Scandal - Review
#1.05 Der Flugzeugabsturz

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Mit dieser Episode erhalten wir überraschenderweise mehr Einblick in die Vergangenheit eines Hauptcharakters, während wir uns von einem anderen für immer verabschieden müssen.

Foto: Tony Goldwyn, Matt Letscher & Jeff Perry, Scandal - Copyright: 2011 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Tony Goldwyn, Matt Letscher & Jeff Perry, Scandal
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"Never let a crisis go to waste, Mr. President."

Die Autoren lassen sich nicht lumpen und präsentieren uns neben den spannenden Ereignissen um Amandas Verschwinden nun auch noch einen sehr großen Fall für Olivias Team, der mehr als 100 Tote mit sich bringt. Wie gewohnt hat auch das Weiße Haus wieder Anteil daran, nimmt aber leider eine untergeordnete Rolle ein. Daher ist es zwar durchaus nett zu erfahren, dass nicht die arme Pilotin für den Flugzeugabsturz verantwortlich ist, doch leider wirkt die Story nicht ganz so mitreißend, wie wir es aus den vorherigen Episoden gewohnt sind, da sie meiner Meinung nach stark von Amandas Verschwinden in den Schatten gestellt wird.

An dieser Stelle gelang es allerdings gut, eine kleine Story zu Stephen (Henry Ian Cusack) einzuflechten, der nach nur vier Episoden seine Verlobung in den Wind schießt und sich so Zugang zu dem Mechanikerreport verschaffen kann. Er wurde zwar zu Beginn als Frauenheld dargestellt und ist auch durchaus ansehnlich, aber seine nun geplatzte Verlobung schockt die Zuschauer eher weniger, da das Thema dann doch eher zwischen Tür und Angel abgehandelt wurde. Gut gelungen ist allerdings der kleine Schock zum Schluss, als Stephen Olivia mitteilt, das Fitz nicht der Vater von Amandas Baby sein kann.

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Kate Burton, Scandal
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"I wanna go somewhere spontaneously. How do I do that?"

Der Flugzeugabsturz schlägt auch im Weißen Haus einige Wellen und in diesem Zusammenhang lernen wir die Vizepräsidentin kennen. Auf diese Weise vereint Shonda Rhimes das Ex-Ehepaar aus "Grey's Anatomy", da sich Kate Burton und Jeff Perry als Thatcher und Ellis Grey durchaus nicht fremd sind. Während wir nun die stellvertretende Machthaberin kennenlernen, scheinen Cyrus und Fitz (Tony Goldwyn) sich immer weiter voneinander zu entfernen, da der Präsident seinen Krieg gegen Olivia nach der großen Ansage zuvor nun doch wieder fallen lässt, während Cyrus sich nicht so einfach geschlagen geben will.

Die Distanz zwischen bei beiden wird nochmals deutlich, als Fitz hinter seinem Rücken beschließt, das Weiße Haus ungesehen zu verlassen. Dabei gestaltet sich das Gespräch zwischen ihm und seinen beiden Leibwachen sehr amüsant und sorgt für ein paar dringend nötige Lacher, nach einer sonst eher steifen Episode. Und obwohl wir es schon ahnen konnten, macht sich Fitz sogleich auf den Weg zu Olivia, die viel überraschter ist, als wir es sind.

"Hi." - "Hi."

Neben dem Flugzeugabsturz müssen sich die Gladiatoren nun mit Amandas (Liza Weil) Verschwinden herumschlagen. Dabei sucht Olivia (Kerry Washington) nicht nur Hilfe bei David (Joshua Malina), dem Staatsanwalt, der bisher immer ihr Gegner war, sondern nimmt auch Kontakt zu Fitz auf, da sie vermutet, dass er hinter Amandas Entführung steckt. Das Gespräch der beiden verläuft wie gewohnt mit einem sehr emotionalen Unterton, auch wenn in dieser Episode leider nicht das gewohnte Feuer zwischen ihnen zu lodern scheint. Dieses Ausbleiben kann allerdings auch dadurch erklärt werden, dass die Autoren in dieser Episode sehr viel untergebracht haben (Amandas Verschwinden, der Flugzeugabsturz, Hucks Vergangenheit), dass man die Beziehung der beiden in den Hintergrund rücken lässt, um nicht in jeder Episode ein wenig darauf rumzureiten, letztendlich aber dennoch nicht voran zu kommen. Zum Glück wird diesem Eindruck jedoch in der letzten Minute entgegen gearbeitet, als sich Fitz auf den Weg zu Olivia macht.

