Monk - Review
Monk, der Detektiv, mit mehr als nur einem Klatsch. Das ist das Erste, was mir einfällt, wenn jemand diese unglaublich gut gemachte und liebevoll von Tony Shalhoub dargestellte Serienfigur erwähnt. Monk, der Detektiv, der trotz seiner unzähligen Phobien und Neurosen erfolgreich seinen Job ausüben kann. Nun ja, vielleicht ist er auch gerade deswegen so gut darin, Mörder und Verbrecher zu überführen. So wirklich wissen wird man es wohl nie, denn die Serie ist seit 2009 vorüber. Und natürlich kann man erfolgreich ausüben im Zusammenhang mit "Monk" auch extrem weit dehnen. Zumindest den Kern seiner Arbeit erledigt er mit Herzblut und Erfolg.
Die Figur des Adrian Monk
Schwer gebeutelt vom Leben, beginnt die in der Serie erzählte Geschichte drei Jahre nach dem Tod von Trudy Monk, Adrian Monks Ehefrau, Vertrauten, großen Liebe und Freundin. Während man in jeder Episode einen neuen Fall bearbeitet, verschwindet dieser niemals aus Monks Gedächtnis. Es ist der Fall, der sein Leben zerstörte, den er jedoch einfach nicht aufklären kann. Puzzlestück für Puzzlestück setzt er den Bombenanschlag zusammen und kann ihn schließlich lösen. Doch dahin ist es ein langer, schwerer Weg. Diesen Weg begeht er nicht alleine, dazu ist er nicht in der Lage. Seine Phobien, Neurosen und Zwangsstörungen sind zahlreich und bestimmen sein ganzes Leben. Monk war schon als Kind schwer gestört, doch Trudy gab ihm Halt und stand wie ein Fels der Ruhe und der Geduld in seinem Leben. Er konnte als Detektive arbeiten und im Leben funktionieren. Sein jetziger Fels ist seine Assistentin Sharona Flaming. Eine ehemalige Krankenschwester, die seit Trudys Tod Monk hilft mit dem Verlust zurecht zu kommen. Sie ist rigoros und weiß mit dem schwierigen Charakter umzugehen, den Monk zu dem Menschen macht, der er ist.
Die genialsten Verrücktheiten des Adrian Monk
Zum Kern der Serie zählen auch Monks zahllose Verrücktheiten. Diese sind Teil der Persönlichkeit des Titelhelden und machen einen Großteil des Spaßes aus, den man beim Zusehen hat. Denn eines ist "Monk" ganz sicher nicht: ein langweiliges Krimiformat. "Monk" ist viel mehr Unterhaltung auf einem hohen Niveau, wenn auch über banale Dinge gelacht wird. Man muss sich zwischen all den Lächerlichkeiten klar sein, dass es wirklich Menschen gibt, die mit all diesen Zwangsstörungen leben müssen. Weiß man dies und behält es im Kopf, dann erkennt man schnell, wie viel Ernst doch in der Figur des Adrian Monk steckt. Doch nun einmal kurz zu den besten Phobien und Neurosen den Detektives. Das Erste, das mir hier an dieser Stelle einfällt, ist sein Tick, nur Wasser einer bestimmten Firma zu trinken. Etwas so Einfaches bringt Monk völlig aus der Bahn und kann schon mal dazu führen, dass er andere Dinge darüber vergisst. Ebenso ergeht es ihm mit Schmutz. Schmutz ist sein erklärter Staatsfeind und ist, wo immer man ihm begegnet, zu bekämpfen. Die Waffen der Wahl sind hier feuchte Tücher, die er bei jeder Berührung mit dem panische Satz "Tuch, Tuch" von seiner Assistentin einfordert. Auch seine Unfähigkeit, über Fugen zu gehen, bringt den Zuschauer immer wieder zum Lachen. Es ist einfach herrlich, wenn Monk über die Fliesenfugen auf dem Gehweg tänzelt und dabei im Gespräch ist. Er versucht sich verzweifelt, auf das Gesprächsthema zu konzentrieren und dabei bloß keine Fuge zu berühren.
Monk liebt die Symmetrie. Zehn ist seine liebste Zahl und wehe etwas ist asymmetrisch oder krumm, das muss sofort gerichtet werden. Er kennt dort kein Wenn und Aber, nicht einmal, wenn der Besitzer des Gegenstandes, den er zu richten sucht, vehement gegen eine solche Neuanordnung ist. Doch meine liebste Phobie-Szene ist eine aus einer Episode der zweiten Staffel. Dort sind sie in einer Wohnung, in der ein Terrarium steht. Darin eine Schlange. Monk schaut sich das Ganze genauer an und stellt fest, dass eine zweite Schlange nicht mehr in ihrem Käfig ist. Kreischend hüpft er auf einen Stuhl, noch bevor Leland, der bei Monk ist, überhaupt etwas bemerkt. Danach fällt Leland ein, dass Monk ja auch Höhenangst hat. Er macht ihn auf den Umstand aufmerksam und Monk sagt, dass Schlangen die Höhenangst schlagen. Er bittet Leland, ihn heraus zu tragen. Ich lache auch beim dritten Mal Schauen noch schallend.
