Rückkehr ins Haus am Eaton Place - Review

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Jean Marsh, Neil Jackson, Ellie Kendrick & Nico Mirallegro, Rückkehr ins Haus am Eaton Place
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Ohne die beliebte Originalserie "Das Haus am Eaton Place" jemals gesehen zu haben, ging ich ziemlich neugierig an die Serie ran. Meine Erwartungen gingen Richtung "Downton Abbey", da die Serien zeitlich zwar durch ca. 10-20 Jahre (je nach Staffel) getrennt sind, aber doch ähnlich vom Aufbau sind. Prinzipiell würde ich sagen, dass alle Fans von "Downton Abbey" bestimmt auch mächtig Spaß an dieser Serie haben werden. Doch tendenziell gibt es schon einige gravierende Unterschiede und "Rückkehr ins Haus am Eaton Place" ist kein billiger Abklatsch von "Downton Abbey", sondern eine tolle, zwar ähnliche, aber doch völlig andere Produktion.

Es ist auch absolut unnötig, die Originalserie gesehen haben zu müssen, da "Rückkehr ins Haus am Eaton Place" komplett bei Null startet und nochmal ganz neu beginnt. Alle einzelnen Charaktere bekommen ihre verdiente Einführung und werden dem Zuschauer stückweise näher gebracht. Man entwickelt spontan Sympathien für die einzelnen Personen und ist gespannt, wie sich im Haus am Eaton Place alles weiterentwickelt. Den Serienmachern ist es gelungen, eine tolle Mischung an hochklassigen Darstellern zu finden, von denen sich jeder einzelne perfekt in sein Rollenprofil einfindet. Von der aufsässigen Lady Percie, bis zur verschrobenen Mutter Lady Maud, über den faschistischen Chauffeur Harry Spargo weiß jeder der unterschiedlichen Charaktere zu überzeugen.

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Rückkehr ins Haus am Eaton Place
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Etwas dünn war anfangs das Profil des Hausherren Hallam Holland, was sich aber zum Ende der ersten Staffel hin änderte, als ihn diverse Schicksalsschläge ereilten und er endlich mal seinen Mann stand und sich gegen seine Mutter und Ehefrau durchsetzte. Auch der bissige Machtkampf dieser beiden Ladys war teilweise sehr amüsant und unheimlich gut gemacht. Denn es gab kaum offene Streitigkeiten, sondern durch provokante Sticheleien und spitze Kommentare wurde immer die damalige Etikette gewahrt. Eine Etikette, von der wiederrum die Schwester der Hausherrin, Lady Percie, kaum eine Ahnung hatte. Völlig unvorbereitet wurde diese in eine Diplomaten-Familie geschmissen und fing direkt an, offen gegen ihre Schwester zu rebellieren. Was dann in einer Affäre mit dem Chauffeur und der Anschließung an die faschistische Bewegung im Land gipfelte.

Neben der Politik, die eine ziemlich zentrale Rolle spielt, ging es hauptsächlich um die diversen Probleme und Belange der einzelnen Hausbewohner. Die waren zwar durchaus interessant, aber nicht wirklich extrem spannend. Somit plätscherte die Story zeitweise vor sich hin und streckenweise passierte nicht wirklich viel. Trotzdem kann man nicht sagen, dass man als Zuschauer in diesen Phasen gelangweilt war, denn alleine die grandiose Kulisse und die wunderbaren Kostüme rissen natürlich unheimlich viel wieder raus. Viel Wert wurde auch auf geschichtliche Ereignisse und damalige Geschehnisse im Land gelegt, die immer wieder aufgegriffen wurden. Wer also an der Geschichte Englands, aus Sicht der damaligen Menschen, interessiert ist, sollte sich diese Produktion nicht entgehen lassen. Erwähnenswert ist hier auch, dass ich es toll fand, dass auch in einer britischen Produktion mal thematisiert wurde, dass auch in England der Nationalsozialismus um sich griff und durchaus Anhänger gefunden hat.

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Fazit

Alles in allem ist "Rückkehr ins Haus am Eaton Place" eine durchaus sehenswerte Produktion für alle, die auf historische Serien stehen und sich am Stil einer vergangenen Zeit erfreuen können. Zumindest macht die Serie Lust auf mehr, da man schnell alle Charaktere ins Herz schließt und gespannt wartet, wie es im Leben der Hollands und ihren Angestellten weitergeht. Denn da die erste Staffel leider nur drei Episoden hat, ist auch schon alles wieder vorbei, wenn man sich gerade zurecht gefunden hat.

Nina V. - myFanbase

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