Ripper Street - Review, Staffel 3
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Heutzutage gibt es eine Vielzahl an Serien aus den Bereichen Fantasy, Drama, Komödie, Krimi und Science Fiction, um nur ein paar der wichtigsten zu nennen. Dabei fällt einem auf, dass viele Serien sich in manchen oder vielen Aspekten gleichen, doch erkennt man, dass jede Serie ein Unikat ist, was besonders durch die Darsteller bedingt ist. Somit besitzt jede Serie ihren ganz eigenen Reiz und man muss aus dieser großen Auswahl an Angeboten schnell selektieren und entscheiden können, für welche Serie man bereit ist, seine doch sehr begrenzte Zeit zu opfern. Ausschlaggebend ist dabei oft die erste Episode, doch nicht alle Serien vermögen nach der ersten Episode vollends zu überzeugen. Es gibt auch Serien, die sich mit jeder Episode oder sogar Staffel entwickeln und genau zu dieser Art von Serie gehört Ripper Street für mich, denn erst mit dem Beginn der zweiten Staffel konnte diese Serie mich überzeugen. Die dritte Staffel allerdings legt nochmal einen drauf und übertrifft die vorherigen Staffeln um ein Vielfaches, was ich anfangs für nicht möglich gehalten hätte.
Der Einstieg in die dritte Staffel fiel anfangs etwas schwer, da sich bei den Charakteren scheinbar viel in den letzten 4 Jahren getan hat, und man erstmal auf den neusten Stand gebracht werden musste. Doch spätestens nach der ersten halben Stunde wurde man ins London des 19. Jahrhunderts entführt und konnte sich auf die dortigen Geschehnisse komplett einlassen. In dieser Staffel folgte ein Paukenschlag nach dem anderen, denn zuerst wurde Whitechapel von einem Zugunglück heimgesucht, welches der Auslöser für alles Folgende in der Staffel ist und das charmante Ermittlerteam wieder zusammenführt. Amazon Prime hat dabei keine Kosten und Mühen gespart, denn an visuellen Effekten mangelt es bei "Ripper Street" an keiner Stelle. Das Zugunglück wurde tragisch in Szene gesetzt und riss den Zuschauer gleich ins Geschehen von Whitechapel. Aber nicht alleine das Zugunglück lässt einen sprachlos werden, sondern auch die Erkenntnis, dass Long Susan höchstpersönlich daran beteiligt war. Ja, es hat sich scheinbar wirklich viel getan. Der zweite Paukenschlag folgte kurz darauf, als Reid realisiert, dass seine Tochter doch noch am Leben ist. Man glaubte schon gar nicht mehr daran, dass sie tatsächlich noch lebt, erst recht nicht, nach all den falschen Hoffnungen und Fährten, denen Reid bislang gefolgt ist. Man wartete sehnsüchtig auf das Wiedersehen der beiden, doch Long Susan hielt Reids Tochter vor ihm versteckt, und ließ ihm in dem Glauben, sie sei tot. Sie hat es tatsächlich geschafft Reid zu brechen, denn er verliert regelrecht den Verstand. Verständlich, wenn man bedenkt, dass er zum dritten Mal die Hoffnung hatte, dass seine Tochter noch lebt und diese Hoffnung zum wiederholten Male, wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Der sonst so gesetzestreue Reid wirft all seine Prinzipien und Moralvorstellungen über den Haufen und ermordet denjenigen, der seine Tochter all die Jahre vor ihm versteckt gehalten hat und flieht. Das muss man erst mal verdauen, doch dafür bleibt einem nicht viel Zeit.
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Der dritte Paukenschlag folgte kurz darauf, als Reid erfährt, dass seine Tochter doch noch lebt und sich auf eine aufregende Suche nach ihr begibt. Nach all den Hoffnungen und fast Begegnungen glaubte man nicht mehr daran, dass die beiden sich tatsächlich jemals wieder in den Armen halten werden. Doch man wird eines besseren belehrt, denn endlich sind Vater und Tochter wieder zusammen. Da bleibt kein Auge trocken. Doch das Glück hält nicht lange, denn Reid begibt sich auf einen letzten Streifenzug, bevor er für seine Tochter aussteigen will, wird dabei jedoch von Long Susan höchstpersönlich angeschossen. Der Schock sitzt tief, wie kann man Reid ausgerechnet jetzt, wo er seine Tochter endlich wiedergefunden hatte, sterben lassen? Es wäre einfach zu grausam gewesen, dass müssen sich auch die Serienschöpfer gedacht haben, denn sie ließen ihn am Leben, wenn auch fraglich ist, wie er das überleben konnte. Alle geben ihn schon auf, selbst Drake und Jackson, nur seine Tochter nicht, und sie sollte Recht behalten, denn er erwacht wieder aus seinem Koma und mischt sich gleich wieder unters Volk. Für meinen Geschmack kam sein erster Arbeitstag etwas zu abrupt, ich hätte gern die Zeit zwischen seinem Erwachen und seinem ersten Arbeitstag miterlebt, und somit auch die Reaktionen der anderen, wenn diese erfahren, dass er aufgewacht ist. Aber wahrscheinlich war dafür nicht genug Zeit, denn schließlich hat die Staffel nur acht Folgen und es war noch eine Menge Thematik abzuarbeiten. Trotz der ganzen Dramatik haben die Macher es irgendwie geschafft, dass das Ganze nicht zu kitschig oder zu übertrieben wirkt, das muss an dieser Stelle positiv erwähnt werden.
