Love Bites - Review des Piloten

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Ich war schon immer ein Fan von Episodenfilmen wie beispielsweise "Leben und Lieben in L.A." und "L.A. Crash" oder derart inszenierten Serienepisoden wie zum Beispiel bei "Dawson's Creek". Ich finde es immer spannend, wie sich zum Ende hin alles zusammen fügt und ob es zwischendruch nicht irgendwelche kleinen Hinweise für Verknüpfungen gibt. In dieser Hinsicht scheint "Love Bites" wie für mich gemacht zu sein.

Großes Potenzial

Wie es der Name schon sagt, kann man von der Serie erwarten, dass es immer kleine Geschichten zum Thema Liebe gibt, welche die 40 Minuten der Serie in jeder Episode füllen. In der Pilotepisode waren das "First Time", eine kurzweilige Dating-Geschichte, in der die Frau vorgibt, noch Jungfrau zu sein, "First To Go" über einen Verlobten, der kurz vor seiner Hochzeit gefeuert wird und auch noch mit einem Vibrator konkurrieren muss, sowie "First On The List", eine Geschichte über einen Ehemann, der auf Jennifer Love Hewitt trifft. Um es gleich vorweg zu sagen, alle drei Geschichten haben mich bestens unterhalten und hatten ungeheuer viel Charme. Ein wirklich toller Einstieg für diese Serie, denn es gibt überhaupt keine Zweifel, nicht wieder einzuschalten. Die Leichtigkeit, mit der die Geschichten erzählt werden, die große Abwechslung, die das Format mit sich bringt, und generell die Möglichkeiten, die für diese Serie existieren, weil man immer wieder neu anfangen kann, summieren sich zu einer wunderbaren Serie, die man wegen des Themas und nicht wegen bestimmter Charaktere immer wieder einschalten kann. Genau hier liegt auch das besondere Potenzial der Serie. Man kann im Prinzip jede Geschichte im Zusammenhang zu Thema Liebe erzählen, ohne große Verrenkungen zu machen und Charaktere in eine Richtung entwickeln zu müssen. Man sucht sie sich einfach aus. Das bringt den Bonus mit sich, dass man eine ganze Reihe an Gaststars pro Episode findet, was einem als Serienfan sowieso Spaß macht. Selten gibt es so viel Gelegenheit, zu überlegen, woher man das Gesicht kennt oder wo man den Namen schon mal gehört hat.

Es gibt aber drei Charaktere, die in jeder Episode vorkommen (sollen). Mit Annie als schwangere Single-Frau und dem Ehepaar Colleen und Judd hat man auch direkt ein breites Spektrum zum Thema Liebe abgedeckt. Dabei hat vor allem die zweite Geschichte gezeigt, wie man fast ohne diese Charaktere auskommt und nur eine leichte Verbindung zu ihnen herstellt. Genau diese Querverbindungen zwischen den Geschichten finde ich ja immer sehr interessant. Ich bin gespannt, welche Ideen die Autoren so einfallen werden. Das ist in der ersten Episode schon mal wunderbar gelungen. Ganz kurz kommen die Personen auch in den anderen Geschichten vor und verbinden somit alle drei Geschichten miteinander. Da die Verbindung recht locker ist, wirkt es sehr ungezwungen und überhaupt nicht aufgesetzt. Auch hier scheint man das richtige Maß zu finden.

Zu den Geschichten

Ohne zu ausschweifend werden zu wollen, will ich kurz ein paar Worte über die drei einzelnen Geschichten verlieren. "First Time" bezauberte durch eine überaus romantische Liebesgeschichte, die mit einer Lüge begann, dabei für Verwirrung sorgte, ein paar Klischees sehr niedlich abhandelte und am Ende herzerwärmend war. Bezaubernd war hier vor allem auch Krysten Ritter, die ich auch schon in anderen Serien sehr gemocht habe. Das war jedenfalls ein wunderbarer Einstieg in die Serie. Es ist eigentlich schade, dass sie nur in dieser Episode zu sehen sein wird.

Die zweite Geschichte hatte dann einen höheren Anteil an Humor und war durch die schlechten Nachrichten für die Hauptperson im richtigen Maß mitleiderregend. Besonders der Vergleich von Arbeit und Privatleben, also das doppelte Ersetzen durch eine Maschine, wusste als Aufhänger zu überzeugen. Auch fielen die Dialoge als frisch und dynamisch auf, was dem Unterhaltungswert weiter positiv zuträglich war.

Die dritte Geschichte hatte zweierlei Vorteile. Zunächst ist da mal der überaus sympathische Greg Grunberg, der diese Geschichte bestens getragen hat. Hier ist man sofort froh, dass man ihn im Hauptcast hat, er also häufig als treuer Ehemann zu sehen sein wird. Der zweite Vorteil ist die Geschichte selbst, die gekonnt mit der Phantasie spielt, Sex mit einem Star zu haben. Sehr amüsant wurde dies mit Jennifer Love Hewitt, die sich hier sehr gut geschlagen hat, umgesetzt. Was macht man, wenn das Unmögliche tatsächlich möglich wäre? Auch diese Geschichte war unterhaltsam und bestens inszeniert. Wenn das so weiter geht, werde ich noch sehr viel Spaß mit der Serie haben.

Vorfreudiges Fazit

Was bietet "Love Bites" also? Charmante Kurzgeschichten zum Thema Liebe, eine Fülle an Darstellern, viel Potenzial, weil den Ideen keine Grenzen gesetzt sind, und drei Charaktere, die einen hinreichend sympathischen Eindruck hinterlassen, um sie als Konstanten der Serie zu akzeptieren. Gepaart mit der wunderbaren Musikauswahl ist das definitiv eine Serie, die mich gut durch die Sommerpause bringen wird.

Emil Groth - myFanbase

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