Reaper - Review
Der Pilot von "Reaper" war noch einer meiner absoluten Favoriten, als die Saison im Herbst 2007 begann. Relativ schnell fuhr sich die Serie dann jedoch im klassichen "Monster of the Week"-Schema fest und ich gab auf. Nach dem Ende des Autorenstreiks hörte ich jedoch, dass es mit der Serie immer mehr aufwärts ging, und gab ihr noch eine Chance. Das hat sich definitiv ausgezahlt, denn mit den letzten Episoden hat sich "Reaper" eingespielt und die Serie kehrte mit frischen Ideen aus der dreimonatigen Zwangspause zurück. So ein Streik bringt also doch nicht nur negative Konsequenzen mit sich...
Die Schauspieler
Die Schauspieler wussten von Beginn bis Ende zu überzeugen, daran gibt es keinen Zweifel. Heraus sticht dabei insbesondere Ray Wise in der Rolle des Teufels. Er ist einfach genial und hilft dem Zuschauer auch über die Schwächephasen hinweg. Sein trockener Humor und die überhebliche, leichtfertige Art, mit der er Sam immer wieder in Schwierigkeiten bringt, tragen zu den Highlights in der Serie bei. Ohne ihn wäre "Reaper" auf jeden Fall nur halb so sehenswert. Tyler Labine auf der anderen Seite stellt mit Sock einen dieser typischen "Love him or hate him"-Charaktere dar. In meinem Fall ein klares "Love him", denn die übertrieben assige Art und seine "Ich will nur Spaß und sonst nichts"-Attitüde machen ihn zwar manchmal ein wenig eindimensional, balancieren jedoch gut die eher weinerliche, bedrückende Art von Sam aus. Bret Harrison selbst konnte mich bisher nie wirklich überzeugen. Sein Charakter Sam ist eben der typische Protagonist, dem ständig Steine in den Weg gelegt werden, über die er hinweg kommen muss. Die restlichen Darsteller fallen eher wenig auf, weder positiv noch negativ. Valarie Rae Miller kann insbesondere im Zusammenspiel mit Tyler Labine überzeugen, wird jedoch zu selten eingesetzt und scheint eher eine dieser Randfiguren erwischt zu haben, bei denen sich der Zuschauer nicht sicher ist, warum diese Person nun zum Maincast gehört. Aber vielleicht wissen die Serienmacher in der zweiten Staffel ja mehr mit ihr anzufangen.
Die Storylines
Zu Beginn fährt sich die Serie, wie bereits erwähnt, relativ schnell fest. Sam bekommt ein neues Gefäß zum Einfangen einer Seele, jammert ein bisschen herum, trifft auf die Seele, schafft es nicht, sie einzufangen, dann findet er mehr über sie heraus, es kommt zum großen Showdown, er fängt die Seele ein und liefert sie ab. In den Nebenstorys versucht er, Andy zu beeindrucken, was nie wirklich gelingt, er streitet sich ein bisschen mit dem Teufel, der Sam hin und wieder mal zeigen muss, wer hier der König der Unterwelt ist. So weit, so gut, wirklich interessant ist das jedoch auf Dauer nicht für jemanden, der großen Wert auf staffelübergreifende Handlung und Charakterentwicklung legt.
Ab der zwölften Episode jedoch, der zweiten nach dem Autorenstreik, nimmt die Serie kräftig Fahrt auf. Sam, Sock und Ben ziehen gemeinsam in eine Wohnung und treffen dort auf das schwule Nachbarspaar, das selbst ein Geheimnis verbirgt, wie sich später herausstellt. Das war definitiv die beste Entscheidung, die die Serie treffen konnte. Allein die drei Jungs auf einem Haufen zu erleben und sie zusammen wohnen zu lassen, war schon gut, Tony und Steve als neue Charaktere tragen jedoch auch einiges dazu bei. Mit ihnen kommt auch endlich eine folgenübergreifende Handlung ins Spiel, einige interessante Fragen werden aufgeworfen und die Love Story rund um Sam und Andi kommt in Schwung.
Gegen Ende gibt es noch einige Plottwists, die gewitzte Zuschauer vielleicht bereits haben kommen sehen, ich wurde jedoch überrascht und dabei gut unterhalten. Besonders die Frage, die in den letzten zwei, drei Episoden aufgeworfen wird, hielt ich für sehr gelungen und einfallsreich. Das Finale hat die Zuschauer sehr gespalten, ich fand es jedoch großartig, denn es ist typisch "Reaper". Im Mittelpunkt stehen jederzeit der Unterhaltungswert und nicht Charaktertiefe oder Realitätstreue. Doch daraus macht die Serie kein Geheimnis und man weiß schnell, worauf man sich einlässt.
Insbesondere gefreut habe ich mich noch über einige Gastauftritte und sonstige bekannte Gesichter. Da ich mir derzeit nebenher die fünfte Staffel von "Dawson's Creek" ansehe, kam mir Ken Marino alias Professor Wilder sofort als die eine Hälfte des schwulen Pärchens bekannt vor. Besonders gefreut habe ich mich über die Episode mit Melinda Clarke als die Geliebte des Teufels und auch Richard Burgi hatte einen amüsanten Gastauftritt.
Fazit
Nach einem lahmen Start, kam "Reaper" nach dem Streik richtig in Fahrt und schloss mit einem interessanten Cliffhanger seine erste Staffel ab. Ich hatte die Serie schon aufgegeben, doch bei einer zweiten Staffel - wenn auch erst in der Midseason - werde ich auf jeden Fall dabei sein.
Nadine Watz - myFanbase
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