Primeval - Review Staffel 2
So einiges hat sich zum Start der zweiten Staffel geändert bei "Primeval". Wir erinnern uns: Nick Cutter kehrte im Finale der ersten Staffel aus der Vergangenheit zurück, nur um herauszufinden, dass irgendetwas schief gelaufen ist, während er weg war. Niemand in der Gegenwart scheint mehr zu wissen, wer Teammitglied Claudia Brown war. Cutter erleidet daraufhin fast eine Art Panikattacke und kann nicht fassen, dass niemand ihm glauben mag und ihn sogar als verrückt tituliert.
Die Veränderungen gehen aber noch weiter. Plötzlich gibt es das ARC, das Anomaly-Research-Center, das für das Team nun Dreh- und Angelpunkt für die Forschungen an den Zeitportalen ist. Für den Zuschauer ist es ungeheuer spannend, gemeinsam mit Nick Cutter die Veränderungen in der Serie zu entdecken. So gibt es eine Reihe neuer Charaktere zu entdecken, allen voran den anscheinend neuen Gegenspieler namens Oliver Leek, der schon bei der ersten Begegnung mit Cutter ungeheuer unsympathisch wirkt. Dieser Eindruck intensiviert sich spätestens zur Mitte der Staffel hin noch weiter, aber dazu später mehr. Connor hingegen hat sich, wie auch Cutter schmunzelnd zur Kenntnis nehmen muss, in dieser Zeitlinie kaum verändert. Er ist immer noch der Spaßvogel der Gruppe und lässt kaum ein Fettnäpfchen aus. So schießt er Abby beispielsweise gleich beim ersten Auftrag in einem Einkaufszentrum einen Betäubungspfeil ins Bein und wundert sich zuvor noch, warum man ihm eigentlich keine Waffe in die Hand geben will.
Connor und Abby tanzen auch in der zweiten Staffel weiter umeinander herum, doch auch zwischen den beiden scheint sich allmählich etwas zu verändern. Während Connor nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass er in Abby mehr als nur eine Kollegin sieht, zieht Abby erst Gefühle für Connor in Betracht, nachdem dieser sie aus den Fängen eines Monsters gerettet hat und ihr in einer schier ausweglosen Situation seine Liebe gesteht. Leider, und so ist es in vielen TV-Serien, tritt just in dem Moment, als Abby erkennt, dass sie auch Gefühle für Connor hat, eine qurilige junge Frau in Connors Leben, die seine Leidenschaft für Filme teilt und auch sonst mit ihm auf einer Wellenlänge scheint. Lediglich Abby scheint sie von Anfang an suspekt und sie soll mit ihrem unguten Gefühl am Ende Recht behalten.
Das schon angesprochene plötzliche Verschwinden von Claudia Brown bleibt die gesamte Staffel hindurch ein wichtiges Thema, vor allem als in der zweiten Staffel unverhofft eine Frau als PR-Beraterin zum Team hinzustößt. Jennifer Lewis gleicht Claudia Brown bis in die Haarspitzen. Für Cutter und den Zuschauer vor den Bildschirmen ist es eigentlich undenkbar, dass diese Frau keine Erinnerungen mehr daran haben soll, dass sei einmal Claudia Brown hießt und für die Regierung arbeitete. Und so tut sich Cutter sehr schwer damit, zu aktzeptieren, dass es Claudia, in der er sich allmählich verliebt hatte, nicht mehr existiert. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit teilt er Jenny mit, wer sie einst war, so dass auch sie irgendwann ins Grübeln kommt und an sich ehrlich zu zweifeln beginnt.
Natürlich nimmt auch Helen Cutter wieder eine sehr zentrale Rolle in der zweiten Staffel ein. Zunächst ist sie es, die einen Keil zwischen Stephen und Nick treibt, denn letzterer weiß seit dem Finale der ersten Staffel von der Affäre seines besten Freundes mit seiner Frau. Natürlich schließen die beiden Männer bald wieder Frieden, auch wenn ihre Freundschaft definitiv einen Riss bekommen hat. Und während sich langsam alles wieder normalisiert, taucht Helen Cutter wieder auf und schleppt sich verletzt in Stephens Wohnung.
Wie man es nicht anders erwartet, führt Helen auch dieses Mal etwas im Schilde und – man ahnte es ja schon zu Beginn, Oliver Leek und auch Caroline, die neue Freundin Connors stecken mit ihr unter einer Decke. Neben den typischen Fällen der Woche um entflohene Kreaturen aus Vergangenheit und Zukunft, bildet die Geschichte um Helen Cutter erneut den roten Faden der Staffel und führt am Ende im großen Finale einige Handlungsstränge zusammen. Dass es nie gut geht, wenn man eine wilde Spezies zu zähmen versucht, dürfen auch Leek und Helen bald am eigenen Leib erfahren. Helen holt für ihn Predatoren aus der Zukunft, die Leek mit einem neuronalen Steuerungsgerät für seine Zwecke benutzen will. Dann versucht er Lester zu töten, der ihm jedoch knapp entkommen kann. Am Ende führt man ihn einer gerechten Strafe zu und Leek wird von seiner eigenen Schöpfung getötet.
Der Kampf gegen die Predatoren wird für ein Teammitglied von Nick zum Verhängnis. Er opfert sich für seine Mitstreiter und sperrt sich mit einigen Viecherin in einen Raum ein, so dass die anderen aus der Todesfalle entkommen können. Auf diese heroische und tragische Art und Weise verabschiedet sich der Zuschauer von einem liebgewordenen Charakter, der, wenn man die letzte Szene der finalen Episode betrachtet, vielleicht nicht für immer von der Bildfläche verschwunden ist.
Im Großen und Ganzen kann die zweite Staffel nahtlos an die erste anknüpfen und übertrifft die Vorgängerstaffel hier und da sogar noch an Spannung, Innovation und Charme. Dass die Tricktechnik sich nicht im wesentlichen verbessert, ist nicht weiter schlimm, denn in Wirklichkeit sind nicht die Tierchen, die durch die Anomalien kommen die Stars der Serie. Das Gesamtpaket aus Geschichte, Charakteren und den titelgebenden Urzeitviechern ist es, die die Zuschauer fesselt. Man kann also gespannt sein auf das, was noch kommt.
Melanie Wolff - myFanbase
Kommentare
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
15.12.2024 21:18 von Daniela
No Good Deed: No Good Deed
Ich will da kommende Woche mal reinschauen. mehr
23.12.2024 12:10 von Lena
News: Blake Lively erhebt Anklage gegen Justin Baldoni wegen sexueller Belästigung
Ich hatte es schon in meiner Review zum Film angedeutet,... mehr