Scandal - Review
#1.04 Der Staatsfeind

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Obwohl der Fall um General Flores und die OAS mich weniger fasziniert hat als der Fall der vorherigen Episode, kann man mit einigen Charaktermomenten überzeugen und gibt sich viel Mühe, Olivia Pope den Zuschauern näher zu bringen.

Foto: Scandal - Copyright: 2011 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.; ABC/Craig Sjodin
Scandal
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Abby

Im Fall, den Olivias Team in dieser Episode bearbeiten muss, hat Abby ganz eindeutig die Oberhand. Dass sie sich dabei nicht ganz an die Regeln hält, macht die Sache wirklich spannend, da sie die einzige ist, die Olivia bisher richtig Kontra gegeben hat. Besonders nachdem wir erfahren haben, dass Abby in der Vergangenheit von ihrem Mann geschlagen wurde, ist es super, dass sie dennoch diese starke Frau geworden ist und ganz unverkennbar ähnliche Charakterzüge wie Olivia aufweist. Eine innige Freundschaft der beiden wurde bisher zwar nicht angeschnitten, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die beiden Frauen sehr viel verbindet, was sie vielleicht später in einem intimen Moment miteinander teilen können.

Amanda

Nachdem nun feststeht, dass Amanda kein Kontakt zu Fitz gewährt wird, will sie das Baby behalten, den Präsidenten aber für seine Taten hängen sehen. Recht dramatisch, doch wohl nachvollziehbar, wenn man von dem Mann, den man liebt, verlassen wird. Es ist Shonda Rhimes bisher recht gut gelungen, uns mit der armen Amanda mitfühlen zu lassen, doch der mysteriösen Anruf erschüttert das Vertrauen in die bodenständige Figur erheblich, denn sie ist ganz offensichtlich in eine Intrige verwickelt. Bevor wir diesen Fakt verdauen konnten, werden wir Zeuge einer weiteren überraschenden Entwicklung, als Amanda in den letzten Minuten der Episode von hinten gepackt und mit einem Medikament ruhig gestellt wird. Wahnsinn! Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet, wodurch dieser Twist umso gelungener ist. Doch auf die Frage, was hinter all dem stecken könnte, fällt mir partout keine Antwort ein. Nur ein kleiner Verdacht regt sich in mir, dass Amanda zu tief in die Geschichten im Weißen Haus verstrickt war.

Cyrus

Schon in der vorangegangenen Episode geriet die Beziehung zwischen Olivia und Cyrus ins Stolpern und mit #1.04 Enemy Of The State, scheint das freundschaftliche Band zwischen ihnen nun vollkommen gerissen zu sein. Das wird besonders mit der enormen Freude untermauert, die Cyrus empfindet, als er Olivia in Fitz' Namen den Krieg erklärt. Gut gefallen hat mir auch sein Monolog, als er Fitz prophezeit, dass die Geschichte mit Amanda ihn zu Grunde richten wird, der Jeff Perry sicherlich viel Spaß bereitet hat. Die Nachforschungen über Olivias Team, die er diesbezüglich anstellt, geben uns die Möglichkeit zu erfahren, was für Leichen es bei ihnen auszugraben gibt. Erwähnen sollte man in diesem Zusammenhang auf jeden Fall Quinn, die anscheinend erst seit drei Jahren existiert. Was hat es damit wohl auf sich? Ist sie vielleicht ähnlich wie Huck Teil einer Geheimorganisation?

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Fitz

Nach Cyrus' Vortrag erhalten wir einen kleinen Einblick in Fitz' Überlegungen, der ernsthaft darüber nachdenkt, das Amt des Präsidenten niederzulegen. Doch bevor man sich diesen Gedanken näher zu Gemüt führen kann, bekommt Fitz eine Gehirnwäsche von Mellie, die ihm verdeutlicht, dass er nichts dergleichen tun wird. Dieses Paar ist in meinen Augen wirklich sehr seltsam und ich frage mich, ob wir noch in Erfahrung bringen werden, wie die beiden sich kennen und lieben (?) gelernt haben. Durch die wenigen Minuten, die wir in dieser Episode mit ihnen verbringen konnten, baut das Interesse an Mellie leider ein wenig ab und auch mit Fitz konnte ich nicht richtig warm werden. Dass Mellie so großen Einfluss auf ihren Mann hat, kam allerdings recht unerwartet, da uns bisher nicht der Eindruck vermittelt wurde, dass Fitz viel auf die Meinung seiner Frau gibt. Ich bin sehr gespannt, wie man die Beziehung der beiden in den kommenden Folgen ausbauen wird.

Olivia

Mit der Schwangerschaft Amandas öffnet sich die Tür zu Olivias Herzen, was sehr schön mit anzusehen ist. Wie wir schon seit der ersten Episode wissen, hatte sie ebenfalls eine Affäre mit Fitz, die ihr auch jetzt noch sehr zu schaffen macht. Dass sie Amandas positiver Schwangerschaftstest so sehr trifft, hätte ich allerdings nicht erwartet. Die gesamte Episode über läuft sie ein wenig neben der Spur, was an dem Verhalten ihren Mitarbeitern gegenüber zu spüren ist. An dieser Stelle gewinnt man zunächst den Eindruck, dass Olivia mit den männlichen Angestellten wesentlich besser umgehen kann und zu ihren weiblichen Kollegen keinen Draht findet. Es fällt ihr schwer einmal nicht den Boss raushängen zu lassen. Nur Stephen gegenüber kann sie sich, zu Beginn der Episode, ein wenig gehen lassen. Auch wenn man uns nur einen kleinen Blick in ihr Inneres gewährt hat, waren diese Momente sehr schön mit anzusehen und lassen darauf hoffen, dass sie in nächster Zeit noch öfter ihre harte Schale überwinden kann.

Fazit

Obwohl der Fall in dieser Episode nur die Ansätze der sehr gelungenen Inszenierung aus #1.03 Hell Hath No Fury aufweisen kann, konnte man mit der spannenden Entwicklung um Amanda punkten. Neben dem langsamen Sympathieaufbau um die Figur Abby hat man es außerdem geschafft, uns Olivia ein wenig näher zu bringen. Die sonst so starke Frau hatte zwar nur einen kurzen Moment der Schwäche, doch das hat durchaus ausgereicht, um den etwas steinernen Eindruck aufzulockern. Gelungen war ebenfalls der Abschluss der Episode mit der mitreißenden Rede des Präsidenten im Hintergrund, wodurch der Eindruck entsteht, dass das Weiße Haus mit dem Angriff auf Amanda zusammenhängt.

Marie Florschütz - myFanbase

Informationen zur Episode

Englischer Titel: Enemy of the State
Erstausstrahlung (US): 26. April 2012 auf ABC
Erstausstrahlung (DE): 21. Oktober 2013 auf SUPER RTL
Regie: Michael Katleman
Drehbuch: Richard E. Robbins

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