Lipstick Jungle - Review des Piloten
Das Prinzip der Serie ist nicht neu. Menschen, die beruflich erfolgreich sind und nach außen hin perfekt erscheinen, bei denen es im Privatleben aber alles andere als rosig läuft. Man kann durchaus behaupten, dass "Lipstick Jungle" dort anfängt, wo "Sex and the City" endet. Zehn Jahre später stehen Frauen um die 40 im Zentrum der Serie und müssen sich im Dschungel der Weltmetropole New York durchsetzen.
Unweigerlich stellt man einen Vergleich zwischen den Serien an und sucht nach Gemeinsamkeiten zwischen den Charakteren. "Lipstick Jungle" ist jedoch keine Fortsetzung der 1990er-Erfolgsserie. Victory erscheint auf den ersten Blick wie eine Mischung aus Charlotte York und Carrie Bradshaw. Sie lebt ihre Ideale und verwirklicht sich in ihrem Traumjob, wie schon Charlotte und Carrie, greift aber bei der Männerwahl ständig daneben und hat ebenfalls das Zeug dafür, Sympathieträgerin der Serie zu werden. Ihre Affäre erinnert durchaus an Mr. Big, der einst Carrie den Kopf verdrehte, nur bleibt abzuwarten, ob sich diese Geschichte ebenfalls über mehrere Staffeln hinzieht. Das war es allerdings auch schon mit den offensichtlichen Gemeinsamkeiten – zumindest soweit es sich nach der Pilotfolge beurteilen lässt.
Der große Unterschied: Während es bei "Sex and the City" zu einem großen Teil um Sex ging, ist es bei "Lipstick Jungle" eher die Karriere der Frauen, auf die der Fokus liegt. Wirkliches Identifikationspotential bieten die Figuren nicht. Erfolg hin oder her, die Szene, in der Wendy mit Leonardo DiCaprio telefoniert, als wäre er ein alter Schulfreund, mutet schon etwas merkwürdig an. Ebenso der Beginn von Victorys Affäre: Sie wird von dem Millionär erst wie eine Prostituierte zu einem Date geordert, und dann mit seinem Privatjet eingeflogen. Als Zuschauer fragt man sich schon, wie man sich so behandeln lassen kann.
Fazit
Sehenswert ist "Lipstick Jungle" aber trotzdem. Wer "Sex and the City" wegen seiner großstädtischen Atmosphäre und der Freundschaft der Frauen liebte, wird auch hier einschalten. Insgesamt erscheint alles ein wenig erwachsener, aber gerade in Sachen Liebesleben wird auf den Zuschauer sicherlich noch einiges zukommen. Victorys Affäre mit dem Millionär kann ja eigentlich nicht gut ausgehen, Wendy wurde von ihrem Mann verlassen und Nico versucht, ihre Midlife-Crisis mit einem One Night Stand zu bewältigen.
Interessant wird es auch, aller Realitätsferne zum Trotz, zu sehen, wie sich die Frauen weiterhin im Job schlagen. Wird Nico ihren erträumten Posten bekommen? Kann Wendy ihren lange geplanten Film drehen und wird dafür vielleicht sogar mit einem Oscar prämiert? Und ist Victorys Karriere nun am Ende?
Sandra G. - myFanbase
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