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Joshua Malina, Scandal
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"Just because you don't see things happening doesn't mean things aren't happening. With Olivia things are always happening."

Ein zentrale Rolle übernimmt Huck (Guillermo Díaz), der sofort aufdeckt, dass Amanda entführt wurde, da er Indizien entdeckt, die auf eine ihm vertraute Vorgehensweise deuten. Zuvor erfuhren wir bereits, dass Huck einmal für die CIA tätig war und wir müssen uns nun nicht länger fragen, welche Position er dort inne hatte, da uns die etwas grausige Wahrheit sogleich präsentiert wird, als er seinem alten Kollegen Charlie (George Newbern) begegnet. Sein Ärger jenem gegenüber wird noch geschürt, als Charlie seinen Namen verunglimpft. Und so kümmert er sich also um Charlie, nachdem ihm Olivia schweren Herzens darum gebeten hat, als sie erfuhren, dass Amanda vermutlich nicht länger unter ihnen weilt.

Obwohl die Folterinstrumente im Alltag nichts bedrohliches an sich haben, versteht Huck es, uns damit einen Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Einen so tiefen Einblick in die Vergangenheit Hucks erhaschen zu können, kam sehr überraschend und ruft trotz der grausigen Inszenierung Freude über die kleine Details aus Hucks Leben hervor. Da man bisher rein gar nichts über ihn erfahren hat und Diaz' Gesichtsausdruck auf eine verblüffende Weise stetig versteinert ist, hoffe ich sehr, dass wir auf die nächste Anekdote aus seiner Vergangenheit nicht allzu lange warten müssen und dieser kleine Moment nicht der letzte sein wird.

Zu guter Letzt kann Huck durch sein Vorgehen also in Erfahrung bringen, wo Charlie Amandas Körper beseitigt hat und so kann Olivia Amandas Vater die schmerzliche Nachricht beibringen. Dem Rätsel, wer hinter ihrem Tod steckt, kommen wir damit zwar kein Stück näher, aber das Interesse flacht dennoch nicht ab, da man nun fieberhaft erfahren will, ob jemand (Cyrus?) aus dem Weißen Haus tatsächlich darin verstrickt ist.

Fazit

Nach vier sehr guten Episoden lässt "Scandal" mit #1.05 Der Flugzeugabsturz nun doch ein wenig nach. Die noch etwas in den Sternen stehende Beziehung zwischen Olivia und Fitz wird nach anfänglichen Hängern zum Ende der Episode hin wieder angesprochen, was uns Zuschauer auf ein wenig mehr Lovestory hoffen lässt. Auch die Momente mit Huck waren sehr gut in die Geschehnisse eingebaut und gaben Amandas Verschwinden einen grausigen Anstrich. Weniger gelungen war der Fall um den Flugzeugabsturz und der Versuch, ein wenig zu viel Handlung in diese 43 Minuten zu packen. "Scandal" bewegt sich aber, trotz des "nur" guten Eindrucks dieser Episode, weiterhin auf sicherem Grund.

Marie Florschütz - myFanbase

Informationen zur Episode

Englischer Titel: Crash and Burn
Erstausstrahlung (US): 3. Mai 2012 auf ABC
Erstausstrahlung (DE): 28. Oktober 2013 auf SUPER RTL
Regie: Steve Robin
Drehbuch: Mark Wilding

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