Revenge - Review
#3.22 Execution (8/9)
Im Finale der dritten Staffel von "Revenge" scheint Emily ihrem Ziel, die Graysons für immer zu ruinieren, greifbar nahe und ergreift noch einmal drastische Maßnahmen. Am Ende konfrontiert man uns Zuschauer schließlich mit einigen schockierenden Neuigkeiten und so wartet man gespannt auf die kommende Staffel, auch wenn sich dieses Finale auch für das Serienende geeignet hätte.
David Clarke cleared of all charges
Nachdem Emily es in der vorherigen Folge endlich geschafft hat Conrad Grayson hinter Gitter zu bringen, verlauten die Nachrichten im Finale, dass David Clarke unschuldig ist und er von allen Anschuldigungen und Vorwürfen freigesprochen wurde. So hat Emily ihr Ziel, den Namen ihres Vaters reinzuwaschen, endlich erreicht und als Zuschauer kann man gar nicht anders als sich mit ihr zu freuen. Besonders schön waren auch die gemeinsame Szene mit Nolan, Aiden und Jack, in welche das Team feierlich auf ihren Sieg anstieß. Nach all den Jahren der Qual und dem Schmerz, welchen die Graysons der Familie Clarke angetan haben, gönnt man es Emily einfach, dass sie nun diejenige ist, die gewinnt und einmal glücklich sein darf. Zudem ist es mehr als gerecht, dass David Clarke auch von der Öffentlichkeit als unschuldig angesehen wird, auch wenn man bis fast zuletzt glaubt, er wäre längst tot und würde diese Neuigkeiten nicht mehr miterleben – doch dazu kommen wir noch.
"I loved him more than I've ever loved anyone."
Das Glück von Emily währt wie immer jedoch nicht lange, denn schon bald muss sie mit Entsetzen feststellen, dass Aiden umgebracht und seine Leiche starr auf dem Sofa in ihrem Strandhaus platziert wurde. Ich persönlich war nicht besonders überrascht davon, dass man den Charakter von Aiden sterben ließ, vor allem, weil bereits im Vorfeld ein Todesfall angekündigt wurde und natürlich auch aus dem Grund, dass man schon immer auf eine Liebesbeziehung zwischen Emily und Jack abzielte, welche sich nun wieder frei entfalten könnte. Dennoch war ich über die Art und Weise, wie Aiden starb, doch ein wenig überrascht und etwas verstört, denn ich hätte nicht erwartet, dass Victoria sich ihre Hände schmutzig machen und Aiden zur Strecke bringen würde. Das Mittel des Gifts schreit ja förmlich nach Seifenoper, denn wie viele Charaktere wurden mit dieser Art nicht schon umgebracht? Daher war ich zunächst ziemlich enttäuscht, als Aiden und auch mir klar wurde, dass er soeben einen vergifteten Nachmittagstee zu sich nahm (die Anspielung auf die britische Tradition war jedoch sehr gelungen!). Umso mehr erschauderte ich, als er mit seiner letzten Kraft auf Victoria losging und sie versuchte zu erwürgen. Es wäre schließlich nicht Aiden, wenn er bis zur letzten Minute kämpfen würde. Doch schließlich ergriff Victoria ein Kissen und nahm Aiden so das Leben. Besonders rührend waren hierbei Aidens letzte Worte und die kaltblütige Erwiderung von Victoria ("Emily will win. – "Loyal to the bitter end. It's a beautiful sentiment and an even better epitaph. Goodbye, Mr. Mathis."). Man traut Victoria Grayson ja sehr viel zu, doch dass sie Aiden tatsächlich eigenhändig das Leben nahm, war für mich noch eine zusätzliche Steigerung, welche mich einmal mehr erkennen ließ, dass man diese Frau lieber nicht zum Feind haben möchte.
"You know, Aiden once told me that uh, for most of his life, he felt broken, but that all changed when he met you. You were the reason for him to live, Ems." – "Now I've lost mine."
