Melrose Place (1992) - Review
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Um über "Melrose Place" zu schreiben, muss ich eigentlich vorher mit "Beverly Hills 90210" anfangen. Denn so, wie die beiden Serien der Neunziger zusammen gehörten, gehörte auch beides zu einem gelungenen Samstagnachmittag: entweder man schaute beide Serien exzessiv oder keine davon. Als "Beverly Hills 90210" zum ersten Mal über den Bildschirm flimmerte, war ich sofort gefangen von den gutaussehenden Jugendlichen, die alles hatten, wovon man als Teenager träumte. Fortan war der Samstagnachmittag reserviert und verplant und das nicht nur bei mir, sondern bei all meinen Freundinnen, schließlich wollte jeder am Montag in der Schule mitreden können. Als dann "Melrose Place" anlief, schaut man es eben mit, da die Serie ja direkt im Anschluss gesendet wurde. Da die ersten Folgen doch eher trocken und unspektakulär waren, konnte mich die Serie nicht direkt fesseln, doch das sollte sich sehr bald ändern. Im Laufe der Zeit rückten Dylan, Kelly & Co dann schnell in den Hintergrund auf den zweiten Platz und "Melrose Place" wurde das absolute Highlight der Woche.
Denn längst war man ja den zu kleinen Kinderschuhen entwachsen und die Probleme der "Beverly Hills"-Clique schienen ja so banal und langweilig gegenüber denen der coolen und erwachsenen Melrose-Place-Nachbarschaft. Es war einfach so herrlich unrealistisch und absurd und zugleich im selben Maße wahnsinnig fesselnd. Nicht selten endete die aktuelle Folge mit einem spannenden Cliffhanger und es wurde die ganze Woche mit den besten Freundinnen spekuliert, wie es wohl weitergehen könnte – an sowas wie Internetforen, geschweige denn Spoiler, war ja zu der Zeit noch gar nicht zu denken. Jeder wünschte sich, so beliebt und angesehen zu sein wie Alison Parker, so blendend auszusehen wie Samantha Reilly oder gar so einen durchschlagenden Erfolg bei Männern/Jungs zu haben wie Amanda Woodward.
Jetzt im Nachhinein und mit einiger Serienerfahrung mehr muss ich sagen, das war schon der absolute Hammer, was uns die Autoren da wöchentlich aufgetischt haben. So ziemlich alle Rollen hatten irgendwann mal was miteinander, jeder wollte jeden irgendwann mal töten und dicke Freundschaften wurden so schnell gekündigt, wie verhasste Feinde plötzlich heirateten. Die Intrigen und Manipulationen waren vom allerfeinsten, allen voran die Figur Kimberly Shaw, die wöchentlich zwischen treusorgender Ehefrau und skrupelloser Mörderin schwankte. Prinzipiell wurde kein Cent darauf gegeben, dass die Charaktere sich treu blieben oder weiterentwickelten, es wurde gedreht, wie es gerade in den Rest der Geschichte passte. Kein Wunder, dass etliche von den Darstellern die Serie verließen, da sie unzufrieden mit der Entwicklung ihrer Rolle waren. Mich persönlich hat das damals nicht wirklich gestört, man hatte seinen Lieblingscharakter und dem blieb man treu, egal wen er irgendwann mal getötet oder geheiratet hat. Mein absoluter Liebling war übrigens Sydney Andrews, wunderschön, intrigant und garantiert nie langweilig.
Abschließend muss ich sagen, dass ich "Melrose Place" immer als eine DER Serien in Erinnerung behalten werde. Aber ob das nur aus purer Sentimentalität so ist oder wirklich an der Qualität der Kult-Serie liegt, ist jetzt schwer zu beurteilen und sei mal offen gelassen.
Nina V. - myFanbase
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