No Ordinary Family - Review des Piloten

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Die Idee hinter der Pilotfolge sah schon von Anfang an sehr spannend aus, deshalb ist es auch kein Wunder, dass ich für meinen Teil in die erste Episode von "No Ordinary Family" hohe Erwartungen gesetzt habe. Schön, man hat in den letzten Jahren viele Serien um Menschen mit außergewöhnlichen Kräften kommen und wieder gehen sehen (Paradebeispiel: "Heroes"), das hat meine Vorfreude aber nicht im Mindesten gebremst.

Auffällig ist gleich von der ersten Szene an der zügige Fortlauf der Geschichte bis hin zu dem entscheidenden Punkt, an dem das Flugzeug abstürzt und Familie Powell in den See mit Superkraftbadesalz fallen lässt. Das Thema wird innerhalb der ersten fünf Minuten abgefrühstückt und bietet eher wenig Zeit, um die Familie vor dem Unfall kennenzulernen. Natürlich sieht man schon, dass die Mitglieder zueinander keinen Bezug mehr haben, es aber nur dem Vater aufzufallen scheint. Und ich schätze, das ist wohl der Kernpunkt, der die Familie letztendlich ausmacht und auf den man sich konzentrieren wollte. Mir persönlich war das Vorgeplänkel ein bisschen zu wenig und hätte ruhig ausführlicher sein dürfen, aber zum Glück entdecken die Powells ihre Kräfte nicht sofort, was schließlich doch noch Raum für ein paar mehr Charakterzüge an den Darstellern erkennen lässt. Von allen Castmitgliedern habe ich mich am meisten auf Autumn Reeser gefreut, die ich schon in "O.C., California" wunderbar schräg fand. Und ich bin froh sagen zu können, dass ihre Figur mich nicht enttäuscht hat und es vermutlich noch viele komische Momente wegen und mit ihr geben wird.

Auch die Entwicklung der übernatürlichen Fähigkeiten finde ich allesamt gut gelungen, da sie mit einer schönen Portion Liebe ausgearbeitet wurden. Ein für die Zukunft vermutlich wichtiger Faktor wird wohl sein, dass jedes Familienmitglied die eigene Begabung in einer Stresssituation entdeckt hat. Da ist der Vater Jim (Michael Chicklis), der eine Kugel bei einer Schießerei auffängt oder der Sohn JJ (Jimmie Bennett), der bei einem wichtigen Test plötzlich hochintelligent ist. Viel Raum für Spekulationen bietet natürlich auch, wieso gerade diese bestimmten Kräfte ausgebildet wurden. Ich persönlich finde es ziemlich bemerkenswert, dass sich gerade die Fähigkeit bei jedem gezeigt hat, die für ihn in der Situation gerade am nötigsten war. Natürlich hätte Stephanie (Julie Benz) beispielsweise auch Fliegen können, aber zu einer so scheinbar bodenständigen Person wie Mama Powell hätte diese Kraft schlicht und ergreifend nicht gepasst.

Das bemüht klärende Gespräch der Eltern mit ihren Kindern über die gewonnenen Superkräfte ist natürlich herrlich klischeehaft, vor allem für eine Familie, die keine gemeinsamen Interessen mehr hat. Ein wenig traurig empfand ich auch, dass sich das Ehepaar lieber einem Freund oder einer Laborassistentin bezüglich ihrer Veränderungen anvertraut als dem Partner. Wieder ein Indiz dafür, dass die Familie so nicht weiter funktioniert und dass daran dringend gearbeitet werden sollte. Fest steht, dass die Powells sich wohl oder übel zusammenraufen müssen und ich denke, dass sich dieser Schwerpunkt durch die komplette erste Staffel ziehen wird. Neben dem korrekten Anwenden der einzelnen Fähigkeiten, versteht sich.

Bis jetzt haben wir eine schräge Familie, einen Flugzeugabsturz und Superkräfte in der Bilanz der Pilotfolge und nun muss natürlich noch ein Gegenspieler her. Der tritt allerdings erst in den letzten Minuten konkret als Nemesis auf, hat selbstverständlich auch eine Fähigkeit und verspricht, auch in Zukunft viel Ärger zu machen. Uff – und das alles in einer Episode. Nun wundert mich auch nicht mehr, dass man das Flugzeug schon in den ersten Szenen abstürzen ließ.

Fazit

Die Pilotepisode fand ich ein wenig überladen mit Ereignissen und Personen, aber ich bin optimistisch, dass das in Zukunft wieder auf ein überschaubares Niveau sinken wird. Davon abgesehen kann man aus "No Ordinary Family" einiges herausholen und ich drücke die Daumen, dass wenigstens diese vielversprechende Superheldenserie nicht gekonnt gegen die Wand gefahren wird.

Luisa Schmidt - myFanbase

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