Sind all diese Ängste noch irgendwo nachzuvollziehen, gibt es aber tatsächlich auch eine Reihe Phobien, die uns schmunzeln lassen: Milch, Pilze, die Angst selber, Risiken, Wolken und damit einhergehend auch Nebel, Fliegen (Ja, die Insekten), Wind, runde Gegenstände und Frösche. Das sind bei weitem nicht alle. So hat er auch Probleme in Flugzeuge, Boote, Busse, Züge, LKWs und Taxen einzusteigen. Dessen nicht genug, wird seine soziale Kompetenz durch die folgenden Phobien eingeschränkt: schöne Frauen, Küsse, nackte Leute, öffentliche Reden und Berührungen. Ich gebe hier wohl nur eine Auswahl zum Besten. Die Liste ist unendlich und kann nach Bedarf ergänzt werden. In einer Episode erfindet Monk die Angst vor Kissen, um einer unangenehmen Situation zu entgehen. Natalie trägt derweilen immer eine Liste mich sich herum, auf der sie seine Ängste notiert, um den Überblick zu behalten, was bisweilen nicht immer funktioniert. Häufigstes Problem ist hier sein unglaublicher Verbrauch feuchter Tücher. Diese gehen ab und an aus und Monk kann seine Hände nicht waschen, was ihn verrückt(er) macht.
Die Fälle des Adrian Monk
Die Fälle sind, wie die Titelfigur, teilweise wirklich verdreht und verrückt. Trotzdem wird eine gute Mischung zwischen Verrücktheit (ob Monk oder Fall spielt keine Rolle), Witz (ob Monk oder Randy spielt keine Rolle) und Ernst gefunden. Hierbei fällt vor allem die Hingabe auf, mit der Tony Shalhoub Monk spielt. Es ist deutlich, dass ihm viel an der Figur liegt. Sie ist vielschichtig und entwickelt sich weiter, wie es sein sollte. Monk verändert sich, wie auch Tony Shalhoub sich verändert. Die Rolle wird erwachsener, ausgereifter und vielschichtiger, je weiter die Serie voranschreitet. Es ist auch Tony Shalhoub gewesen, der nach acht Staffeln den Schlussstrich ziehen wollte. Er wollte Adrian nicht länger spielen, damit dieser nicht an Farbe verliert und in seinen eigenen Ängsten verschwimmt. Es ist, so traurig es scheint, eine gute Entwicklung, das Ende nach dieser Zeit festzulegen. So wurde alles zu einem guten Ende gebracht und der Zuschauer geht mit einem guten Gefühl aus dem Serienfinale heraus. Doch ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten und gehe lieber noch einmal auf die Fälle ein; und auf die Benennung der Episoden. Die Episoden haben meist etwas mit dem Fall zu tun, den Monk für das SFPD aufklärt. Manchmal aber auch direkt mit seinem Leben oder seinen Phobien. Häufig verrät schon der Episodenname den Inhalt der Folge, geht dabei aber nicht zu sehr ins Detail und macht neugierig auf den Umstand. In der Serie selbst wird eine Erklärung für die Episodentitel gegeben, die immer mit "Mr. Monk …" beginnen. Es gibt eine fiktive Kolumnistin, die über Monks Fälle schreibt. Und so heißen ihre Artikel genau so, wie die Episoden. Es ist eine lustige Annekdote, die ich nicht verschweigen wollte.
Fazit über die Serie des Adrian Monk
"Monk" ist unterhaltsam, frisch und liebevoll geschrieben. Tony Shalhoub spielt Adrian Monk überzeugend und mit vollem Körpereinsatz. Man bemerkt die Hingabe für die Figur, nicht umsonst hat der Darsteller so viele Auszeichnungen dafür erhalten. Es ist eine kleine Serie, die trotzdem großen Eindruck hinterlässt. Jeder findet sich irgendwo in Monk wieder und sei es nur die Angst vor der Dunkelheit, die uns in die Kindheit zurück versetzt. Besonders schön ist es, dass bis zum Ende hin die Geschichte um Monks ermordete Ehefrau aufrecht erhalten und die Aufklärung nicht irgendwo in der vierten Staffel verbraten wird, um Einschaltquoten zu erhöhen. Das hat die Serie übrigens nie nötig gehabt. Das Serienfinale fuhr unglaublich hohe Einschaltquoten ein. "Monk" lohnt sich für alle, die intelligente Unterhaltung wollen, die aber auf den ersten Blick in einfache Stories verpackt wird. Es steckt mehr hinter Monk als nur seine Angst.
Jamie Lisa Hebisch - myFanbase
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