Morena Baccarin und James van der Beek in "Medium"
#5.09 Mord bleibt in der Familie

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Allison Dubois (Patricia Arquette) ist ein Medium, das heißt sie hat die Gabe, mit Toten kommunizieren zu können. Manchmal kann sie direkt mit ihnen in Kontakt treten und sich regelrecht unterhalten, und manchmal werden ihr durch Träume und Visionen Nachrichten über die Vergangenheit oder die Zukunft geschickt. Allison nutzt diese Fähigkeit, um der Polizei und Staatsanwaltschaft von Phoenix bei der Verbrechensaufklärung zu helfen. In einer Nacht, bevor sie einen Termin beim Staatsanwalt hat, bei dem sie zwei Geschwister treffen soll, deren Mutter verschwunden ist, sieht Allison im Traum ihre kleine Tochter Marie, die eine Pistole in der Hand hält und von einer jungen Frau in das Schlafzimmer der Eltern geschickt wird.

"To be or not to be? That was not the question in Hamlet. The question was: How could my uncle kill my father and marry my mother? Is that what they mean by family entertainment?"

Foto: Morena Baccarin, V - Die Besucher - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Morena Baccarin, V - Die Besucher
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Staatsanwalt Devalos (Miguel Sandoval) und Detective Scanlon (David Cubitt) erwarten die Geschwister Brooke (Morena Baccarin, Bild) und Dylan Hoyt (James van der Beek), welche ihre Mutter Felicia als vermisst gemeldet haben. Devalos und Felicia Hoyt sind befreundet, weshalb der Fall dem Staatsanwalt besonders nahe geht. Allison trifft gleichzeitig mit Brooke und Dylan im Büro ein und traut ihren Augen nicht, als sie in Brooke die junge Frau aus ihrem Alptraum der Nacht zuvor wiedererkennt. Brooke bemerkt die Blicke, bezieht diese auf eine Narbe, die sie im Gesicht trägt, und erklärt, diese stamme von einem Unfall.

Bei den Gesprächen und auch anschließenden Vernehmungen wirken die Geschwister sehr besorgt, entgegenkommend, offen und auch einander sehr zugetan. Sie halten einander sogar bei den Händen. Ganz die Bilderbuchfamilie! Allison aber sieht in ihren Träumen etwas anderes. Darin sind die Geschwister völlig zerstritten und Dylan eine angeknackste Persönlichkeit. Anscheinend schuldet er der Mutter Geld, kann und will seine Schulden aber nicht zurückzahlen und redet stattdessen panisch auf seine Schwester Brooke ein, dass sie für ihn mit der Mutter reden soll. Brooke aber weist ihn entschieden ab. Sie hat keinerlei Verständnis und Mitgefühl. Mit einem überheblichen Lachen wendet sie sich ab, bis Dylan ihr plötzlich eine Pistole vor die Nase hält. In einem weiteren Traum sieht Allison, wie Dylan eine Leiche in Plastik verschnürt und seine Verlobte Harmony Fletcher überredet, die Leiche im Auto wegzubringen.

Während der Staatsanwalt Brooke wegen einer einstweiligen Verfügung befragt, die sie vor vier Jahren gegen ihren Bruder erwirkt hatte, sieht Allison in einem Traum, wie Dylan und Brooke, also Bruder und Schwester, einander innig auf den Mund küssen. Dann taucht Felicias Leiche auf, welche über und über mit Harmony Fletchers Fingerabdrücken übersäht ist. In ihrem nächsten Traum sieht Allison die erschreckende Wahrheit, denn der äußere Schein in diesem Familiendrama trügt.

James van der Beek ist bekannt geworden in der Rolle des gutherzigen Dawson Leery in der Teendramaserie "Dawson's Creek". Dawson war ein guter Sohn und ein treuer Freund, der dazu neigte, sich geschwollen auszudrücken und extrem hohe Erwartungen an seine Mitmenschen zu stellen, so dass er nur allzu leicht enttäuscht werden konnte. Er erwartete aber in der Regel nicht mehr, als er zu geben bereit war. James überzeugte in dieser Rolle so sehr, dass man meinen konnte, er spiele sich selbst. Andere Rollen, die er annahm, aber zeigten ganz schnell, dass er mit ein bisschen Feinschliff in die Fußstapfen von Edward Norton treten könnte, denn er kann eine völlig irre Mimik annehmen, bösartig grinsen und völlig überdreht und fahrig gestikulieren. So auch in dieser Rolle des Dylan Hoyt. Im ersten Moment ist er ein netter Junge, im nächsten ein Wahnsinniger, der vor nichts zurückschreckt. Irgendwie schafft James es in seiner Darstellung aber, noch etwas jungenhaft Schelmisches durchstrahlen zu lassen, so dass man gewillt ist, ihm nichts so richtig übel zu nehmen, und das ist angesichts dessen, wozu sein Charakter in dieser Episode fähig ist, wirklich eine Leistung.

Morena Baccarin ist in ihrer Hauptrolle in "Firefly" der Inbegriff einer Frau schlechthin. Inara Serra ist eine Konkubine des 26. Jahrhunderts, und als solche wird sie bewundert und gewürdigt. Sie strahlt Lieblichkeit, Anmut, Eleganz, Weiblichkeit, Wärme und Verletzlichkeit gleichermaßen aus und ist mit ihren langen, wallenden Locken und den Gewändern ungeheuer anziehend.

Morenas Auftritt in dieser "Medium"-Episode hat mit der beeindruckenden Darstellung der Inara wenig gemein, vielmehr erinnert ihr androgyner Look mit den raspelkurzen Haaren an ihre neue Hauptrolle in "V - Die Besucher". Morena spielt Anna, die Herrscherin der außerirdischen Besucher, auch mit Anmut und Eleganz, aber Anna ist ein kalter, distanzierter Charakter, und Morena weiß auch in dieser, der Inara Serra entgegengesetzten Rolle absolut zu überzeugen. Eines aber haben beide Charaktere gemein, sie weisen eine hohe Selbstsicherheit auf. Bei ihrer Figur in "Medium" aber bröckelt die Selbstsicherheit irgendwann sehr stark, und dann wirkt der Charakter dank Morenas guter Darstellung nur noch unsicher, dünn und blass.

Fazit

Sowohl James van der Beek als auch Morena Baccarin sind zur Genüge hauptrollenerprobt und werten durch einen Gastauftritt schon einzeln jede Serie auf. Im Doppelpack überzeugen sie ganz besonders, wenn auch James van der Beek mehr Gelegenheit hat, sich auszutoben, und Morena dadurch etwas die Schau stiehlt. Der herrliche "Geschwister-Kuss" aber entschädigt dafür, denn da ist auch Morena so richtig schön creepy.

Nicole Oebel - myFanbase

Zu den interessanten Gastauftritten in "Medium - Nichts bleibt verborgen"

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