Besonders herzzerreißend war schließlich zu sehen, wie sehr Emily unter dem Tod von Aiden litt. Ihr Gespräch mit Nolan konnte hierbei am meisten überzeugen und zeigte, wie viel Aiden für Emily bedeutet hat und dass sie sich gegenseitig wirklich geliebt haben. Nicht nur Emily opferte ein normales Leben für ihren Racheplan, sondern auch Aiden gab seines für die Zwecke von Emily auf – wahre Liebe auf eine etwas andere Art. Auch mich als Zuschauer traf der Tod von Aiden, denn ich mochte die gemeinsame Interaktion und Chemie zwischen Emily und Aiden immer sehr gerne und dachte mir, dass diese beiden füreinander bestimmt sind. Da es jedoch nichts Neues ist, dass die Autoren das Paar Emily und Jack ansteuern, war davon auszugehen, dass wir Aiden früher oder später verlieren würden. Gut, dass Emily stets auf Nolan zählen kann und er nach wie vor zu ihr steht und sie in allem unterstützt. Er ist ein wahrer Schatz und die Gespräche zwischen Emily und Nolan können immer wieder aufs Neue überzeugen und zeigen, wie tolle Freunde sie doch sind. Zudem finde ich es nach wie vor schön, dass Nolan oft genug das Gewissen von Emily spielt und sie stets auf den richtigen Weg zurückführt, wenn sie die Richtung verliert und sich auf dunklen Pfaden befindet.
"From the second I laid eyes on you, I knew something was wrong. And now this is where it ends. Fitting." - "I don't think we've come to the end just yet, Victoria."
Dass sich Emily nach dem Tod von Aiden noch viel mehr danach sehnt Rache an den Graysons, und insbesondere an Victoria zu nehmen, ist mehr als verständlich und so fieberte man einer Konfrontation zwischen den beiden Rivalinnen aufgeregt entgegen. Zunächst einmal wusste man erst gar nicht, was Emilys Plan war und für einen Moment zweifelte ich sogar daran, ob sie es schaffen würde Victoria zu besiegen. Beide Frauen konnten sich bei ihrem sehr emotionalen Gespräch behaupten und es war sehr authentisch und spannend mit zu verfolgen, wie sie sich gegenseitig mit Worten bekriegten. Schlussendlich eröffnete Victoria Emily, dass sie wüsste sie sei Amanda Clarke und spätestens ab diesem Zeitpunkt wusste man, dass sogleich etwas Großartiges geschehen würde, denn Emily würde Victoria niemals so einfach davonkommen lassen. Mit dem Überraschungseffekt als Ass im Ärmel schlug Emily Victoria schließlich eine über den Kopf und verfrachtete sie in eine psychiatrische Anstalt – Racheplan mehr als gelungen! Das Highlight der Konfrontation dieser Langzeitrivalinnen war ganz klar die Szene in der Psychiatrie, in welcher Victoria hilflos ans Bett gefesselt war und Emily die Unschuldige/Besorgte spielte. Zudem ist es ein schöner Nebeneffekt, dass Emily nun diejenige ist, welche Victoria einliefern ließ, da diese dasselbe einst mit Emilys Mutter getan hatte. Ihre (angebliche) Obsession von Emily Thorne beziehungsweise Amanda Clarke schnitt Victoria schließlich ins eigene Fleisch und so muss sie erstmals ihre Zeit in der Anstalt ausharren und 'gesund' werden.
David Clarke is alive?!
