Prodigal Son - Review des Piloten

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Mit "Prodigal Son" startet auf FOX eine Crime-Serie der besonderen Art. Denn der Protagonist ist zwar Profiler, jedoch auch der Sohn eines Serienkillers und genau auf diese macht er nun Jagd. Nebenbei muss er sich jedoch mit den persönlichen Dämonen seiner Vergangenheit herumschlagen, die durch den neusten Fall wieder in die Gegenwart zurückkehren.

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Malcolm Bright (Tom Payne) heisst eigentlich Malcolm Whitly und ist der Sohn eines der bekanntesten Serienkiller dem Chirurgen (Michael Sheen). In der Auftaktfolge wird viel Wert darauf gelegt, dass Vater und Sohn eine spezielle Verbindung haben, was Malcom natürlich psychisch sehr zusetzt. So versucht er mit aller Kraft, dem zu entrinnen, was ihm sein Vater wohl jahrelang versucht hat einzureden, nämlich, dass Malcolm genau so ist wie er und somit wohl auch die "Lust" nach dem Töten verspürt. So bricht Malcolm in jungen Jahren die Besuche bei seinem Vater ab und geht als Profiler zum FBI. Seine Erfolge sprechen für sich, da er sich in die Gedankenwelt der Serienmörder hineinversetzen und sie auf diese Weise aufspüren und zur Strecke bringen kann. Doch seine Vorgehensweise ist oft etwas fragwürdig, was ihm schlussendlich die Kündigung beim FBI einbringt. Diese ist für mich nebenbei etwas aus der Luft gegriffen, da hätte man sich definitiv etwas andere Argumente einfallen lassen können. Aber lassen wir dies Mal so stehen, da ich nicht davon ausgehe, dass dies noch starke Auswirkungen auf die Storyline haben wird. Lange bleibt Bright nicht ohne Arbeit, denn die Polizei von New York in Form von Gil Arroyo (Lou Diamond Philipps) zieht ihn bei einem Fall hinzu, bei dem der Verdacht besteht, dass jemand den Chirurgen kopieren will.

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Ein grosser Pluspunkt von "Prodigal Son" ist sicherlich die Darstellung von Michael Sheen, der den Serienmörder Dr. Whitly, momentaner Gefängnisinsasse hervorragend darstellt. Man sehnt sich die Szenen mit ihm richtiggehend herbei und sie gehören deshalb zu den besten der Pilotfolge. Die Mimik Sheens lässt keinen Zweifel daran, dass seine Mordlust noch nicht gestillt ist und er sich wohl durch seinen Sohn verwirklichen möchte. Leider hat Sheen in der Pilotfolge meines Erachtens viel zu wenig Screentime erhalten.

Obwohl Paynes Darstellung nicht an Sheens herankommen kann, hat er mir in der Rolle des von Alpträumen seiner Vergangenheit geplagten, psychisch angeschlagenen Malcolm Bright gut gefallen. In seinen Handlungen ist zu spüren, dass die jahrelangen Worte seines Vaters Spuren hinterlassen haben und er stückweise sicherlich selber daran glaubt, teilweise wie sein Vater zu sein. Die Fesseln, mit denen er sich in der Nacht an sein Bett fesselt und die diversen Medikamente, die er zu sich nimmt, sind für mich ein Anzeichen, dass er sich selber nicht vertraut. Und auch seine unkonventionelle Vorgehensweise bei dem Fall bleibt natürlich fragwürdig. Wem würde es so leicht fallen, eine Hand abzuhacken wie Bright als er realisiert, dass das Opfer nicht mehr rechtzeitig gerettet werden kann, bevor die Bombe hochgeht? Natürlich wäre das Opfer ohne diese Handlung gestoben, doch war hier bei Bright fast keine Scheu an dieser Tat vorhanden. Vielleicht war die Szenen zwar ein bisschen zu stupid, bringt aber den Kern der Pilotfolge eigentlich auf den Punkt. Nämlich wie fest ist das Serienkillerdasein in den Genen eines Menschen verankert?

