Person of Interest - Review des Piloten
Es gab kaum eine Zeit, in der Überwachung und Datenübertragung so eine wichtige Rolle spielen wie im 21. Jahrhundert. Meistens bemerken wir die Kameras überhaupt nicht, im Gegenzug sehen sie alles. Mit dieser spannenden Thematik geht "Person of Interest" an den Start und zeigt in erster Linie, dass jedes noch so kleine Detail vor dem alles sehenden Mikrochip nicht versteckt werden kann.
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© Warner Bros. Entertainment Inc.
Der Pilot beginnt mit einer kleinen aber feinen Schlägerei und einem trinkenden, orientierungslosen Mann, der mit seinem Leben schon abgeschlossen hat. Mit kleinen Erinnerungsbruchstücken wird uns der Ex-Soldat John Reese vorgestellt, der in strenggeheimen Fällen für die Regierung arbeitete. Von Coolness kaum zu überbieten kann Jim Caviezel in dieser Rolle als aufstrebender Held von der ersten Minute an überzeugen. Das Tolle an seinem Charakter ist, dass Reese nicht der Gute ist, aber der Beste in seinem Job und wenn nötig auch hart an die Dinge rangeht. Trotzdem ist er kein abgebrühter Macho, denn mit emotionsvollen Blicken und einer noch verschlüsselten Vergangenheit gibt Caviezel seiner Rolle Profil, als auch Sympathie. Der Zuschauer ist von Anfang an auf Johns Seite und wie im Pilot angedeutet, gilt es noch eine Menge Spannendes über ihm herauszufinden.
Ein weiterer Glücksgriff der Serie, für mich schon allein ein Grund zum Einschalten, ist der Mann, mit dem man ein Wort verbindet: "Lost". Michael Emerson ist der Inbegriff eines Charakterdarstellers und hat in der Rolle als Mr. Finch weiterhin Geschmack für mysteriöse Typen, deren Job das Wissen ist, bewiesen. Er steckt hinter dem geheimen Computerprogramm, welches so viel Unheil abwenden kann und gleichzeitig sein Fluch ist. Dabei ist man sich nicht sicher, ob Mr. Finch zu den Guten oder Bösen zählt, aber er hat ein Geheimnis, das ist klar.
Zum einen wird es mit Sicherheit ein Genuss sein, das Schauspiel von Caviezel und Emerson weiterzuverfolgen. Zum anderen geben die Charaktere enorm viel Tiefe her und man kann sich auf ihre Kooperation, sowie weitere Entwicklung freuen. Und auf Finchs Rede hin, dass er und John eines Tages ermordet werden könnten, lässt vermuten, dass jemand den Heldentaten auf die Schliche kommt oder zumindest lebensgefährliche Einsätze auf die beiden warten.
Inhaltlich konnte der Pilot überzeugen. Das liegt in erster Linie nicht am Fall, sondern der Tatsache, dass es eine hochintellektuelle Maschine gibt, die Kriminalfälle durch Beobachten vorhersagen kann. Während an die Polizei und Regierung nur die relevanten Fälle, wie Terrorismus, weitergeleitet werden, stirbt alle achtzehn Stunden ein Mensch in New York City. Nun gilt es, diese vom Computer als irrelevant aussortierten Fälle aufzuhalten. Mit tollen Überwachungsbildern und Kameras an jeder Ecke zeigt "Person of Interest", dass man auf Schritt und Tritt verfolgt wird, ohne es kaum wahr zu nehmen. Da wird einem allein beim Zuschauen des Piloten schon mulmig zumute und ich bin mir sicher, dass die Thematik in den kommenden Folgen noch sehr viel intensiver ausgearbeitet wird.
Zudem brennt man jetzt schon auf die Antworten vielerlei Fragen rund im die Figuren, als auch die Idee hinter der Maschine. Wo befindet sie sich, wer hat noch Zugang, wie konnte sie Finch erfinden und sind die Daten überhaupt so zuverlässig, wie sie zu sein scheinen? Wissen kann leicht missbraucht werden und auch in dieser Hinsicht wird die Serie bestimmt noch einiges zu erzählen haben. Das Schlussbild lässt einen abermals mit einem Schaudern zurück.
Der Fall um die Staatsanwältin konnte ebenso überzeugen, wenn er auch für mich eher im Hintergrund stand. Es war spannend, keine Frage, aber es geht auch einen Tick besser und cleverer. Genug Action und Knall konnte der Pilot jetzt schon bieten und es bleibt zu hoffen, dass auch die Fälle ein bisschen mehr Fahrt aufnehmen. Aber was Letzteres betrifft bin ich mir sicher, dass "Person of Interest" noch einiges im Petto hat.
Fazit
Der Pilot bietet mehr als einen ordentlichen Auftakt einer Krimiserie, die mit einem tollen Konzept, einer hervorragenden Idee und in Jim Caviezel und Michael Emerson zwei perfekte Protagonisten gefunden hat. Der Pilot macht definitiv Lust auf mehr und ich bin mir sicher, dass "Person of Interest" nicht enttäuschen wird.
Tanya Sarikaya - myFanbase
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