Life on Mars - Review des Piloten
Anm. der Redaktion: Hierbei handelt es sich um die Review des Preair-Pilots. Hieran wurden einige Veränderungen vorgenommen, als die Serie tatsächlich produziert wurden. Neben einem Austausch fast der kompletten Darstellerriege, gab es auch Umbenennungen der Charaktere und Anpassungen des inhaltlichen Ablaufs.
Ich bin mit keinen großen Erwartungen an das Remake der BBC-Serie "Life on Mars" herangegangen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich von der Serie auch noch nie etwas gehört, geschweige denn einen kleinen Trailer gesehen oder, falls dies doch der Fall war, habe ich das wieder vergessen. Nun, da ich so gut wie gar keine Erwartungen hatte, wollte ich lediglich schauen, ob mir der Pilot genug gefällt, um weiter zu schauen, oder ob er doch nicht so mein Genre ist.
An dieser Stelle kann ich vorab sagen, dass ich nicht wirklich enttäuscht war, aber auch nicht wirklich zufrieden mit dem, was ich gesehen habe. Fest stand schon zu Beginn des Piloten, dass Jason O'Mara gut schreien kann – denn diese Tätigkeit übt er zusammengefasst ca. zwanzig Minuten des fünfzigminütigen Piloten aus. Gut, aber das kann ich ehrlich entschuldigen, wenn man sich bewusst ist, in welcher Situation Sam steckt. Sam wacht nach einem Autounfall in den 70ern wieder auf und es ist natürlich sehr logisch, dass er verwirrt ist, Angst hat und sich unverstanden fühlt, weil er selbst nicht weiß, was vor sich geht, nachdem er schon den Verdacht hat, man würde mit ihm ein Spiel spielen. Ich selbst weiß jedoch nicht, wie ich reagiert hätte. Vorstellen kann ich mir an dieser Stelle, dass es sich sicherlich noch eine Zeit hinziehen wird, bis Sam sich in die "neue" Welt eingefügt hat und damit klar kommt.
Der Titel "Life on Mars" selbst sagt schon einiges über die Serie aus, wie ich finde – und über den Hauptcharakter Sam Taylor. So könnte man meinen, dass der Titel "Life on Mars", so auch schon beim Original von BBC, gewählt wurde, da sich Sam selbst als einzig normaler Mensch auf einem anderen Planeten, bevölkert von "Aliens", sieht. Da hilft auch der Song nicht viel, der spielt, als Sam durch die Straßen wandert, denn pardon – "Take it easy"? Wer nimmt es in solch einer Situation schon "easy"?
Jason O'Mara gelingt es dabei sehr gut, die vielen Emotionen rüberzubringen, die sein Charakter durchmacht. Dass die Wahl ausgerechnet auf O'Mara fiel, war mit Sicherheit eine gute Entscheidung, da er im Grunde das "Gesamtpaket" hat und auch die schauspielerischen Erwartungen erfüllen kann. Rachelle Lefevre hat ebenfalls einen guten Eindruck hinterlassen. Leider, wie ich erfahren habe, wird sie als Annie im endgültigen Piloten und der Serie nicht mehr mitspielen. Das ist sehr schade, da sie mir wirklich sehr gut in ihrer Rolle gefallen und diese auch glaubwürdig gespielt hat. Sehr zu meinem Leidwesen gilt dies auch für Colm Meaney, der genauso wie Lefevre eine sehr gute Leistung gebracht hat, jedoch zum Serienstart nicht mit von der Partie sein wird. Zu Stephanie Chaves-Jacobsen jedoch kann ich nur wenig sagen. Sie konnte ihre schauspielerischen Fähigkeiten, die sicherlich vorhanden sind, nicht zeigen bzw. gab es nicht genug Spielraum, der es ihr ermöglicht hätte, sich ordentlich zu entfalten.
Lenny Clarke stattdessen hatte zwar genug Spielraum, doch bisher habe ich keine Ahnung, wie die Drehbuchautoren gedenken vorzugehen, wenn sie aus Clarks Figur einen ernst zu nehmenden Charakter machen wollen, der nicht immer als Clown vom Dienst vor der Kamera herumscherzt. Das kann ermüdend werden, aber schön, dass sich die Serie nicht allzu ernst nehmen möchte.
Die Grundidee der Serie ist eigentlich ordentlich durchdacht und machte auch teilweise Spaß. Das Rätselraten ist damit wohl der größte Spaßerzeuger, da man einfach nicht weiß, ob Sam diese Erlebnisse nur träumt, weil er womöglich im Koma liegt, oder, ob er wirklich in die Vergangenheit gereist ist und die Ereignisse wirklich geschehen. Letzteres kann ich mir durchaus vorstellen, denn nicht umsonst wurde die Serie schon in das Crime- und Mysterygenre geschoben. Falls sich letztendlich wirklich herausstellen sollte, dass Sam diese Geschehnisse nur geträumt hat und ich bis zur Auflösung immer noch am Ball sein sollte, wäre ich vielleicht ein wenig enttäuscht. Falls sich jedoch erstere Vermutung als wahr herausstellen sollte, hätte dies auf jeden Fall etwas Originelles. Wer würde nicht einmal gerne die Vergangenheit bereisen?
Fazit
"Life on Mars" wartet mit einer konstanten ersten Pilotepisode auf, die zwar ein paar Schwächen hat, bei denen ich jedoch keine große Besorgnis habe, dass sie nicht bis zum ofiziellen Serienstart ausgebügelt werden können. Nun bleibt nur noch abzuwarten, ob die Zuschauer auf diesen Genre-Mix stehen. Wenn ja, könnte die Serie zu einem riesigen Erfolg werden, wenn nein, wird "Life on Mars" zu den schnellsten Absetzungen der im Herbst anlaufenden Season werden.
Niko Nikolussi - myFanbase
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