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Der Fall als solches fand ich nicht wirklich spannend. Ich gehe aber davon aus, dass man in der Pilotfolge mehr Wert auf das Vater/Sohn Verhältnis legen wollte, als auf den Fall als solches. Dass man aber dann gleich einen copycat Fall nimmt, ist einerseits verständlich, da man ja irgendwie die "Annäherung" zwischen Vater und Sohn herbeiführen wollte, andererseits fand ich es hier gerade etwas übers Ziel hinausgeschossen und Potential verspielt, da man mit einem coppycat Fall in so einer Serie doch einiges an Handlung herausholen könnte, die sich dann vielleicht sogar über mehrere Folgen hinzieht. Ich glaube mir hätte es besser gefallen, wenn sich der Fall nicht so schnell geklärt hätte und sich dann halt über mehrere Folgen, vielleicht sogar über die ganze erste Staffel, entwickelt hätte und somit halt als folgendübergreifender Handlungsstrang neben den anderen Fällen gelaufen wäre. Ich bin gespannt wie sich die Fälle der Woche entwickeln und wieviel Screentime sie einnehmen werden, denn eigentlich ist das Interessante an der Serie ja vor allem die Entwicklung der Beziehung zwischen Vater und Sohn und somit hoffe ich, dass sich diese Begegnungen nicht nur darauf beschränken, dass Bright sich bei seinem Vater Hilfe zu den Fällen holt, sondern sich die Autoren hier etwas mehr einfallen lassen.

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Bei den anderen Figuren ist eigentlich nur noch Brights Mutter Jessica Whitly (Bellamy Young) herausgestochen, die natürlich die Vergangenheit hinter sich lassen möchte und dies auch von ihrem Sohn erwartet. Jessica ist mir momentan in gewisser Weise noch ein Rätsel. Sie scheint ihre Kinder zwar zu lieben, richtig nahe ist sie ihnen aber doch nicht. Mir ist da vor allem zu Anfang eine Szene sehr merkwürdig aufgestossen und zwar als Dr. Whitly verhaftet wird, steht seine Mutter mit seiner Schwester im Arm dabei und wendet sich schliesslich von ihrem Ehemann und der Polizei ab. Den Sohn Malcolm lässt sie jedoch beim Vater zurück. Welche Mutter würde so etwas in so einer Situation tun? Ob dies eine Unachtsamkeit der Macher war oder ob mehr hinter dieser Szene steckt, wird sich zeigen. Mein Gefühl sagt mir jedoch, dass hinter dem Charakter Jessica noch viel mehr steckt, als die Ehefrau und Mutter, die gerne mit der Vergangenheit abschliessen möchte und dies auch von ihren Kindern erwartet.

Mit Gil verbindet Malcolm eine ganz besondere Beziehung, denn Gil war eigentlich ein ausgewähltes Opfer des Chirurgen. Malcolm konnte ihn aber warnen und die Polizei verständigen, was schliesslich zur Verhaftung seines Vaters geführt hat. Ob Dr. Whitly weiss, dass sein eigener Sohn ihn der Polizei ausgeliefert hat, ist mir nach der Pilotfolge nicht ganz klar. Ich persönlich fände es einerseits spannend, wenn der Chirurg dieses Wissen nicht hat, andererseits fände ich es fast ein bisschen fragwürdig, denn Dr. Whitly scheint ja ein sehr intelligenter Mensch zu sein oder verschliesst er die Augen vor der Tatsache, dass sein eigener Sohn ihn verraten hat?

Fazit

Trotz einigen Kritikpunkten konnte mich "Prodigal Son" mit seiner Pilotfolge überzeugen und ich werde die Serie bestimmt weiterverfolgen, schon alleine wegen Michael Sheen, der seinen Charakter wirklich hervorragend verkörpert und Lust auf mehr Szenen zwischen ihm und seinem Sohn Malcolm macht. Hier bleibt zu hoffen, dass die Fälle der Woche nicht die ganze Screentime auffressen und genügend Zeit für die Vater/Sohn "Bindung" gelassen wird.

Maria Schoch - myFanbase

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