Ebenfalls seine Zeit absitzen, muss Conrad, welcher sich jedoch im Gefängnis befindet. Seine Karten sehen noch viel schlechter aus, als die seiner Exfrau, doch er wäre nicht Conrad Grayson, hätte er keinen Backup-Plan parat. So kommt es, dass er mit der Hilfe eines Aufsehers, verkleidet als Priester (welch Ironie!), in die Freiheit gelangt. Bereits im Vorfeld war mir klar, dass an dieser ganzen Sache etwas faul war, denn die Flucht von Conrad kam doch viel zu schnell und war auch viel zu einfach, um wahr zu sein. Zudem erschien es unlogisch, dass derselbe Wächter, welcher Conrad zuvor verprügeln wollte, ihm auf einmal bei seiner Flucht half, auch wenn ihm Conrad sicherlich eine schöne Summe an Geld versprach ("As you know, I wanted everything and ended up with nothing. Death would be a luxury compared to this. My god, why are my wants so fathomless?" - "We all have wants, Grayson. They just come with a price."). So wartete man praktisch nur darauf, dass irgendein Killer aus dem Transportwagen aussteigen würde, doch wer sich hinter dem Steuer dieses Autos befand, hätte ich beim besten Willen nicht erraten. David Clarke ist also tatsächlich noch am Leben! Bevor man diese Überraschung verdauen konnte, zückte er auch schon ein Messer und rammte es Conrad in den Bauch, sodass dieser zu Boden fiel. Ob Conrad auch tatsächlich tot ist, wage ich noch zu bezweifeln, daher war ich vielmehr über die Tatsache schockiert, dass David Conrad versuchte zu töten/umbrachte, als über den Fakt, dass Conrad womöglich tot sein könnte. Bisher bekamen wir stets ein gutes Bild von David Clarke präsentiert, sodass man nun doch ein wenig irritiert ist, dass er auch wirklich einen Menschen umbringen würde. Andererseits saß er viele Jahre unschuldig (!) im Gefängnis, wurde hintergangen und durfte nicht einmal seine Tochter sehen, sodass es irgendwo auch verständlich wäre, sich am Verursacher dieses Übels rächen zu wollen. Dies alles werden wir jedoch erst im Herbst erfahren und dann auch hoffentlich mehr über die Hintergründe von David Clarke geliefert bekommen, denn eigentlich hat man ja angenommen, dass er längst tot ist (Auftragmord der Graysons natürlich).
Einige zusätzliche Bemerkungen
- Gideon LeMarchal besuchte seine Schwester Margot unter dem Vorwand ihr in der Trauerzeit beistehen zu wollen. Eigentlich arbeitet er jedoch mit Nolan zusammen und gemeinsam möchten sie 'MyClone' zurückerobern beziehungsweise das Imperium der LeMarchal-Familie übernehmen. Ob die beiden jedoch so ein gutes Duo ergeben, bleibt abzuwarten. Dass Nolan allerdings nicht begeistert über die Art und Weise ist, wie Gideon arbeitet, ist mehr als verständlich. Die Maßnahme Daniel betrunken zu machen, ist zwar harmlos (zudem er immer wieder so dumm ist und sich auf Alkohol einlässt, obwohl er weiß, dass er lieber die Finger davon lassen sollte), doch eine unschuldige Frau hineinzuziehen und ihr eine Überdosis zu geben, ist dann doch sehr extrem.
- Charlotte versuchte währenddessen das Mysterium ihrer Entführung aufzuklären und ließ schlussendlich Jack verhaften, da sie sich an dieselbe Berührung des Entführers an der Schulter erinnerte, wie auch Jack sie tätschelte. Bezüglich Charlotte bleibt zu hoffen, dass sie weiterhin Dinge hinterfragt und nicht wieder auf die Seite von Victoria, Conrad oder Daniel gezogen wird. In der Vergangenheit hat sie oft genug das naive Mädchen gespielt, welches jede Lüge ihrer Familie geglaubt hat, sodass ihr ein wenig Skepsis und Hinterfragen gut tut.
- Mit den beiden Takedowns an Victoria und Conrad fühlte sich das Finale doch ein wenig so an, als könnte man die Serie nun Ruhen lassen. Schließlich scheint Emily ihren Rachefeldzug beendet zu haben und somit hätte man hier bestimmt ein schönes Ende gefunden. Daher verbleibe ich nun doch ein wenig skeptisch, denn ich frage mich, was man uns in der vierten Staffel erzählen möchte, wenn beide Graysons eingesperrt beziehungsweise tot sind. Schade würde ich es allemal finden, sollte man Victoria zu schnell und zu einfach aus der Anstalt entlassen und den Fall von Conrad aufgrund seines (angeblichen Schein-)Todes wieder fallen lassen.
Fazit
Das Staffelfinale endete wie gewohnt mit einigen Schockern, einigen Verlusten und einigen Rätseln, sodass man bereits jetzt gespannt auf die kommende Season sein darf. Mit ein wenig Skepsis im Bauch, was nun kommen mag, legen wir erstmals eine Pause ein und gedenken Aiden Mathis – möge er in Frieden ruhen – während wir auf Emilys erfolgreicher Umsetzung des Racheplans anstoßen.
Melanie E. - myFanbase
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