somerhalder, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die Tatsache, dass "Vampire Diaries" auf dem amerikanischen Sender The CW ausgestrahlt wird, einen jungen und äußerst attraktiven Cast hat und die typischen Elemente einer Dramaserie beinhaltet, macht sofort klar, dass die Zielgruppe der Serie keinesfalls durchweg Akademiker sind, die Serien wie "Breaking Bad", "Mad Men" oder "Die Sopranos" als genialen Fernsehgenuß bezeichnen. Nein, es werden vielmehr Zuschauer angesprochen, die sich von "One Tree Hill" oder "Supernatural" angesprochen fühlen, nicht immer nur den Subtext von Dialogen betrachten wollen und zwischen all dem mysteriösen Drama, welches präsentiert wird, gerne mal lachen und sich der popkulturellen Referenzen erfreuen.

Und dass "Vampire Diaries" durchaus grandios unterhalten kann, hat die erste Staffel mehr als gezeigt. Einen großen Teil dazu trägt definitiv Ian Somerhalder mit seiner Darstellung als Damon Salvatore bei, der nicht ohne Grund auf Platz 1 der besten Charaktere 2009/2010 gewählt wurde. Doch auch wenn Damon einen erheblichen Teil dazu beiträgt, dass "Vampire Diaries" so erfolgreich ist, liegt es natürlich nicht nur ausschließlich an ihm uns seiner Storyline. Doch zuerst musste die Serie aus dem Schatten von "Twilight" treten, der immer über der "Vampire Diaries" hing, trotz dessen, dass die Buchreihe auf der die Serie beruht, bereits Jahre vor "Twilight" verfasst wurde, und die Tatsache, dass ein Vampir sich in eine Sterbliche verliebt Grundstoff für etliche Vampir-Geschichten ist. Dieser Vergleich ist natürlich auch den Autoren nicht verborgen geblieben und so machte man mittels eines Dialoges zwischen Damon und Caroline in #1.04 Das Gründerfest auf amüsante Weise deutlich, dass sich die beiden Geschichten stark unterscheiden.

Foto: Ian Somerhalder, Nina Dobrev & Paul Wesley, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Television Entertainment/ Andrew Eccles
Ian Somerhalder, Nina Dobrev & Paul Wesley, Vampire Diaries
© Warner Bros. Television Entertainment/ Andrew Eccles

Und im folgenden Verlauf der ersten Staffel haben die Zuschauer dies auch deutlich zu spüren bekommen. Zwar ist "Vampire Diaries" keineswegs so 'erwachsen' wie "True Blood" und setzt dementsprechend nicht auf freizügige Sexszenen und brutale Kampfszenen, allerdings weiß die Serie mit ihrer schnellen Erzählweise und unvorhersehbaren Storyentwicklung zu überzeugen. So hat man sich nicht eine halbe Staffel damit beschäftigt, dass Elena hinter die wahre Identität von Stefan kommt, sondern hat das Geheimnis relativ schnell gelüftet. Nicht nur an dieser Stelle, sondern generell wurde auf unnötige Herauszögerung von Handlungssträngen verzichtet, nur um eine gewisse Dramatik herbei zu rufen. Und genau das hatte die Serie auch nie nötig, denn ihre Geschichten waren spannend und unterhaltsam genug, ohne, dass man etwas künstlich in die Länge ziehen musste.

Generell verzichtete die Serie gerne darauf unnötige Szenen oder Handlungsstränge in die Episoden einzubauen. Im Gegensatz zu "One Tree Hill" mussten die Zuschauer sich dementsprechend nicht mit langatmigen Handlungssträngen von Charaktere abgeben, die man irgendwie noch einbauen wollte, da sie eben zum Cast dazugehören. Nein! In "Vampire Diaries" wurden die erste Staffel über immer nur die Storylines erzählt, die genau in diesem Moment von Bedeutung waren, auch wenn dies bedeutete, dass ein Charakter über einen längeren Zeitraum nicht vorkam, wie es beispielsweise bei Bonnie und Tyler der Fall gewesen ist.

Diese äußeren Umstände gepaart mit grandiosen Charakteren wie den Salvatore-Brüdern, Alaric Saltzman oder auch John Gilbert und Isobel sowie den Handlungssträngen rund um die Öffnung der Grabkammer, der Beziehung unter den Brüdern an sich oder die Geschichte von Mystic Falls, machen "Vampire Diaries" zu einem absoluten Genuß, der einen hohen Suchtfaktor aufweist. "Vampire Diaries" ist endlich mal wieder eine (Teenie-)Dramaserie, bei der man die nächste Episode kaum abwarten kann, deren Cast eine wunderbare Chemie untereinander hat und bei der man immer wieder überrascht wird. Beruhigend zu wissen, dass die Quoten ihr übrigens getan haben, damit man diese Serie auch weiterhin in vollen Zügen genießen kann.

Annika Leichner - myFanbase

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