Interview mit Christian Oliver

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Christian Oliver

31. Mai 2015 | Hierzulande kennen die meisten Fernsehzuschauer Christian Oliver als Hauptkommissar Jan Richter aus "Alarm für Cobra 11". Seinen Durchbruch feierte er jedoch in den 90ern in der NBC-Serie "Saved by the Bell: The New Class". Er pendelt zwischen Deutschland und Los Angeles und kann auf Rollen in herausragenden Filmproduktionen wie "Speed Racer" und "The Good German" zurückblicken. In wenigen Tagen wird er in der mit Hochspannung erwarteten Netflix-Serie "Sense8" zu sehen sein, anlässlich welcher wir ihm einige Fragen stellen durften.

Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.

1. Deine neue Serie "Sense8", ein Scifidrama von den Wachowskis und J. Michael Straczynski, geht bald bei Netflix an den Start. Worauf hast du dich am meisten gefreut, als du dich für das Projekt entschieden hast?

Ich hatte das Glück, mit Andy und Lana vor ein paar Jahren schon an "Speed Racer" zusammengearbeitet zu haben. Da ich war ich natürlich absolut begeistert, dass sie mich einen ihrer neu erschaffenen Schurken spielen lassen. Und wie beim ersten Mal war es für mich ein wahrgewordener Traum. Andy und Lana sind großartig darin, all die richtigen Knöpfe zu drücken, um das Beste aus dir rauszuholen. Oder in Steiners Fall, das Böseste... Ich habe mich auch unheimlich darauf gefreut, endlich mit Tom Tykwer arbeiten zu können, der Regie bei den Szenen in Berlin geführt hat.

2. Warum sollten die Zuschauer einschalten, was macht die Serie spannend?

Ich hab bei der Premiere in San Francisco erst die ersten drei Episoden gesehen, und ich kann es nicht erwarten, den Rest zu sehen. Ich bin am Haken und ich bin sicher, ihr werdet es auch sein. Es ist Bingewatching vom Feinsten. Es ist ein episches Abenteuer in verschiedenen Welten und Kulturen, wie man es im Fernsehen noch nicht gesehen hat.

3. Deine Rolle wird beschrieben als "der niederträchtige Steiner". Kannst du etwas darüber verraten, inwiefern er mit den "Sensates" interagiert und was dich an der Rolle gereizt hat?

Steiner ist ein russischer Mafioso in Berlin, der versucht, das Reich seines Vaters am Laufen zu halten. Sein Cousin Wolfgang ist einer der Sensates, und Steiner und er führen Krieg. Für mich ist es immer klasse, den Bösen zu spielen und etwas zu tun, was ich noch nicht gemacht habe. Und Steiner ist so böse, wie man nur sein kann.

4. Die Drehorte sind über die ganze Welt verteilt, Reykjavik, Mexico City, Mumbai, Seoul etc. Das klingt schwierig für die Produktion. Waren deine Szenen an nur einem dieser Orte oder bist du mit der Produktion gereist?

Steiner ist leider nicht so interessiert an verschiedenen Kulturen, daher wurden all meine Szenen in Berlin gedreht. Aber die Dreharbeiten dort waren trotzdem eine tolle Zeit.

5. Die meisten von uns hier in Deutschland kennen dich als Jan Richter aus "Alarm für Cobra 11". Diese Rolle hast du 2 Jahre gespielt. Gab es da einen Zeitpunkt, an dem du gemerkt hast, dass du dich durch das Spielen der Rolle verändert hast?

Ich erinnere mich immernoch sehr gerne an meine Zeit bei "Alarm für Cobra 11". Ich würde zwar nicht sagen, dass Jan Richter mich verändert hat, sicherlich aber meinen Fahrstil.

6. Du stammst aus Celle in Deutschland, deine Karriere begann jedoch als Brian Keller in der 90er-Comedy "Saved by the Bell: The New Class". Wie kamst du in den USA zum Schauspiel?

Als ich die Schule beendet hatte, ging ich für ein Praktikum in einer Werbeagentur nach New York. Schauspiel war schon immer eines meiner Hobbies, als ich in Deutschland aufwuchs. Ich denke, New York gab mir den Mut, es zu versuchen. Ich bin nach LA gezogen und wurde sofot für Werbung gebucht, bis kurz danach der Durchbruch mit "Saved By The Bell" kam. Das war jeden Tag Learning by doing, wir drehten vor einem Live-Publikum in den NBC Studies, wo nebenan Jay Leno und Will Smiths "The Fresh Prince of Bel Air" gedreht wurden.

7. Du hattest auch eine Rolle in "Operation Walküre", worin Tom Cruise Claus von Stauffenberg gespielt hat. Der Film wurde in Deutschland gedreht. Kannst du ein wenig von der Arbeit mit einem der größten Filmstars, Tom Cruise, erzählen?

Einene Film mit Tom Cruise zu drehen ist, wie einen Film mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten zu drehen. Hubschrauber, Bodygaurds... mit allem Drum und Dran. Er ist der größte Filmstar der Welt, und jeder am Set weiß das. Aber in dem Moment, wo du mit ihm vor der Kamera stehst, ist er absolut bei dir. Ein Perfektionist in Bestform.

8. Du arbeitest schon eine Weile als Schauspieler in LA und in Deutschland. Was sind die größten Unterschiede zwischen einem Hollywood-Set und einem in Deutschland?

Ich denke nicht, dass die Unterschiede so groß sind. Im Grunde versuchen alle, ein tolles Projekt umzusetzen.

9. Welche deiner bisherigen Rollen war die schwierigste? Und welche hatte den größten Einfluss auf dich?

Jede Rolle hat ihre eigenen Herausforderungen. Aber Emil Brandt in "The Good German" darzustellen, war eine der größeren Herausforderungen in meiner Karriere. Ich habe nicht nur um die zehn Kilo abgenommen für diese Rolle, ich musste bei den Nachforschungen auch tief bohren, um ihm Leben einhauchen zu können. Und das mit einer der phantastischsten Schauspielerinnen unserer Zeit an meiner Seite, Cate Blanchett. Die Arbeit an diesem Film hat definitiv Spuren hinterlassen und ich werde für diese Wahnsinnserfahrung für immer dankbar sein.

10. Da myFanbase sich als Onlinemagazine mit TV-Serien beschäftigt, würden wir gerne wissen, was deine Lieblingserien sind?

"House of Cards", "24 - Twenty Four", "Game of Thrones", "Homeland", "Entourage" --- und natürlich meine neue Lieblingsserie "Sense8".

Vielen Dank für das Interview, Christian, wir wünschen dir alles Gute für deine Zukunft!

Nicole Oebel - myFanbase


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