Life is Wild - Review des Piloten
Wow, kann man noch platter von der von TheCW selbst schmählich abgesetzten Serie "Everwood" abkupfern? Vater, der vor kurzem seine Frau verloren hat, zieht mit seinen Kindern, mit denen er zuvor in New York gelebt hat, an einen weit entfernten, weitaus ruhigeren Ort, wo er seine Fähigkeiten als Arzt (gut, hier wohlgemerkt Tierarzt) in Zukunft für einen besseren Nutzen einsetzen will. Die Kinder hassen ihn dafür. Der einzige Unterschied ist, dass der Vater in dieser Serie bereits in der ersten Folge mit dem Charakter, der von Stephanie Niznik (ja, genau, die aus "Everwood") verkörpert wird, verheiratet ist und nicht erst im Serienfinale mit ihr zusammengeführt wird. Die Frau Jo hat in dem Fall auch noch zwei Kinder, darunter der aufmüpfige Ephram, ähm, sorry, Jesse natürlich und die schweigsame Mia, die gerne Kappen einer gewissen Baseballmannschaft trägt. Mmh, klingelt’s bei jemandem?
Gut, einen anderen Unterschied gibt es schon noch und das ist die schamlose Zurschaustellung von absolut niedlichen, am Schauplatz Südafrika beheimateten Tieren. So sehen wir Elefanten, Giraffen und Leoparden und gleich in der Pilotfolge lässt ein süßes Tigerbaby die Zuschauerherzen schmelzen. Allerdings nicht den Verstand, der es einem verbietet, diese Sendung weiterhin zu unterstützen.
Nicht nur dass man glaubt, mit solch einer Serie tatsächlich an das großartige Familiendrama "Everwood" heranzukommen. Nein, man bleibt auch noch meilenweit davon entfernt. Die Dialoge wirken unglücklich, der Humor zu einem Großteil eher erzwungen. Das einzig lustige an der Serie ist der ständig betrunkene Art, auch die Tochter Leah hat ihre Momente. Aber noch schlimmer als die hölzerne Konversation ist die platte Story, die vor Klischees nur so strotzt. Ich mag es nicht, wenn mir als Zuschauer vorgeschrieben wird, was ich in eine Szene, in eine Situation hineinzuinterpretieren habe.
Ich meine, gleich in der ersten Folge wird der rebellische Sohn durch eine Extremsituation mit einer Löwin nicht nur mit seiner Stiefschwester sondern auch mit seinem verhassten Stiefvater zusammengeführt. Außerdem dreht sich der Hauptplot um den kleinen Babytiger, der seine Mutter verloren hat. Ganz genauso wie – ihr werdet es schon selbst erraten haben – die Familie Clarke. An mancher Stelle erinnert die Serie eher an eine dieser Auswanderer-Dokus. Anscheinend wusste keiner so wirklich, auf was er sich da eingelassen hat. So erwartete die Familie eine Luxusherberge, einen Computer mit DSL-Anschluss und ist ganz überrascht von all den vielen Tierchen, die ihnen da begegnen wie Schlangen, Leguane und Wildschweine. Schon mal "König der Löwen" gesehen?
Puh, nachdem man das erstmal verkraftet hat, lässt sich sagen, dass wenigstens die Schauspieler anständig sind. D.W. Moffet ist mir schon länger irgendwie sympathisch und auch Leah Pipes und David Butler wissen zu gefallen. Trotz seiner sehr platten Storyline fand ich auch Andrew St. John als Jesse nicht schlecht. Mit Stephanie Niznik hingegen (Hassbriefe von Everwood"-Fans bitte an meine Email-Adresse weiterleiten!) konnte ich trotz meiner Liebe zu genannter Serie noch nie wirklich etwas anfangen.
Fazit
Ich denke, die Review sagt alles. Ansehen werde ich mir diese Serie auf keinen Fall weiterhin und würde es auch keinem empfehlen. Schon der Pilot ist reine Zeitverschwendung – außer man braucht ein paar Hintergrundgeräusche beim Spülen oder Putzen. Ansonsten ist der "Discovery Channel" sicher informativer – und vor allem interessanter.
Nadine Watz - myFanbase
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