The CW - Kleiner Sender, große Veränderungen
Als letztes der fünf größeren US-Networks hat nun The CW sein neues Programm für die nächste Season vorgestellt und betrachtet man den neuen Programmplan genauer so wird sofort deutlich, dass der Sender sich mit aller Kraft verändern und eine neue Richtung einschlagen will. Wurde The CW in der Vergangenheit häufig immer nur mit seichten Teenie- und Highschool-Dramen in Verbindung gebracht, so verabschiedete sich mit "Gossip Girl" in der letzten Season eines der letzten eher klassischen The CW-Formate. Einzig "The Carrie Diaries" könnte am ehesten noch in das traditionelle Sendeschema eingeordnet werden, ist aber interessanterweise auch die Serie, die am schlechtesten von allen läuft. Eine Verlängerung war hier schon eine kleine Überraschung und lässt sich allein mit den klassischen Einschaltquoten nicht wirklich erklären, sondern eher mit den anderen moderneren Konsummöglichkeiten. Ansonsten setzt The CW jetzt vor allem auch Mystery- und Sci-Fi-Produktionen, die zwar auch zum Großteil ein eher junges Publikum ansprechen, thematisch aber wesentlich mutiger ausfallen, als viele andere Serien in der Vergangenheit.
Auf den ersten Blick sieht man sofort, dass The CW sein ganzes Programm gründlich umstrukturiert hat. Kaum ein Stein ist auf dem anderen geblieben und so gibt es mit dem erfolgreichsten Neustart der vergangenen Season "Arrow" am Mittwoch und der erfolgreichsten The CW-Serie überhaupt "Vampire Diaries" am Donnerstag auch nur zwei Serien, die ihren angestammten Sendeplatz behalten durften. Alle anderen wurden versetzt. So läuft die dritte Staffel des Kleinstadtdramas "Hart of Dixie" mit Rachel Bilson nun am Montag zusammen mit dem zwar nicht wirklich erfolgreichen, aber trotzdem verlängerten "Beauty & the Beast". Eine Kombination, die im Vergleich zu anderen Kombination nicht ganz so viel Sinn macht, anders wohl aber nicht möglich gewesen ist, wurde die andere Arztserie im Programm, "Emily Owens, M.D.", doch bereits nach einer Staffel abgesetzt. "Beauty & the Beast" darf nun also nicht mehr im Anschluss von "Vampire Diaries" laufen und es wird spannend zu beobachten sein, wie sich das auf die Einschaltquoten auswirken wird.
Am Dienstag eröffnet das "Vampire Diaries"-Spin-off "The Originals" den Abend und wird nicht zusammen mit der Mutterserie an einem Abend laufen. Die Sendeverantwortlichen erhoffen sich wohl, dass die Serie es auch alleine schafft und programmieren sie mit dem wiedererstarkten Dauerbrenner "Supernatural". Eine nachvollziehbare Kombination, bei der die Erfolgschancen nicht allzu schlecht stehen. Es gilt aber zu bedenken, dass "The Originals" direkt gegen ABCs Megaserienneustart "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." laufen wird. Es gibt leichtere Gegner. Am Mittwoch kommt "Arrow" nun die Aufgabe zugewiesen die neue Serie "The Tomorrow People" zum Erfolg zu führen. Die Chancen stehen hier auch nicht schlecht, passen beide Serienformate thematisch doch recht gut zusammen, geht es bei "The Tomorrow People" doch im weitesten Sinne auch um Superhelden. Am Donnerstag läutet weiterhin "Vampire Diaries" den Abend ein und leitet dann über in die neue Historienserie "Reign". Die Programmierung ist auch hier clever und absolut nachvollziehbar. Vom Montag auf den unbeliebten Freitag wurde das Sorgekind "The Carrie Diaries" verbannt und die Chancen auf einen Erfolg stehen hier eher schlecht und es würde einem Wunder gleichen, wenn die Serie die zweite Staffel tatsächlich überleben würde. Für die Midseason in der Hinterhand hat The CW dann noch die finale Staffel von "Nikita" und die beiden neuen Serien "The 100" und "Star-Crossed", beides Formate, die das Sci-Fi-Genre mit dem Jugenddrama kreuzen.
Fazit
In der Vergangenheit konnte man The CW häufig für seine Programmplanung kritisieren. In diesem Jahr macht der sich permanent in der Krise befindende kleine Sender aber im Grunde fast alles richtig: Er benutzt seine erfolgreichsten Formate und kombiniert sie mit thematisch passenden Neustarts und versucht auch die weiteren alten Formate irgendwie sinnvoll in das Sendeschema zu integrieren. Dazu setzt der Sender jetzt fast vollständig auf Genre-Serien, die sich fast alle in Richtung Mystery und Sci-Fi bewegen und versucht dadurch seine Zielgruppe ein wenig zu erweitern. Ob die neuen Formate dann aber wirklich einschlagen, wird sich aber erst zeigen müssen. Der Weg in eine andere und neue Zukunft hat aber wohl begonnen.
Moritz Stock - myFanbase
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