James Marsters in "Lie to Me"
#2.02 Truth or Consequences
In "Lie to Me" steht der Psychologe Dr. Cal Lightman (Tim Roth) im Mittelpunkt. Zusammen mit seinem Team ermittelt er mittels angewandter Psychologie anhand von Mimik, Gestik und Körpersprache, ob eine Person lügt oder nicht. Er wird von den verschiedensten ermittelnden Behörden als Berater zu einzelnen Fällen hinzugezogen, um mit seiner Expertise auf dem Gebiet der Mikroexpressionen der Wahrheit auf die Spur zu kommen. In Episode #2.02 Truth or Consequences hat James Marsters einen Gastauftritt als Staatsanwalt, der gemeinsam mit Dr. Lightmans Ex-Frau Zoe Landau (Jennifer Beals) auf der Universität war.
Komplizierte Vorraussetzungen
Zoe Landau ist die Anwältin für einen der Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagten Basketballspieler. Dabei handelt es sich aber nicht um einen so klaren Fall, wie diese Kurzbeschreibung wirkt, denn der afroamerikanische Cabe McNeil (Chadwick Boseman) wusste nicht, dass das junge Mädchen erst 16 Jahre alt war und schwört Stein und Bein, dass der Sex im gegenseitigen Einvernehmen stattgefunden hat. Die Staatsanwaltschaft wird von Pollack vertreten, dargestellt von James Marsters. Landau und Pollack teilen eine gemeinsame Vergangenheit, sie haben zusammen Jura studiert und immer hat sich Landau, die selbst Halb-Afroamerikanerin ist, ihrem weißen, aus guter Familie stammenden Kommilitonen gegenüber benachteiligt gefühlt. Diese Spannungen schwingen auch in ihrem aktuellen Fall mit und machen daraus mehr als einen Routinefall, weswegen Landau sich auch die Hilfe ihres Ex-Mannes bedient.
Und auch für Dr. Lightman ist dies nicht einfach, denn er sieht seine ebenfalls 16jährige Tochter Emily (Hayley McFarland) in Gefahr, die mit der Gruppe Mädchen, der das angebliche Opfer angehörte, lose befreundet ist. Und er sieht ebenfalls, dass Landau nicht immer unbefangen und objektiv an die Sache herangeht, denn sie ist überzeugt, dass ein Großteil der Beschuldigungen darauf zurück zu führen sind, dass der Angeklagte schwarz ist.
Der Anti-Spike
Pollack fällt nun die Aufgabe zu die angespannte Grundsituation zu entschärfen und es ist schon etwas besonderes, James Marsters hier in der Rolle des verantwortungsbewussten, besonnenen und vor allem unheimlich reif wirkenden Mannes zu sehen. Klar, seit seiner Paraderolle des Spike in "Buffy" und "Angel" sind einige Jahre vergangen, und Marsters ist natürlich entsprechend gealtert, im positivsten Sinne. Aber Spike war so eine prägnante, eindrucksvolle Rolle, die man ohne zu zögern als Kultfigur bezeichnen kann, dass Marsters einem wohl immer zuerst als Spike ins Gedächtnis kommen wird. Und es ist sicher für einen Schauspieler Segen und Fluch zugleich, mit so einer speziellen Rolle identifiziert zu werden. James Martsers macht aber in Interviews und Convention-Auftritten den Eindruck, als sei er stolz auf diese Vergangenheit und hat sich auch mit den Schattenseiten dieser arrangiert. Und so ist es wirklich schön für seine Fans, ihn hier einmal in einer völlig anderen Rolle zu sehen, die zeigt wie sehr er sich verändert hat.
Dabei ist sein Gastspiel in "Lie to Me" leider nur von kurzer Dauer, und es sind auch nur wenige Szenen, in denen man ihn hier sieht, aber er hinterlässt doch einen sehr positiven Eindruck. Ich hätte mir gewünscht, noch mehr von diesem so reifen und erwachsenen Mann zu sehen, denn auch wenn Spike mehr als 100 Jahre auf dem Buckel hatte, so war er doch alles andere als reif und vernünftig, und hier bestand die Möglichkeit, Marsters einmal in einer solchen Rolle zu begutachten. Auch hatte er ein gute Chemie mit den Schauspielern, denen er gegenüberstand, besonders sein angedeutetes Verhältnis zu Jennifers Beals' Charakter hat Appetit auf mehr gemacht. Die inhaltlichen Vorraussetzungen wären auch vorhanden gewesen, auch wenn Beals in "Lie to Me" nur eine wiederkehrende Nebenrolle inne hat. Aber man hat einen anderen Weg eingeschlagen, und gerade als in mir die Hoffnung aufkeimte, dass man Marsters hier vielleicht noch das ein oder andere Mal sehen könnte, wurde diese zu Nichte gemacht. Um aber dem Leser die Spannung nicht zu verderben, gehe ich lieber nicht darauf ein, was konkret geschieht.
Die Serie "Lie to Me" ansehen:
Fazit
Eine sehr gute Episode von "Lie to Me", die durch einen kleinen, aber feinen Gastauftritt des immer großartigen James Marsters abgerundet wird, der leider viel zu kurz war. Sowohl der Fall an sich, der eine überraschend unbequeme Auflösung bietet, als auch die zwischenmenschlichen Entwicklungen sind spannend und aufschlussreich und besonders James Marsters' Abgang hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Cindy Scholz - myFanbase
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