Scandal - Review
#1.02 Schmutzige kleine Geheimnisse

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Nach der sehr guten Pilotfolge ist man nun gespannt, wie er Alltag in "Scandal" aussehen wird. Mit dieser Episode bietet man uns einen interessanten Fall in Olivias Team, der auch im Weißen Haus Wellen schlägt.

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Kerry Washington, Scandal
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"It's a dirty little secret. And dirty little secrets always come out."

Die Klientin in dieser Episode ist eine Frau namens Sharon, die einfach gesagt eine Puffmutter ist. Doch Sharon ist nicht nur ein kleines Licht im Winde, sondern hatte durch ihre Mädchen schon ganz große Fische an der Angel. David Rosen, der Staatsanwalt, der Olivia immer einen Schritt hinterher zu seinen scheint, muss sich auch dieses Mal wieder mit Olivias übermächtigem Einfluss abfinden, als er versucht, an Sharons Kundenbuch heranzukommen. Dieses Miteinander ist sehr amüsant, wobei man David schon nach kurzer Zeit bemitleidet, im Angesicht eines so starken Gegenübers wie Olivia.

Besonders die Einführung Abbys in die Codesprache, wenn es um die sexuellen Vorlieben des Kunden geht, ist so heiter und mal nebenbei in das Geschehen eingeflochten, dass der Episode eine Leichtigkeit beigefügt wird, die erstaunlich ist. Ihre Interaktion mit Harrison und Stephen sorgt in diesem Kontext so einige Male für einen Lacher. Durch ihr auffälliges Interesse an Stephens Liebesleben wird man in Versuchung geführt zu meinen, dass sie ein romantisches Interesse an ihrem Kollegen hat, was hoffentlich in der nächsten Episode weiter ausgeführt wird.

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Matt Letscher, Scandal
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"I think that love, at the end of the day, is stronger than some mistakes somebody made."

Durch die Aufdeckung, dass einer der Kunden von Sharons Mädchen demnächst eine wichtige Position im Supreme Court einnehmen soll, trägt Olivia die Neuigkeiten über seinen Zeitvertreib an Cyrus heran. Zumindest versucht sie es, denn wie wir feststellen, wurde sie von der Gästeliste des Weißen Hauses gestrichen. Auftritt: Billy Chambers. Uns wird ein weiterer Freund Olivias vorgestellt, der ihr ohne zu zögern Zutritt auf das Gelände verschafft und uns mit seinem Vorgehen einen kleinen Lacher abringen kann. Olivia findet schließlich heraus, dass der Mann zwar mit Stacey zusammen war und nun sogar mit ihr verheiratet ist, sie ihn aber nie in ihr kleines Geheimnis eingeweiht hat.

Im Gespräch zwischen Fitz und Olivia werden seinerseits erneut ein paar herzerweichende Blicke an Olivia gerichtet, wie es auch in der vorherigen Episode der Fall war. Olivia hingegen gibt sich distanziert, verpasst ihm dieses Mal allerdings keine Ohrfeige. Durch den meterweiten Abstand, auf dem sie alle Personen hält, fragt man sich, ob sich tief in ihr überhaupt ein weicher Kern verbirgt. Leider wird ihre Schale nicht einmal ansatzweise geknackt und sie widmet sich sogleich wieder der Arbeit. Treu ihrem Leitsatz "Trust your guts" ruft sie alle Männer, die auf Sharons Kundenliste stehen, zusammen und kann so Davids Plan durchkreuzen. Da zu Sharons Kundenkreis sehr viele einflussreiche Männer gehören, ist es nun ein leichtes, alles unter Schloss und Riegel zu halten. Olivia demonstriert auch in dieser Episode, dass Einfluss in der Welt der Reichen das A und O ist. Den Sprung in die Herzen der Zuschauer schafft sie allerdings noch nicht so recht, da hierfür einfach ein wenig Wärme ihrerseits fehlt.

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"You look like you're going to throw up. Don't throw up in my office." - "I was doing a thing for Olivia an I screwed it up." - "You screw up, you fix it. You're a fixer, that's the job."

Tja was soll man sagen, der erste Auftrag gestaltet sich meistens als der anspruchsvollste und so setzt Quinn ihre Chance, sich vor Olivia zu beweisen, erst mal ordentlich in den Sand. Überraschenderweise findet sie Rückhalt in Huck, mit dem man bisher durch seine verschlossene Art am wenigsten warm geworden ist. Nachdem Amanda das Krankenhaus fluchtartig verlassen hat, gibt Huck Quinn den sehr einfachen und offensichtlichen Tipp, mal in ihrer Wohnung nach ihr zu sehen. Obwohl man meinen könnte, dass er dabei etwas emotionskarg ankommt, muss ich persönlich sagen, dass ich seine Zurückhaltung eher niedlich finde. Und wie sagt man so schön: stille Wasser sind tief. Ich vermute daher, dass sich in Huck mehr verbirgt, als ein kleiner Computernerd.

Quinn allein hat wirklich nicht das gleiche dominante und beherrschte Auftreten wie ihre neue Chefin und so wundert es mich nicht, dass Amanda sich zwar an Quinn wendet, es dann aber Olivia ist, die ihr Fels in der Brandung zu sein scheint. Leider wurde diese Storyline in der Episode nicht ganz so intensiv behandelt, wie ich es mir gewünscht hätte. Dadurch entsteht der Eindruck, dass Olivia Amanda so nebenbei abspeist, während sie sich eigentlich um Wichtigeres kümmert.

Fazit

Neben der Pilotfolge strahlt die zweite Episode nicht ganz so hell, hinterlässt aber insgesamt einen positiven Eindruck. Wir wurden auf die zukünftigen Episoden durch das gleiche Schema, wie es schon die Pilotfolge bat, gut vorbereitet. Man kann also mit einem neuen Fall Olivias rechnen, ein wenig Drama in Weißen Haus und sehr gute zwischenmenschliche Interaktionen bei Olivias Mitarbeitern.

Marie Florschütz - myFanbase

Informationen zur Episode

Englischer Titel: Dirty Little Secrets
Erstausstrahlung (US): 12. April 2012 auf ABC
Erstausstrahlung (DE): 14. Oktober 2013 auf SUPER RTL
Regie: Roxann Dawson
Drehbuch: Heather Mitchell

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