Anders als in den vorherigen Staffeln, behandelt diese Staffel intensiver das Privatleben der Ermittler. Im Vordergrund steht zwar die Geschichte rund um Reids Tochter und seiner Suche nach ihr, bzw. sein Weg ins Glück mit ihr, doch auch die anderen kommen nicht zu kurz. Drake hat sein ganzes Drama hinter sich gelassen, die Zeit Abseits von Whitechapel hat ihm sichtlich gut getan, lediglich in Sachen Liebe ist er anfangs weiter blind geblieben. Diese Selbstmitleidstour von ihm wurde langsam etwas nervig, umso besser, dass Rose hartnäckig geblieben ist und ihm vor Augen führt, dass er ihr Weg ins Glück und nicht ins Pech ist. Die Liebesgeschichte der beiden braucht sie vor den anderen Handlungssträngen kein bisschen zu verstecken, denn sie ist zwar still und leise, überzeugt aber mit umso mehr Gefühl. Jackson tut die Zeit Abseits seiner Ehefrau ebenfalls gut und er findet neues Glück in der Liebe. Er war von Anfang an mein Lieblingscharakter in der Serie und dies ist auch weiterhin der Fall. Ich wünschte nur, er würde sich endlich von seiner Ehefrau Susan losreißen können, denn diese zieht ihn immer wieder mit in den Abgrund. Seine neue Flamme Mimi passt viel besser zu ihm und einen besseren Mann aus ihm, jedoch musste er es mal wieder vermasseln und geht zu seiner Ehefrau zurück, obwohl er weiß, dass sie Reid angeschossen hat, hinter dem Zugunglück steckt und Reids Tochter versteckt hat. Dies ist mehr als schwer nachzuvollziehen, erst recht wenn man bedenkt, wie schlecht sie ihn zuletzt behandelt hat. Susan katapultiert sich immer weiter ins Abseits mit ihren Lügen, sie will zwar nur Gutes bewirken, wählt dafür allerdings den falschen Weg. Von Episode zu Episode wird sie immer unsympathischer, während Reids Charakter immer facettenreicher und interessanter wird. Erst in dieser Staffel schaffte es Reid sich in mein Herz zu spielen, denn zuvor war er mir zu versteift in seine Prinzipien und Moralpredigten. Diese fangen jetzt jedoch an zu bröckeln und er lockert langsam auf. Man konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er vor der Polizeistation mit dem Stuhl an die Wand gekippt saß und mit seinen Füßen wippte. Einen so entspannten und glücklichen Reid bekam man noch nie zu sehen. Die Ereignisse sind scheinbar nicht spurlos an ihm vorbei gegangen.
In dieser Staffel tritt die tiefe Verbindung des Ermittlerteams noch stärker hervor, als in den letzten Staffeln und es sind die kleinen Momente die zu überzeugen vermögen, wie zum Beispiel jene, in der sich Reid bei Jackson entschuldigen soll, aber keinen kompletten Satz hervorbringt. Gerade diese Kabbeleien und Stichelleien machen dieses Ermittlerteam so charmant und sympathisch. Allein diese drei Männer sind es wert, dass man sich die Serie anschaut.
Fazit
In dieser Staffel herrscht viel mehr Witz, Tragödie, Freundschaft und Liebe als in allen vorherigen Staffeln und damit kann sie auf ganzer Linie überzeugen. Die Loyalität der Division wird auf eine harte Probe gestellt, doch trotz allen schafft sie es, noch enger zusammen zu wachsen. Das Ermittlerteam durchlebt wohl die bisher schwerste Zeit und lässt den Zuschauer zu jedem Zeitpunkt gefesselt vor dem Fernseher sitzen. Es bleibt abzuwarten, ob die vierte Staffel diese grandiose dritte zu übertrumpfen vermag.
Aline C. - myFanbase
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